| meine Eindrücke von 2011 |  |
"Zu meiner Schande muss ich gestehen: Ich habe dieses Spiel zu Release-Zeiten verpasst, kann es deshalb auch nicht beurteilen wie es damals wirkte und werde euch nun ganz unvoreingenommen sagen wie gut bzw. schlecht das Spiel gealtert ist:)
Ich hatte es erstmals vor ca. 5 Jahren gespielt, damals aber bei der Stelle mit dem Super-Jump die Motivation verloren.
Vor einigen Wochen dann habe ich es mir per VC auf der Wii nochmal gegeben und erfolgreich beendet (ca. 78% Items), nachdem ich hier im Forum mal wieder nur gutes von dem Teil gehört habe.
Atmosphärisch habe ich auf dem Snes nie etwas besseres gespielt. Alleine schon der Soundtrack erweckt diese Welt und das Gefühl des isoliert seins zum Leben. Das, was dem ganzen mmn die Krone aufsetzt ist, dass diese Welt komplett erforschbar ist und an jeder Ecke etwas für den aufmerksamen und umtriebigen Spieler zu bieten hat. Durch die unzähligen unsichbaren Blöcke und Durchgänge enthält diese Spielwelt eine zusätzliche Ebene und mit dem X-Ray-Visor entsteht eine außergewöhnliche Spieltiefe, da sich diese Welt des Unsichtbaren dem Spieler erstmals komplett öffnet. Spielerisch hat das bei mir einen ungehörigen Sog entstehen lassen und spätestens mit dem Erhalt des X-Ray-Visors wusste ich, dass ich dieses Spiel um jeden Preis durchspielen möchte:)
Soetwas würde ich mir in viel mehr Spielen wünschen, und gerade bei Action-Adventures bietet es sich imo sehr an und kann für einen enormen Motivationsschub sorgen. In Ansätzen ist dieses Element in Links Awakening vorhanden: Mit der Lupe eröffnet sich diese zuvor unsichtbare Seite der Welt.
Spielerisch hat mich das Teil also sehr beeindruckt.
Die Steuerung hingegen empfinde ich auch nach vielen Stunden noch als etwas zu träge und schwammig. Sie funktioniert und ist präzise genug, aber Metroid Zero Mission zeigt imo wie eine direkte 2D-Steuerung im Metroid Universum auszusehen hat.
Das Ende und den letzten Bossfight fand ich richtig gut und "überraschend"- klar habe ich oft in anderen Metroids davon gehört was geschah, aber damals muss das wirklich einzigartig und sehr überraschend und auch rührend gewirkt haben.
Auch merke ich erst jetzt nach dem Beenden von Super Metroid erst gänzlich wie genial die Arbeit der Retro Studios mit Metroid Prime war. Es ist genau dieses Feeling in traumhaften 3D mit einer genau so vielschichtigen Welt zum erforschen und exakt demselben Gefühl der Isolation.
Also insgesamt kann ich den Kultstatus von Super Metroid definitiv nachvollziehen und halte es für ein beispielslos immersives und vielschichtiges 16-Bit Abenteuer.
Wie krass spielerisch die meisten heutigen Titel dagegen abstinken macht die Besonderheit dieses Titels noch deutlicher- das Teil war seiner Zeit weit vorraus und ich würde fast soweit gehen und sagen, dass es spielerisch mit die Speerspitze der Videogames darstellt.
Großartiges Spielerlebnis!
10/10
Beste Grüße
denda"
Kleine Anmerkung von heute:
Die träge Steuerung ist für mich der größte Knackpunkt des Spieles. Die GBA-Teile zeigen hier, wie viel direkter und smoother sich so eine Steuerung anfühlen sollte.
Oder auch Samus Returns vom 3DS (hast du das evtl. gespielt?): Das ist einfach um ein vielfaches besser steuerbar. Man kann sich an diese Eigenheiten gewöhnen und teilweise auch adaptieren, z.B. dass man aus dem Rennen heraus im Sprung langsamer wird, oder dass sich das Springen generell sehr "floaty" anfühlt. Aber mir ist das jetzt nach so langer Zeit doch als gewichtigster Kritikpunkt haften geblieben. Und ich finde auch das Map-Design wurde im Laufe der Jahre von einigen Genregrößen deutlich übertrumpft. Ich fand es in Super Metroid generell sehr gut, aber nicht referenzverdächtig. Gerade was die Straffheit angeht sind viele der Korridore doch arg auf vielfache Wiederholungen ausgelegt.