Thema:
Re:Ersteindruck bescheiden flat
Autor: Random_H
Datum:19.02.20 09:41
Antwort auf:Ersteindruck bescheiden von token

>Nur Tutorial gespielt. Also nix vom „eigentlichen“ Spiel gesehen, dessen Herzstück der PvP sein soll.
>Naja.


Stell' Dir vor, die werfen dich einfach so in ein Match mit Leuten, die das Spiel schon kennen und du weißt nicht mal, was das Ziel einer Runde ist. Wie "naja" wäre das wohl? Ich weiß nicht, wie man die Regeln anders erklären sollte. :)

>Menüs komplett überfrachtet. Ich hab teils eine Minute auf diese Auswüchse gestarrt und versucht sie zu verstehen und zu finden wo was ist. Aber gut, das ist ja oft so bei solchen Games und entzerrt sich normalerweise.

Menüs sind Scheiße, da beißt die Maus keine Faden ab. Irgendwann weiß man, wo was ist, dann geht's

>Überrascht war ich was alles im Shop ist. Ich spiele Dinge lieber frei statt im Spiel zu arbeiten und Geld zu verdienen und damit einzukaufen. Vielleicht ist mein Eindruck dass alles gekauft werden muss, auch falsch.

Ja, ist er. Was man mit echtem Geld kaufen kann, sind einzig und allein Skins. Waffen und Perks schaltet man durch aufstiege in der Bloodline frei und kauft sie dann mit Spielgeld, das man in Matches verdient hat (Waffen/Ausrüstung) oder tauscht sie gegen Trait-Punkte (die man für Aufstiege eines überlebenden Hunters bekommt. Deine Hunter und Du leveln separat).

>Das Tutorial im Sumpf war ganz atmosphärisch, aber auch nicht wirklich geil vong Grafik her. Fast schon ein wenig meh, etwa erschossene Monster die schlagartig vom Boden verschwinden. Sowas arbeitet dem halbwegs vorhandenen Pluspunkt Atmo nicht gerade zu.

Ja, das ist schade. Aber auch leicht erklärbar. Die Karte ist ziemlich groß und enthält Hunderte Monster und zahllose interaktive Elemente, die für alle Spieler synchron gehalten werden müssen: Welche Türen sind auf/zu/zerstört, welche Krähen wurden aufgescheucht, welches Pferd ist tot, welche Öllache brennt, welches explosive/brennende/giftige/Wespen-Fass ist noch da, welches ausgelöst. Wo steht eine Giftwolke, an welchen Ketten wird gerade gerasselt, etc. pp. Da sparen sie Performance, wo sie können und jedes Polygon das man löscht, weil es spielerisch keinen Einfluss mehr nimmt, ist kostbar.

>Die Struktur im Tut war jedenfalls:
>1. Finde Hinweise zum gejagten Monster.
>Da geht man mit R1 in den Batmanblick und sieht es irgendwo blau leuchten. Irritierend fand ich dass bei den Leuchtpunkten nicht abschätzbar ist, wie weit diese entfernt sind.


Dafür bekommt man schnell ein Gefühl: Je größer die Wolke, desto näher. Wenn du shcon sehr nah bis, scheint auch echtes Licht durch Umgebungsobjekte, etwa die Bretter einer Wand, durch.

>Die Idee dahinter versteh ich nicht, fand es nervig und sah erstmal keinen Mehrwert aus diesem Ansatz. Vielleicht ergibt das im Spiel noch irgendwie Sinn.

In PUBG gibt es einen Kreis der langsam schrumpft. Wer draußen bleibt stirbt. Das hat für mich noch weniger Berechtigung "in-universe" als ein satanisches Ritual über einem Loch, das in die Hölle führt, das dir verrät, wo du weitersuchen musst. Aber allgemein ist es eine Mechanik, um Spieler zusammenzutreiben und für Konflikte zu sorgen.

>Das wiederholt man, nach drei Hinweisen hat man einen blauen Leuchtpunkt für das Monster.

Genau. Und so plant man seinen Weg über die Karte. Manche Orte können sogar zwei Hinweise haben, dann komm man unter Umständen schneller an die Info. Es geht darum, dem Spieler immer andere Wege über die Karte aufzuzeigen.

>2. Töte das Monster.
>Den Kampf empfand ich als ziemlich spaßfrei, eine Form von Finesse konnte ich in diesem Fight auch nicht im Ansatz erkennen.


Es gibt Phasen, in denen der Boss in Rage verfällt und dann weniger verwundbar ist, Animationsphasen, die ankündigen, ob du noch einen Schlag oder Schuss platzieren kannst, Ausrüstung die hilft, ihn zu killen, Affinitäten (der Butcher mag Blutungsschaden und Explosionen nicht), etc. Aber die Bosse sind nicht das Highlight. Sie sind ein Anreiz, Krach zu machen

>3. Hau ab und lass dich extrahieren.
>Da geht man in eine Exitzone und muss irgendeinen unsichtbaren Radius zu dieser für 30 Sekunden halten, was an den Heliexit in Darkzones erinnert, nur dank dem unsichtbaren Radius in Scheiße.


Geht so. Was ist so schwierig an "Bleib bei der Kutsche, wenn du mitfahren willst". Stehst du eine Minute vor Abfahrt Deines Zuges auch noch beim LeCrobaq? :D

Aber mal im Ernst: Der Radius ist locker 20 bis 30 Meter und damit eigentlich ziemlich großzügig. Achte auch mal darauf: Außerhalb ist selten bis nie echte Deckung, die man suchen könnte. Warum also sich von dem Fluchtgefährt entfernen? Deckung ist immer näher am Extraktionsvehikel platziert (wenngleich meist auch penetrierbar durch Schüsse).

>Das Spielprinzip wirkt wie ein Crossover von Dark Zones und Monster Hunter.
>Ich bin von dem was ich gesehen hab eher skeptisch dass der Titel für mich zünden wird. Da gilt es aber natürlich abzuwarten wie sich das Spiel im Team anfühlen wird.


Wusstest Du vorher nicht, dass es ein PVP-Spiel ist?

>Ich hatte gestern kein Bock mehr Solo oder mit Randoms ins Feld zu ziehen. Es gab noch einen Modus Schnellspiel wo jeder einzeln rein muss und jeder gegen jeden gilt. Den wollte ich mir noch ansehen, nach über 2 Minuten Spielersuche hab ich die Konsole ausgemacht und Fuppes geschaut.

Quickplay ist tatsächlich sogar ziemlich geil. Da kann nur einer überleben. Du musst vier Hinweise scannen, damit stellst du eine Verbindung zur "Wellspring" her und verdienst für jede Sekunde Spielgeld. Dann versuchst Du, am leben zu bleiben, bis die Zeit abläuft. Alle anderen wissen dann, wo Du bist und versuchen ihrerseits "der eine" zu sein, indem sie dich killen. Besonders cool ist, dass da Waffen auf der Karte liegen, also wirklich alles, was man sonst so freischalten kann liegt bei diesen brennenden Planwagen herum. Wird man gut in Quickplay, kommt man so früh an Waffen, die man eigentlich noch gar nicht besitzt und spart auch noch Spielgeld, weil man sie im Shop nicht noch kaufen muss.

Ich hoffe, die lassen sich mit dem Crossplay nicht zu lange Zeit.

Grüße,
Alex


< antworten >