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Call of Cthulhu (PS4) platiniert flat
Autor: Shoryuken
Datum:10.02.20 08:22
Antwort auf:Call of Cthulhu von PooBear

Nettes Mythos-Spielchen und vielleicht sogar einer der spielbarsten Titel mit direktem Bezug zur Lovecraft-Thematik.

Einen Großteil der Zeit schwankt es zwischen Adventure aus der Ego-Perspektive und Walking Simulator, mit gelegentlichen Sprenkseln von etwas komplexerem Gameplay (Schleichen und Ballern) welches aber (im Falle des Schleichens zum Glück) super rudimentär ausfällt.

Das Mysterium baut sich ganz nett auf und bietet im Verlauf auch einiges an Schauwerten. An der Optik könnte man bekritteln das gerade bei den Nebenfiguren Details und Animationen/Rigging schon deutlich low-budget sind - bisweilen ist es so aber der Stimmung sogar zuträglich. Erstaunlich fand ich den gelungenen Einsatz von Shadern und Visual-FX die an vielen Stellen ganz ansehnliche Visionen und Fieberträume auf den Schirm zaubern.

Insgesamt würde ich sagen, fühlt es sich nach PC Spiel der späten 2000er an - nie so richtig rund und die "Möglichkeiten" (Skilltree, unterschiedliche Lösungswege) bleiben in der Umsetzung doch weit hinter ihrem Potenzial. Spielerisch also nichts Dickes, dafür punktet es mit Atmosphäre (Musik und Sounddesign fand ich gelungen, Sprachausgabe größtenteils stimmungsvoll). und dem Abhaken von fast allen Dingen die man so von einem Lovecraft-Spiel erwarten könnte. Das Finale ist sehr stimmungsvoll und optisch ein richtiges Highlight, da werden noch einmal alle Register gezogen.

Wer damit leben kann das der spielerische Aspekt rudimentär ausfällt und alles etwas hakelig daherkommt, bekommt eine geradlinige, spielbare Kurzgeschichte  - als Mythos-Fan macht man mit Call of Cthulhu echt nichts verkehrt. Sonderlich lang ist es auch nicht, wer durchzieht sollte da an zwei-drei Abenden durch sein.


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