Thema:
Wieder in Red Dead Redemption 2 reingefunden flat
Autor: membran
Datum:12.09.19 10:23
Antwort auf:„Ich zocke gerade“ - Thread No. 26 von wantan

Hatte damals irgendwann in Chapter 3 aufgehört, weil ich mich ob der vielen Nebenaufgaben und selbst gesetzten Null-Zielen (irgendeinen Kram jagen im Wald, der nie spawnt...) in knapp dreistelliger Stundenzahl dran sattgespielt hatte, ohne letztlich die Story durchzubekommen. Das geht mir bei vielen Open World Games so (Breath of the Wild, Elder Scrolls, Fallouts...), dass ich so viel in deren Welten rumpupse, ohne zu Potte zu kommen und dann nach mehreren Wochen intensiven Rumpupsens schlagartig die, nunja, Luft raus ist, ohne die Main Quest abgeschlossen zu haben.

In solche Stundenmonster wieder reinzukommen ist dann natürlich auch eine Aufgabe in sich. Was hatte man damals vor, als man das letzte Mal gespeichert hatte und ahnungslos, dass der Spielstand knapp ein Jahr ruhen würde? Keine Ahnung. Erstmal wieder das fremd wirkende Inventar und die aktiven Quests beäugen, in die ganzen ineinander greifenden Spielmechaniken wieder reinkommen (bei einem 100+ Stunden Spielstand poppen dann eben auch keine kontextsensitiven Tutorialtexte mehr auf, eine Option zum Reset wäre nett) und die Map ist eine seltsame Mischung aus gänzlich vergessenen und halb erinnerten Gebieten. Dazu noch die Steuerung, die gerade bei RDR2 ja dezent verkrampft und verschwurbelt daherkommt.

Ich musste mir knapp zwei Monate gut zureden, bis ich den Anstieg wagte (Breath of the Wild ist der nächste Eintrag auf der Liste). Und meine Güte - ich hatte ja noch auf dem Schirm, dass die Grafik sehr gut ist, aber das Spiel sieht ja fast durchgehend zum Niederknien aus. Alter Falter. Diese Vistas, diese Lichtstimmungen, was geht ab? Und die Welt wirkt so superlebendig; das tägliche Leben und die Gespräche der NPCs, die ganzen kleinen Easter Eggs und verlassenen Hütten, die oft irgendeine kleine Story erzählen, über hinterlassene Gegenstände, Umstände, Notizen. Oder die ganzen Random Events, die sich kaum wiederholen und wenn, das Spiel das auch zwinkernd betont ("schon wieder von einer Schlange gebissen?!"). Alleine, wieviel Aufwand in dieses Campleben geflossen sein muss, wenn man einfach nur drin rumwandert und den zig NPCs bei ihren Dialogfetzen zuhört, ist der schiere Wahnsinn. Und das ist, bevor man die mehreren Camp-Party-Abende mitmacht, wo sie noch rumsingen, trinken und sich alte Geschichten auftischen - alles hochdynamisch und nicht in schnöder Cutscene-Form. Man kann den Crunch regelrecht schmecken.

Na, lange Rede, kurzer Sinn: Ich pupse aktuell wieder ziellos in den Wind. Habe rausgefunden, wie man die legendären Fische angelt und bin auf der Suche nach einem Opossum. Die Idee war eigentlich, sich vor allem auf die Storymissionen zu konzentrieren. Ha.


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