Thema:
Witziges Gefühlschaos flat
Autor: Scarface
Datum:06.12.19 00:10
Antwort auf:Shenmue III - November 19, 19 von Montana

Es ist eigentlich total kacke. Stocksteif, megaumständlich und hat grauenhafte Dialoge.
Macht aber süchtig und entwickelt einen geilen flow und ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.

Bin nach 10 Stunden relativ hin und hergerissen.
Mich stört hierbei nichtmal das geringe Budget. Ich komme mit der Optik klar, der schwankenden framerate (ps4 pro)
und ich finde die mies geschriebenen und schlecht vertonten Dialoge witzig und kurzweilig.

Das man aber so oft mit x Aktionen bestätigen muss, zum Beispiel beim Schränke durchsuchen und co finde ich nicht cool. Auch das man die Dialoge immer mit einem Begrüßungssatz beginnt, obwohl man die Diskussion nur weiterführen will ist sinnlos. Das kann man auch mit einem geringen Budget besser lösen.

Es ist in dieser Beziehung für mich schon zu altmodisch. Was es aber gut hinkriegt, trotz der ganzen Probleme, dass man sehr gut in dieser Welt versinken kann. Das ist viel wert. Es ist alles sehr stimmig, die Musik baut eine tolle Atmosphäre auf und ich persönlich fühle mich beim Zocken einfach sauwohl, anders kann ich es gar nicht ausdrücken.

Objektiv gesehen dürfte es das gar nicht, es funktioniert aber bei mir.

Übrigens: Ich komme von 80 Stunden Death Stranding. Das war der härteste Übergang zwischen 2 Spielen den ich bisher hatte. Grafisch, technisch, die Art der Steuerung, die Zwischensequenzen und noch sehr vieles mehr. Das ist erstmal eine sehr harte Umstellung und Erdung gewesen bei mir, bei der ich das Spiel fast abgebrochen hätte, weil die qualitative Diskrepanz zu krass war. Es fühlte sich einfach falsch an, mit diesem stocksteifen Typen eine Vase meterweise im Quadrat umlaufen zu müssen, weil er sich sonst einfach nicht fortbewegt und an der Vase hängenbleibt.

Irgendwie hat es aber trotzdem gezündet und die Spielspaßkurve steigt nach den ersten 2 Eingewöhnungsstunden wirklich gut an bisher.


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