Thema:
Re:You Don't Have To Understand Death Stranding flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:21.09.19 21:32
Antwort auf:You Don't Have To Understand Death Stranding von phaxy

Gamer sind die schlimmste Form von Medienkonsumenten, die je existiert haben. Es trifft sich harte Dummheit mit maximalem "Sense of Entitlement", Spiele müssen gleichzeitig immer was neues bieten, aber bitteschön immer dasselbe etc. pp.

Es gibt keine Möglichkeit, eine kleine, lautstarke Klientel zufriedenzustellen. Dazu kommt, dass die Leute auch nicht wirklich lernen, wie PR-Zyklen funktionieren bzw. dass PR-Zyklen in der heutigen Zeit grundsätzlich weirder und beschleunigter funktionieren als damals.

Aber das war im Grunde immer schon so.

Death Stranding wird mega weird und definitiv Leute anpissen, aber allein deswegen hat es schon einen Wert. Solche Spiele müssen gemacht werden, weil dadurch schlicht ein größerer Pool an Ideen existiert, aus dem vielleicht andere Devs was noch besseres machen können. Wenn alle Spiele Autorennen, Ball über die Schnur und Supersoldat 5 sind, ist das kein sonderlich anregendes, kreatives Umfeld. Ich halte Kojima für mega übertrieben überschätzt, einen egozentrischen Stümper. Möchte ich, das Kojima aufhört, Spiele zu entwickeln? Hell no! Spätestens Phantom Pain hat gezeigt, dass man ihn Spiel für Spiel bewerten sollte, und er sein wirkliches Potential vielleicht nur dann entfalten kann, wenn er nicht Metal Gear Spiel nach Metal Gear Spiel rausscheißen muss. Oder nicht, who knows.

Die ganzen TGS-Präsen waren so absurd, wie er nahtlos von Blut im Urin umschwingt zu "Sie können auf diesen Berg dort im Hintergrund klettern!" und die Moderatorin immer "OOOOOOH! HAIIIII!", Wahnsinn. Völlig egal, ob Hideo Kojima das Spiel entwickelt hat oder ein Frosch mit Gehstock und Zylinder, allein so eine Betrailerung oder wie man das nennen will sorgt für meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Es wird halt nie langweilig mit ihm, und ich finde sehr großen Reiz in dem Gedanken, dass die Autorentheorie im Gaming am meisten hochgehalten wird von jemandem, der ein erwiesenermaßen lausiger Autor ist. Er hat ja trotzdem ne Menge Ideen.

Es ist alles so pervers. Eine Inventory-Management-Foodoraboy-Simulation, in der man seine filtrierten Kackhaufen als Waffe gegen Tentakelwesen aus der Phantomzone einsetzen kann. Ein Ein-Satz-Pitch, mit dem du mir echt alles verkaufen könntest.

Man muss Spaß aus Prinzip sehr skeptisch gegenüberstehen, um es nicht zumindest mal anzuzocken. Es gibt bei Videospielen kein "zu seltsam". Im Gegenteil, Videospiele sind immer noch nicht seltsam genug!


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