Thema:
What could possibly go wrong? Mit Spoiler. flat
Autor: Slapshot
Datum:06.12.19 10:57
Antwort auf:Metro Exodus [PC, XBOX, PS4] von wantan

Heute mal heftige Storyspoiler. Nur kurz soviel: mittlerweile hab ich meinen Spaß.

Aber jetzt nochmal eine Warnung. Es folgen heftige Storyspoiler ohne Spoiler-Tags.

Ja. Was könnte schon schiefgehen? Wenn sich etwas zu gut anhört, um wahr zu sein, dann ist normalerweise etwas Misstrauen angebracht.

Außer natürlich, man ist ein russischer Oberst in der Postapokalypse. Dann könnte es sein, dass man alle Warnsignale ignoriert und weiter das glaubt, was man glauben will. Zum Beispiel, dass das Land von feindlichen Truppen besetzt ist.

Ich mein ... welches Land? Und warum sollte eine feindliche Macht die verstrahlte Einöde besetzen wollen? Im Buch ... jetzt folgt logischerweise ein Buchspoiler ... dachte ich ja noch, dass sie die Lüge ihren eigenen Leuten erzählen, damit die nicht in Frage stellen, warum man sich von der Außenwelt abkapselt und das eigentlich nur passiert, damit die Hanse ihre Macht nicht verliert.

Davon ab konnte ich aber schon im Buch einige Handlungen nicht ganz nachvollziehen und im Spiel wird's nicht besser. Also gut. Keine feindlichen Truppen.

Und gestern öffneten sich mir die Tore zu Jamantau. Die Funkübertragung war ja schon wenigstens seltsam. Dass vor den Toren jede Menge Fahrzeuge stehen? Ein Beweis dafür, dass in dem Bunker grad eine riesige Sause am Laufen ist. Die haben da sicher so viele Vorräte, dass es für alle Überlebende auch 20 Jahre nach der Apokalypse locker ausreicht. Der verfallene Vorraum? Haha, da haben die Putzfrauen geschlampt. Haha.

Und dann die große Überraschung. Der vermeintliche Minister ist ein Kannibale. Und alle überlebenden Insassen von Jamantau nicht minder. Wooah. Twist. Überraschung. Naja. A bisserl. Wenn da statt einem Regierungsbunker ein einsamer Funker gesessen wäre, dem in seinem Atombunker langweilig geworden ist, dann hätte ich das auch durchgehen lassen.

Dass es natürlich nicht die Rettung ist, war aber offensichtlich. Schon allein deswegen, weil das Spiel dann schon zu Ende gewesen wäre.

So gesehen wäre das sogar die größte Überraschung gewesen. Chance vertan sag ich da nur. Chance vertan.

Aber gut, so ist es natürlich spielerisch interessanter. Statt durch einen luxuriösen Regierungsbunker zu lustwandeln, lauf ich durch die Gänge und schlachte degenerierte Kannibalen ab. Munition ist kein Problem und man zieht durch Innenräume. Imo passt das besser zur Metro-Marke, als die eher fade Oberwelt.

Achja. Vielleicht hat man es oben schon rausgelesen, aber ich hab dem Braten natürlich nicht getraut. Entsprechend war ich auch wenig überrascht, als die kleine Gruppe von den Kannibalen überrannt wurde. Einen Moment dachte ich auch, man könne die Kannibalen abwehren und hab da eine Salve in die Angreifer reingerotzt.

Als das ohne Konsequenzen blieb, hab ich mich halt der Situation ergeben. Das hätte man vielleicht auch eleganter lösen können.

Aber so oder so: mittlerweile gefällt mir das Spiel richtig gut.

Und das Luftgewehr ist mittlerweile auch brauchbar. Im Bunker bleib ich aber beim Sturmgewehr. Dafür gibt's ja zum Glück Munition im Überfluss.


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