Thema:
Dein Posting zeigt eher: Hauptproblem ist Sichtbarkeit flat
Autor: MOGli
Datum:18.09.19 08:51
Antwort auf:Re:Eine Schande! von Akima

>Hätte ich eine Ps4 oder XBO, würde ich es wahrscheinlich auch nicht kaufen. Wenn man nichts darüber weiß, wirkt es eben einfach komplett belanglos.

Das ist ja wohl eine generell zutreffende Aussage. Wenn ich mich nicht informiere, weiß ich nichts. Wenn ich nichts weiß, interessiert es mich nicht.
Es müsste andersherum sein: Dein Interesse müsste geweckt werden, damit DU DIch informierst, und dann Deine Kaufentscheidung kommt.

>Und irgendwelche Bullettimeeffekte waren zu Zeiten von Matrix der Hammer, reißen aber heute überhaupt nicht mehr vom Hocker.

Zeigt, dass DU nicht informiert bist: Bullettime gibt es nicht. Dein Problem ist eher: Du denkst bei Remedy an Max Payne und daher: Bullettime-Schießerei.

>Wenn also der Story das Hauptaugenmerk gilt, dann muss Remedy auch damit werben, und nicht mit irgendwelchen Gameplayelementen in grauen Industriehallen die wirken als hätte man alles schon mehrfach bei anderen Titeln gesehen.

Genau damit haben sie ja geworben, kann man alles in den Making-Of-Episoden, die seit einem Jahr rauskamen, sehen: Protagonistin, das Szenario, das Haus, das Gameplay, die Musik... alles jeweils in einem 5-10Min Schnipsel beleuchtet.

>Remedy scheinen aber sehr talentiert dabei zu sein, ihre Werke ins völlig falsche Licht zu stellen.

s.o. Es wurde alles kommuniziert, offenbar aber nicht sichtbar.
Ich selbst kann das nicht nachvollziehen - spontan erinnert mich das an etwas, was ich in einem Reznor-Interview mal gelesen habe: Er war auf Tour und überrascht, dass wenige wussten, dass er in der jeweiligen Stadt sei, das Echo war niedriger, als erwartet. Da hat er klar gesagt, dass er aus Promo-Gründen wieder zu einem größeren Label zurückgegangen ist. NIN-Fans wissen über Tourdaten Bescheid, aber kommerziell reicht das nicht, um neue Kunden oder die potentiell geneigte Casual-Masse zu erreichen. Sehr ähnlich sehe ich das hier. Das Produkt und auch das Promo-Material stimmen, aber es scheint keiner mitzubekommen. Hier fällt es wirklich mal auf, wie wichtig diese verdammte Vernetzung ist. Presse und Outlets sind schlicht faul und reichen wie die meisten Zeitungen Agenturmaterial einfach nur durch - ohne etabliertes Standing kommt man offenbar nicht auf das Radar.

>Alan Wake erweckte im Vorfeld das Gefühl grenzenloser Freiheit in einem großen Naturgebiet.
>Bekommen haben wir nur das anfängliche Gefühl von Freiheit während des Prologs, das darauffolgende Spiel war aber leider streng linear aufgebaut und damit eine Enttäuschung.


Vielleicht eine Frage der Erwartung. Mich überrascht die Sichtweise, der größte von Alan Wake erwartete Aspekt sei eine offene Spielwelt gewesen.

>Quantum Break war da schon besser, es wirkte aber aufgrund der Miniserie und den vielen Shootouts ebenfalls nicht wie aus einem Fluss. Vieles wirkte halbfertig, auch wenn die Story dahinter echt gut war.

Da stimme ich zu. QB zeigte mir, wie viel durchdachter die Handlung bei einem Remedy-Spiel ist im Vergleich zur Konkurrenz. Die Zwischenepisoden wirkten schlimm billig - das hab ich immer als Überbleibsel vom ursprünglichen XB1-Konzept gesehen: MS wollte TV-Sender-artiger Content Provider werden.

>Wer also bereits Erfahrung mit Remedy Titeln gesammelt hat, erwartet vielleicht mit Control die nächste verkappte Enttäuschung und greift erst zu wenn der Titel für 19,99 in der Grabbelkiste liegt.

Also bei mir ging es so: Remedy-Spiele kommen selten, haben aber immer eine für mich interessante und ambitionierte Story. Grundinteresse war also schonmal da. Dann ein paar Screenshots gesehen mit schwebender Jessie vor der Pyramide, und insgesamt mysteriöses Flair - genau mein Ding. Nachdem insbesondere Derrick bei der E3 hinsichtlich Gameplay Entwarnung gegeben hat, stand fest, dass ich das haben muss.


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