Thema:
Re:warum ist der epic games store so verachtenswert? flat
Autor: Iceman346
Datum:05.09.19 12:30
Antwort auf:warum ist der epic games store so verachtenswert? von Joy Division

Für mich ist es ein Konvolut aus Kundenfeindlichkeiten:

- Erzwungene Exklusivität. Ich halte Store Exklusivität grundsätzlich für Kundenfeindlich. Wenn Entwickler ihre eigenen Spiele nur über den eigenen Store anbieten wollen dann kann ich das noch irgendwie nachvollziehen. Aber Exklusivtitel von anderen Entwicklern nehmen den Kunden die Auswahl.

- Funktionsumfang des Stores: Ein bisschen hat sich ja wohl mittlerweile getan, aber insgesamt bietet Steam immer noch viel viel mehr als der Epic Store. Das heißt nicht, dass das alles gute Features sind. Dinge wie Sammelkarten braucht kein Mensch. Aber auf der anderen Seite sind Sachen wie der Steam Workshop etwas wovon jeder (Entwickler, Publisher und Nutzer) profitiert. Epic verlässt sich auf das Geld um Exklusivtitel einzukaufen anstatt zumindest ein solides Grundgerüst zur Verfügung zu stellen.

- Keine Partizipation des Kunden an den geringeren Kosten. Wobei dies sicherlich auch den Publishern anzukreiden ist. Wenn von den 18% gesparten Kosten die Hälfte beim Endkunden ankommen würden hätte Epic ein echtes Argument. So profitiert lediglich der Publisher. Und das Argument "Mit mehr Geld kann man mehr in Entwicklung investieren" zieht bei Indies. Bei AAA Publishern hab ich zu viel Jim Sterling geschaut um darüber nicht in Gelächter auszubrechen.

Dazu ist das Thema natürlich auch emotional aufgeladen, da ich der Meinung bin, dass Valve eine der prägenden Firmen für PC-Gaming war und mit Steam, nach fragwürdigem Anfang, extrem viel positives geleistet hat. Von großer Investition in Linux, dem Wunsch Mods einfacher nutzbar zu machen hin zu vielen Experimenten die auch durchaus desöfteren schiefgegangen sind. Ohne Valve und Steam wäre PC Gaming nicht da wo es jetzt ist, dazu hat Valve bisher, trotz der angekreideten großen Marktmacht, sich eigentlich immer fair verhalten und diese nicht negativ ausgenutzt.

Und dagegen tritt nun eine Firma mit einem CEO an der vor einigen Jahren noch alle PC Spieler als Raubkopierer bezeichnet hat und auf Konsolen bleiben wollte und der versucht eine Plattform nur durch, in meinen Augen, unlautere Mittel zu etablieren. Kann man natürlich mit "Ist mir scheißegal, hauptsache ich krieg kostenlose Spiele und Steam kriegt einen drüber" abtun, aber das ist im meinen Augen eine sehr kurzsichtige Perspektive.


< antworten >