| Mir hat die Demo gefallen |  |
Der Kern von Sakura Taisen sind letztendlich nicht die Abschnitte mit dem Gameplay. ;) Und da war der in der Demo spielbare Teil für das, was er sein soll, völlig ausreichend. Der angestrebte spielerische Anspruch geht da sicherlich mehr in die Richtung von sowas wie den Musou-Spielen oder dergleichen. Also zum Großteil braindead durchmashen. Nicht sonderlich spannend, fordernd oder komplex, aber auch nicht so ein totaler Käse wie das halbgare pseudo Valkyria damals. Einfach ein sehr simples Hack'n Slash (mit immerhin einem Witch Time Evade!1) solide umgesetzt, bei dem der Fokus sowieso darin liegt, auch währenddessen mit der Präsentation und den Dialogen zwischen den Charakteren zu unterhalten.
Deshalb war es nebenbei auch von Anfang an ziemlich egal, dass der SRPG-Part diesem weichen musste. Die Teile waren eben nie Shining Force oder Fire Emblem (welches spätestens mit Three Houses für jeden, der ein SRPG mit Social Gameplay-Aspekten sucht, sowieso die bei weitem bessere Alternative darstellen dürfte, auch als eben die alten Sakura Taisens).
Was die Spiele letztendlich - auch anteilsmäßig - ausmacht und eigentlich kein großes Geheimnis ist, sind nunmal die Charakter-Interkationen und der leichte Romancing-Einschlag dabei. Auch nicht zu vergessen das Szenario, in dem das Ganze spielt (beim ersten Sakura Taisen z. B. war's noch eine Art Steampunk Taishô-Ära). Und da dürfte das Spiel genau das liefern, was man von der Reihe erwartet. Wenn man natürlich nichts mit Animu anfangen kann und den Romance-Aspekt auch in dieser Light Variante noch hochnotpeinlich findet (was ich absolut nachvollziehbar finde), braucht man ein Sakura Taisen eigentlich gar nicht spielen. Ich selbst fand die STs bisher immer recht charmant und vergleichsweise zurückhaltend, wenn man sie in Relation zu anderem Moe-Kram aus Japan setzt. Da die Basis für diesen Eindruck bisher aber auch nur ein paar kurze Sessions mit dem Erstling für Saturn/Dreamcast waren, vermag ich nicht zu sagen, wie haltbar dieser ist.
Die Präsentation des neuen Teils finde ich jedenfalls ziemlich großartig. Wenn man das Szenario der früheren Spiele mochte, wird man auch hier nichts zu wünschen übrig haben. Die grafische Umsetzung ist sowohl bei der Umgebung als auch den Charaktermodellen sehr sehr gut. Detailreich, grafisch sauber und konsistent und es wirkt alles schön unbeschwert, wie man es von einem vergleichbaren Anime erwarten würde. Dazu gibt's quirky Anime-Dialoge en masse und das bewährte System, bei dem man unter Zeitdruck Dialogoptionen auswählen muss, mit entsprechenden Reaktionen der jeweiligen Protagonisten, die hier auch gut umgesetzt wurden (keine Betonfressen). Imo alles recht sympathisch und stimmungsvoll gemacht. Einzig die sehr überschaubare Riege an Charakteren wirkt für die Serie etwas ungewöhnlich.
Da ich schon länger nichts derart "Japanisches" mehr gespielt habe, käme es mir mit all diesen Aspekten aktuell sogar recht gelegen.