Thema:
gefällt mir tatsächlich besser als Odyssey flat
Autor: denda
Datum:01.11.19 11:06
Antwort auf:Assassins Creed Origins von Pfroebbel

Erstmal sagt mir das Setting viel mehr zu, es zieht mich mehr in den Bann, es fasziniert mich mehr. Dann ist das Spiel zwar einerseits nicht so geschliffen wie Odyssey, aber mMn gereicht das in vielen Bereichen zum Vorteil, weil es einfach eine ganze Ecke weniger überladen und insgesamt reduzierter und auch fokussierter ist. Auch scheint der Umfang deutlich weniger geisteskrank groß zu sein, was ich sehr begrüße. Man levelt auch spürbar schneller.

Ich war jetzt sogar etwas überrascht (und enttäuscht, weil es mich in Odyssey eher genervt hat), dass das Kopfgeldjägersystem in einer rudimentären Form auch bereits vorhanden ist. Ich hoffe aber, dass hier nicht ständig jeder getötete Kämpfer instant ersetzt wird und das ein Fass ohne Boden ist, und in wichtigen Spielmomenten einfach nur noch nervt- wie bei mir in Odyssey immer und immer wieder geschehen. Der Schiffs-Part ist nur innerhalb ausgewählter Missionen relevant- mir auch sehr recht, dann kann ich alle Ressourcen in die Verbesserung meines Charakters stecken, und habe deutlich weniger micromanagement.

Dann habe hier wirklich noch deutlich mehr das Gefühl ein Assassins Creed zu spielen. Die DNA scheint einfach etwas mehr durch. Alleine die Klettertour auf diesen riesigen Wachturm im Norden Alexandrias war weit besser und intensiver als alles Vergleichbare was ich in Odyssey in der Hinsicht erlebt habe: Hier gibt es noch, wie auch in den frühen Teilen einen passenden Kletter-Pfad zu finden.

Dann klappt bei mir Stealth einfach deutlich besser als in Odyssey, das hat hier von Haus aus einfach einen höheren Wumms schadentechnisch (überhaupt sind die Gegner weniger spongy) und funktioniert out of the box sehr gut, ohne dass man diesen Teil erst skillen muss (auch ist die Wachen-KI etwas weniger "scharf" eingestellt nach meinem Empfinden. Man kann hier auch viel mehr der locations abschließen ohne zwangsläufig in irgendeiner Form in den infight gehen zu müssen. In Odyssey war wesentlich häufiger das Ausschalten von Kommandanten und Befehlshabern erforderlich um einen Ort abzuschließen. Hier ist sehr viel häufiger nur das Plündern eines Schatzes Ziel, und da kann man entsprechend den sneaky way gehen, und dies gänzlich ohne Auseinandersetzungen hinter sich bringen. Da ist imho einfach mehr Ruhe drin und ich begrüße das sehr.

Nicht zuletzt finde ich auch die Optik bzgl. einiger Punkte tatsächlich spektakulärer. Viele der Texturen sehen deutlich weniger blurry aus, und das Wasser (oberhalb und unterhalb) ist der absolute Wahnsinn, und wird mit nicht ganz so wenigen frames animiert. Überhaupt das komplette optische Design finde ich absolut grandios umgesetzt (nicht, dass Odyssey hier nicht auch hervorragend wäre).

Sonst gibt es natürlich eine sehr große Schnittmenge gleicher Dinge und Mechaniken, die ich hier ebenso kritisch sehe wie in Odyssey (z.B. das Level-Gating der einzelnen Gebiete gibt einem einfach kein wirklich Gefühl einer großen zusammenhängenden Welt, und man muss sich sehr linear von Location zu location bewegen, mit ab der Hälfte zwar deutlich mehr Wahlmöglichkeiten- aber rein was den Wiederspielwert angeht ist so eine Mechanik natürlich eher suboptimal), aber in Summe ist Origins für mich bisher das spassigere Spiel, und diese erwähnten Downer in Odyssey fallen mir hier Gott sei Dank oft einfach weniger ins Gewicht.

Bin gespannt, wie lange es mich bei der Stange halten kann. Momentan bin ich bei roundabaout 15 h und noch hochmotiviert weiterzumachen. Alleine die Aussicht z.B. die Pyramiden von Gizeh zu Gesicht zu bekommen lässt mich voller Vorfreude weiterspielen.

Beste Grüße
denda


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