Thema:
Und durch (Spoiler markiert) flat
Autor: Slapshot
Datum:20.01.20 12:48
Antwort auf:Horizon Zero Dawn / No. 3 / Winter is coming on PC.... von generyx

Konnte es doch nicht mehr erwarten und hab das Ende vorgezogen. Auch, weil ich ja schon mehrmals freundlich darauf hingewiesen wurde, dass vor der letzten Mission ein Spielstand angelegt wird und man danach noch Missionen, bzw. den DLC erledigen kann.

Also hab ich mich in die letzte Mission gestürzt und im Anschluss den Abspann inklusive möglichem Teaser für einen eventuellen zweiten Teil genossen.

Danach hab ich noch den DLC begonnen, bzw. glaube, dass ich den schwierigen Teil der Mainstory auch schon abgeschlossen habe.

Deswegen wird es Zeit für ein Resümee.

HZD ist ein tolles Spiel, das bei mir die richtigen Knöpfe gedrückt hat. Das Levelsystem ist motivierend, die Hauptstory ringt einem an sich bekannten Szenario neue Facetten ab und die Grafik fährt gut auf und lässt sich auch heute noch sehen. So aus dem Stehgreif fällt mir da auch nur RDR2 ein, dass da grafisch noch eine Schippe drauflegen kann. Also im Open World-Genre.

Gleichzeitig macht es auch ein paar Sachen nicht sooo gut, die mich zwar hin und wieder gestört haben, am Gesamteindruck für mich aber nicht viel ändern. Da wäre zum einen das Klettern. Das wurde ja hier schon häufiger kritisiert und ja, das ist kacke. Dass sich Aloy nur an dafür gekennzeichneten Bereichen festhält ist kacke. Wenn man die Bereiche erst noch finden und dazu einen Hügel umrunden muss, dann ist es gleich noch mehr kacke. Zum Glück kommt das nicht sooo häufig vor und zumindest bei Questzielen hilft dann meist der Questmarker und navigiert direkt zum Kletterbereich. Der Questmarker wiederum hat mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil. Gleichzeitig hab ich mir aber auch mit selbst gesetzten Kartenmarkierungen Zielpunkte gesetzt, die ich dann querfeldein abgegrast habe.

Die Reitviecher fand ich auch eher überflüssig. Sie helfen, um schnell von A nach B zu kommen. Ja. Aber da hilft auch die Schnellreisefunktion.

Viel häufiger bin ich aber querfeldein gelaufen und hab mich gespielt. Das Spiel gibt mir im Laufe des Spiels einige Möglichkeiten, wie ich mit meiner feindlichen Umgebung interagieren kann. Und ich habe das gern genutzt. Jetzt mal spoilerfrei formuliert.

Den SKG fand ich auf Normal für mich optimal. Grad so, dass die fetten Viecher z. B. in den Brutstätten gefährlich und eine Herausforderung dargestellt haben, aber gleichzeitig nicht frustrierend, bzw. mit einer spürbaren Belohnung, wenn man sich verbessert hat. Man fühlt beim Spielen, dass man mächtiger und stärker wird. Und am Ende sind Standardgegner wie Wächter oder sogar Sägezahntiger keine Herausforderung mehr und werden mit dem Kampfstab auf die Bretter geschickt. Das macht schon Spaß. Ich kann aber auch verstehen, wenn man sich auch bei Standardgegnern mehr Herausforderung wünscht.

Auch nicht ganz so optimal fand ich das Crafting. Wurde ja auch schon häufiger kritisiert, dass man für irgendeinen Rohstoff zig Waldtiere killen muss, bis mal die richtigen Knochen oder Haut dabei sind. Da muss ich jetzt dazusagen, dass ich das ganz entspannt angegangen bin, bzw. ich mich da nicht unter Druck gesetzt habe. Ob ich jetzt 20 oder 25 Pfeile im Köcher unterbringe, ist jetzt gerade in der ersten Hälfte nicht soooo kriegsentscheidend. Bei den richtig dicken Brocken hilft's natürlich schon, wenn man nicht zwischendurch Pfeile (oder was auch immer) craften muss.

Den DLC find ich bis jetzt ok. More of the same mit stärkeren Gegnern und immerhin ein paar neuen Waffen und Rüstungen. Wobei sich da auch nicht sooo viel tut.

Das ist auch ein kleiner Kritikpunkt. Das Spiel täuscht da etwas vor, was es imo nicht hält. Sobald man das komplette Schattenprogramm angeboten bekommt, tut sich da im Hauptspiel nichts mehr. Erst im DLC kommen neue Outfits und Waffen dazu.

Die Waffen bieten dafür viel Varianz, bzw. in späteren Versionen neue Features, die dann dazu einladen, sich mit dem Spiel einfach nur zu spielen. Man experimentiert mit den Features, stellt damit etwas Quatsch an und lernt sie taktisch zu nutzen.

Wobei ich mich im Kampf eigentlich meistens auf Jagd- und Scharfschützenbogen, sowie die Stolperfallen konzentriert habe. Vielleicht hätte ich mit Einsatz des ganzen Arsenals ein paar Kämpfe einfacher gemacht, aber wie gesagt: am Ende waren sie alle schaffbar.

Ach, und die Story braucht, bis sie Fahrt aufnimmt. Dann aber wirklich!

Alles in allem gefällt mir aber, was Guerilla Games hier abgeliefert hat. Gerade, weil ich Killzone auf der PS4 ja nicht sooo prall fand. Killzone merkt man das Alter viel deutlicher an und vielleicht auch die Tatsache, dass es fertig werden musste.

Gleichzeitig ist HZD ganz anders, als ich es mir aufgrund von kurzen Gameplay-Videos und Kommentaren vorgestellt habe. Ich kann es schlecht beschreiben, aber ich hatte einfach ein komplett anderes Spiel vor meinem geistigen Auge. Was einer der Gründe war, warum ich es bisher ignriert hatte.

Schön, dass auch PC-Spieler jetzt die Erfahrung machen dürfen.


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