Thema:
Re:Fallout 4 in Dreams flat
Autor: Karotte
Datum:17.02.20 10:49
Antwort auf:Re:Fallout 4 in Dreams von X1 Two

>>[https://indreams.me/dream/mvJkPvdAYqm]
>>[https://youtu.be/VWsWdp7VUMw]
>>
>>Die Atmosphäre haben sie schon gut getroffen.
>
>Ja. Nur warum? Da stecken Leute 100e Stunden in Dinge, die dann direkt mit einem Copyright-Strike gekillt werden. Und nur damit 10.000 Leute da einmal reinschauen und staunen.


Mir fallen spontan zwei Gründe ein:

— Baue ich etwas aus einem bekannten Franchise ziehe ich vermutlich mehr oder zumindest schneller Aufmerksamkeit auf mich und mein Schaffen, als wenn ich eine 100% originelle Idee umsetze. Quasi das Fanart-Prinzip. Selbst ein etablierter Künstler wie Karl Kopinski kriegt auf Instaposts mit Batman mehr Reaktionen als wenn er irgendwas anderes zeichnet.

Selbst wenn mein Dream per Copyright Strike abgeschossen wird, bleiben Videos davon im Netz und ich kann mich als der „Fallout Dude“ vorstellen, wenn ich eine neue Arbeit posten/bewerben will.

— Wenn ich ein bestehendes Werk klone, setze ich mich mit dem Artdesign und den Mechanics dahinter auseinander und lerne bei deren Reproduktion genauso, wie ein traditioneller Künstler, der die Arbeiten von Meistern kopiert. D.h. ohne erstmal selbst hundert Arbeitsstunden in ein originäres Konzept investieren zu müssen, komme ich direkt zur Praxis und sammle „Mileage“, auf dem eine spätere, eigene Arbeit aufbauen kann.

>Verkaufen scheint es sich nicht so toll. Art's Dream haben bisher 55.000 Leute gespielt, um die 30.000 Early Access-Käufer gab es. D.h. seit Freitag 25.000 weitere. Ich vermute einen Effekt wie bei Shenmue 3 - wer Interesse daran hatte, der hat es schon vor einem Jahr besorgt. Ich bin gespannt, wann sie das Feature abschalten, dass man die Zahl der Spieler sehen kann. Die ist übrigens für jeden Dream desaströs: Die Zahl der Aufrufe ist im Schnitt um die 15 % höher als die Zahl der Spieler. D.h. die meisten schauen da tatsächlich genau einmal rein und das war es. Wenig, was man längere Zeit oder wiederholt spielen würde. Ich hab heute Ridge Racer gespielt. Das war cool. Für 15 Minuten. Dann habe ich noch ein wenig gesurft, nochmal kurz den Editor angeworfen und beim Versuch, ein Auto zu bauen, nach zehn Minuten entnervt aufgegeben.

Dreams ist einfach für die Leute, die nicht nach zehn Minuten entnervt aufgeben. ;o)

Im Ernst: Kein Plan, wie für Sony die Kosten/Nutzen-Rechnung aussieht, aber ich find‘s fantastisch, dass dieses Ding exisiert. Ich denke zwar, dass sich das Appeal von Dreams womöglich erst auf lange Sicht zeigen wird, aber wichtig ist, dass dieser Baukasten „da ist“ und noch fit für VR und PS5 gemacht wird. Wer weiß, was findige Tüftler in den kommenden Jahren noch an geilem Scheiß da rausholen werden.


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