Thema:
¡Viva España! flat
Autor: Slapshot
Datum:03.02.20 10:37
Antwort auf:Europa Universalis IV von Slapshot

Wenn ich mich irre, dann habe ich die Größe, das einzugestehen. Und hiermit möchte ich Abbitte leisten für EU IV. Es hat mich an den Eiern.

Wobei ich noch etwas einschränken muss: mit ein paar Designentscheidungen bin ich immer noch nicht so glücklich. Dazu gehören zum Beispiel die Zufallsereignisse, die mich immer wieder Ressourcen kosten. Geld, Einfluss, Stabilität … immer wenn ich denke, dass es grad gut läuft, wirft mir das Spiel ein Zufallsereignis zwischen die Füße. Das nervt. Vor allem sieht man die Ereignisse nicht kommen. Und häufig sind die Entscheidungen eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder ich verschulde mich, oder Stand XY verliert 20 Loyalität. Und eins hab ich mittlerweile schon gelernt: Die Loyalität der Stände ist bares Gold wert. Aber ich fang mal am besten von vorne an.

Erstmal vielen Dank an alle, die mir hier hilfreiche Tipps gegeben haben. Speziell die Tipps zu Handel und Militärausgaben haben mir über die ersten mageren Jahre hinweg geholfen. Den Rest hab ich mir selber erarbeitet, weil wie schon mal erwähnt liebe ich bei solchen Spielen „Learning by Doing“ und Versagen und sich darüber ärgern gehört für mich zum Spiel.

Aber die zweite (eigentlich dritte, wenn man den kurzen Versuch mit den Azteken dazu zählt) Runde läuft eigentlich ganz gut.

Begonnen habe ich erneut mit Spanien/Kastilien. Wie in dem Spiel davor, hab ich mich zuerst auf Granada (Grenada?) konzentriert. Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt und auch ein paar Provinzen von Marokko erobert, was letztendlich die vollständige Eroberung ermöglich hat. Zwar erst im zweiten Anlauf und ich musste auch erst halb Marokko erobern, bis Greanada (HA!) die Waffen gestreckt hat, aber immerhin. Der erste Schritt zu einem vereinten Spanien war getan.

Meinen östlichen Nachbarn habe ich mir friedlich einverleibt. Spaßeshalber meinte ich im untenstehenden Gesprächsverlauf, dass das wohl 100 Jahre dauern würde. Und so weit war das von der Realität gar nicht entfernt. Leider. Dummerweise kostet die Übernahme auch viele Forschungspunkte (eine der drei Ressourcen Diplomatie, Militär und … hab ich vergessen).

So war eine meiner Forschungsbäume für knapp 100 Jahre quasi inaktiv. Dabei habe ich auch gelernt, dass unregelmäßige Forschung die Korruption fördert. Weiter habe ich gelernt, dass man bei den Forschungsschwerpunkten nicht von oben nach unten wählen muss, sondern auch mittendrin eine raussuchen kann. So oder so scheine ich mit der Forschung meinen Nachbarn hinterher zu sein. Noch etwas musste ich dabei auf dem harten Weg lernen: Truppenbegrenzung. Man kann nur eine begrenzte Anzahl Truppen ins Feld führen, erweiterbar über Gebäude. Bei der Übernahme hat sich meine Truppenanzahl fast verdoppelt, was erstmal toll ist. Wenn dafür das Einkommen 50 Gold ins Minus rutscht, dann ist das nicht mehr toll. Also musste ich mit schweren Herzens von vielen erfahrenen Truppen und Flotten trennen. Überhaupt ging meine Vermutung, dass ich mit der Übernahme die wirtschaftliche Power zweier Staaten vereine nicht wirklich auf.

Aber gut, irgendwie kann ich mich behaupten. Da hilft es auch, dass mir die KI noch nie den Krieg erklärt hat. Die ist erstaunlich passiv. Also mir gegenüber. Abseits meiner eigenen kleinen Welt brennt die Welt. Provinzen wechseln den Besitzer, Reiche entstehen und fallen in sich zusammen. Fast ganz Amerika ist kolonisiert, aber Spanien hat daran bisher kaum Anteil. Das liegt auch daran, dass ich relativ spät verstanden habe, wie das funktioniert. Außerdem hab ich den Forschungsschwerpunkt Kolonisation auch erst zu spät gesehen und so schlag ich mich mit einem einzelnen Kolonisten rum, während der Kuchen Amerika schon fast aufgeteilt ist.

Währenddessen halte ich mich an Europa und Nordafrika. Mittlerweile hab ich auch gecheckt, wie man seine Truppen vermietet. Und wie man darüber in Friedenzeiten nicht unwesentlich Gold verdienen kann. Dummerweise habe ich auch schon mehrere komplette Armeen dabei verloren, aber meist waren das eh Truppen, die gerade nur rumgestanden sind. Neue Truppen sind ja relativ schnell ausgehoben und mit den richtigen Forschungsschwerpunkten sind Verluste schnell wieder ausgeglichen.

Mein einstiger Rivale Frankreich wurde komplett von der Landkarte gefegt. Dummerweise war ich etwas spät zur Party und hab nur noch ein paar Krümel an der Spanisch Französischen Küste abbekommen. Aber ich nehm alles mit, was sich ergibt.

Tatsächlich hab ich mich jetzt in Nordafrika ausgebreitet. Das geht zwar stetig, aber nur sehr langsam voran. Vielleicht gerade mal ein Viertel von Marokko konnte ich mir bisher einverleiben. Was auch daran liegt, dass ich zwar ganz Marokko erobere, bei den anschließenden Friedensverhandlungen aber vielleicht mal vier, maximal fünf Provinzen beanspruchen kann. Meist nehm ich mir noch Reparationszahlungen, was zwar dem Gegenwert einer Provinz entspricht, mich dafür aber beim Eingliedern und bekehren der eroberten Provinzen unterstützt.

Mit den Portugiesen verbindet mich eine Hassliebe. Portugal ist seit Spielbeginn mein Verbündeter und während ich annahm, dass er sich mit seiner Rolle als der kleine Nachbar von Spanien zufrieden gibt, hab ich erst mit dem Beginn meiner Kolonisationsbemühungen bemerkt, dass sich der Zwergstaat ein großes Stück Amerikas einverleibt hat.

Aber ich bin zufrieden. Spanien steht besser da als zuvor. Ich habe mir einen Teil Europas einverleibt, treibe meine Bemühungen in Nordafrika voran und habe zwar nur eine kleine, aber feine Kolonie in Südamerika. Mein Einkommen ist stabil, meine Armeen zumindest in Afrika erfolgreich.

Im Nachhinein erkenne ich so manchen Anfangsfehler, der sich jetzt im laufenden Spiel nicht mehr ausradieren lässt. Andererseits sind Fehler und scheitern Teil des Lernprozesses. So wie meine Entscheidung zur Regierungsform Republik zu wechseln. Da hab ich dann tatsächlich einen alten Spielstand geladen. Direkt nach dem Wechsel ging mein Einkommen nach unten, die Loyalität der Stände war katastrophal und am Ende hat sich ein Diktator aufgeschwungen, die noch junge Republik zu übernehmen. Ne, ich bleibe erstmal bei Absolutismus.

Als unangefochtener Alleinherrscher kann ich das Beste für Spanien tun. Und was gut für Spanien ist, ist auch gut für den König. Und was gut für den König ist, ist auch gut für die Untertanen.


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