Thema:
100%, ca. 7 h gebraucht -> beste Konsolenversion flat
Autor: denda
Datum:30.09.19 21:50
Antwort auf:Ori [XONE/PC/SWI] (Definitive Edition): Thread 2 von KOSH

Einfach ein klasse Spiel. Ich liebe Ori.:-)

Aber ich habe auch durchaus mittelschwere Kritikpunkte anzubringen: Das Projektilbasierte Kampfsystem gefällt mir weniger gut, und es führt sehr oft zu hektischen Situationen, die dem Spiel mMn nicht gut tun (vor allem mit steigendem Fortschritt).
Auch viele der Feinde sind dahingehend imho zu viel des Guten, z.B. die Blob-ähnlichen Gegner, die in 5 Richtungen (drei hätten auch gereicht) Projektile verschießen,; und ganz besonders die Unterart, bei denen diese dann noch auf den Oberflächen "nachwirken" ist besonders nervig. Da sind dann auch manche Platzierungen dieser Gegner, nicht selten gerne in der Nähe von schwierigen Sprungpassagen und tödlichen Oberflächen imho einfach keine guten Ideen gewesen.

Auch empfinde ich nach wie vor viele der Sprungpassagen als etwas zu eng bemessen was die Fehlertoleranz angeht, respektive einige Zeitlimits einfach etwas zu knapp bemessen. Auch häufen sich gegen Ende Situationen in denen sehr hohe Spielgeschwindigkeit gepaart mit hoher Feindichte (bzw. bestimmten Feindarten, s.o.) und Insta-Death-Oberflächen sehr schnell zu Frusterlebnissen führen. Selbst wenn man das Spiel schon einige Male gespielt hat.

Die erste Hälfte ist für mich einfach sagenhaft, und unheimlich stark, und auch sehr angenehm entschleunigt zuweilen (für mich ist zB. die Spielstelle direkt nach dem Ginsotree (der Wasserbereich mit dem Tauchen) eine der stärksten Stellen im Spiel. Einfach weil es da so gut atmen kann (pun intended). Die zweite Hälfte ist immer noch sehr stark (vor allem den Bereich der auf den Erhalt der folgt finde ich exzellentt, aber es häufen sich dann Stellen, die potentiell einen gewissen Nerv- bzw. Frustfaktor enthalten.
Aber auch einige wirklich großartige Fähigkeiten kommen erst in der zweiten Hälfte hinzu, die sind dafür auch besonders lohnend, und fühlen sich einfach fantastisch an. Ich kann für einige Ideen den Designern nur meinen größten Respekt aussprechen (z.B. Lichtkugel in Verbindung mit dem Stoss), das ist im Genre wirklich innovativ und exzellent steuerbar.

Aber nochmal zurück: MMn wären in diesen kritischeren Segmenten des Spiels im Rahmen eines wirklich einfachen Schwierigkeitsgrades eine individuell anpassbare Option wie es sie auch in Celeste gibt Gold wert gewesen. Z.B. die Spielgeschwindigkeit betreffend, oder die Anzahl der Projektile dieser Blob-Gegner. Andere Anpassungen (zu knapp bemessene Sprungpassagen; kurze Zeitfenster in Fluchtsequenzen) sind natürlich tief im Design verwurzelt, und genau hier führt das Spiel auch den "easy"-Modus leider etwas ad absurdum.

Ansonsten nach wie vor einfach ein großartiges Spiel, mit genialen Steuerungskniffen, und einem Flow, der in den besten Momenten nahezu alles bisherige in den Schatten stellt, und mit/in einer Atmosphäre respektive audiovisuellen Qualität zum niederknien.

Auf der Switch steuert es sich insbesondere wunderbar lagfrei und direkt. Für mich die beste Konsolenfassung. Und es läuft _wirklich_ richtig gut. Nichts vonwegen "möchtegern 60fps". Das Teil läuft wie schonmal erwähnt besser als die One-Version. MMn sogar deutlich besser.

Beste Grüße
denda


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