Thema:
"Red Matter" ist der heiße Scheiß flat
Autor: Spyro2000
Datum:01.09.19 23:18
Antwort auf:Oculus Quest Standalone VR-Headset vorgestellt von Midnightmaster

IHMO eines der besten VR Games überhaupt bisher, wenn leider auch mal wieder etwas arg kurz (ca. 3-4 Stunden, je nach individueller "Leitungslänge").

Im Kern handelt es sich um ein typisches "Escape the Room"-Konzept auf einer alten Sowjets-Basis eines Saturn-Mondes (wohl um die die aus Gamedesign-Sicht überaus praktische, niedrige Schwerkraft zu erklären). Im Grunde löst man ein Resident-Evil-Rätsel nach dem anderen, muss dazu allerdings oft etwas um die Ecke denken und alle Möglichkeiten rund um Perspektiven und Motion Controls nutzen.

Auch die Atmosphäre ist - von den leider isolationszerstörenden Funksprüchen abgesehen - sehr dicht, was auch dem zwar etwas variantenarmen, aber absolut gelungenen Soundtrack und den unaufdringlichen aber stets ideal passenden Soundeffekten zu verdanken ist.

Besonders das Konzept der Fortbewegung ist extrem gelungen: Zwar kann man wie gewohnt auch "Snap Turning" verwenden (einzelne, sehr schnelle, FOV-maskierte 45° Drehungen), am einfachsten dreht man sich aber einfach frei um die eigene Achse (kein Kabel = kein Problem).

Freie Bewegung bei Platzmangel erfolgt entweder per "Dashing" bzw. Teleport oder indem man die analoge Griptaste eines der beiden Controller benutzt. Je fester man diese drückt, umso schneller geht man in die Richtung, in der der Controller zeigt. Klingt seltsam, funktioniert aber praktisch perfekt.

Ich würde sogar fast soweit gehen, Red Matter als das steuerungstechnische "Halo der VR" zu bezeichnen. Anfangs ungewohnt, aber definitiv die Antwort, wie Fortbewegung in VR zu funktionieren hat. Da wurde wirklich fast jedes kleine Detail bedacht. Nur der ständige Wechsel zwischen Scanner, Greifer und Taschenlampe nervt, obwohl 4 Buttons komplett ungenutzt bleiben. Warum auch immer.

Die Steuerung(en) funktionieren dabei sowohl im Stehen als auch im Sitzen 1A.

Und auch technisch ist das Game mehr als beeindruckend. Hätte mir noch vor einem Jahr jemand erzählt, dass eine solche Grafik mit einem mobilen Headset möglich sein soll, ich hätte ihn ausgelacht! PBR, dynamische Reflektionen, Realtime Physics, (teilweise) dynamische Beleuchtung, (im Nahbereich) scharfe Texturen und High-Poly-Modelle usw. - das sieht stellenweise besser aus (und performt besser!) als so manche PC-VR Games (und ja, ich weiß wie irre das klingt)!

Unbedingte Empfehlung!


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