Thema:
Re:Hunt: Showdown - spielt das hier jemand? flat
Autor: Slochy
Datum:23.08.19 18:50
Antwort auf:Re:Hunt: Showdown - spielt das hier jemand? von HomiSite

>>Also mit Battle Royale hat Hunt nun wirklich überhaupt nichts am Hut, woher kommt der Eindruck?
>
>Ja, direkt BR ist HS nicht. Aber ich finde, es versprüht schon etwas den "Vibe" mit mehreren Teams gegeneinander, Permadeath etc., aber eben eine Mischung aus verschiedenen Elementen.


Nachdem ich persönlich des BR-Genres so richtig überdrüssig geworden bin, hat mich Hunt eigentlich dadurch so sehr gepackt (130+ Stunden aktuell auf dem Tacho), dass es eben eine komplett andere Idee ist als das, womit die Shooter der letzten Jahre verzweifelt um Aufmerksamkeit zu buhlen versucht haben. Hauptsächlich sind's zwei Aspekte, durch die es sich bereits grundlegend abkapselt:

1. Kein Looten. Man startet bereits mit ausgerüsteten Hanswürsten in die Runden und kann dann maximal Munition, First Aid oder Kniften besiegter Gegner aufklauben. Man ist im Falle früher Gefechte also nicht gleich am Arsch, weil Commander Zufall gerade keine Lust hatte, dir ordentliche Waffen/Helme/Rüstungen/whatever vor die Füße zu werfen.

2. Keine Verkleinerung des Spielareals. Es gibt im Grunde generell keine künstliche Gängelung, die dafür sorgt, dass es ausschließlich Sieger und Verlierer geben muss. Wer Bock hat, kann die Runden komplett ohne Gefechte mit menschlicher Beteiligung und im eigenen Spieltempo spielen, erhält dann am Rundenende aber entsprechend weniger XP/Knete. Allein von der Psychologie her finde ich das absolut super, da jede Runde dadurch komplett anders verläuft und man, je nach ansteigendem Level und Fähigkeiten des eigenen Charakters, irgendwann abwägt, ob man wirklich volles Risiko gehen will oder unehrenhaftes Frühextrahieren nicht vielleicht die bessere Wahl sein könnte. Es gibt keine Endzone, in der es zwangsläufig zu einem letzten Schusswechsel kommt. Manchmal latscht man überhaupt keinem menschlichen Team über den Weg, fistet den/die Boss/e weg und extrahiert unbedrängt, während man im Hintergrund das wilde Geballere andere Teams hört, nur um dann in der nächsten Runde in Ärmelweite zu anderen Leuten zu spawnen und gleich mal Halligalli zu haben. Jede Runde ist anders, obwohl es bislang nur zwei Maps gibt.

Außerdem: Der Sound. Das Ding hat ja binauralen Shizzle am Start, und die Atmo, die dadurch allein entsteht, ist so unglaublich erdrückend und nervenzerfetzend geil. In keinem anderen kompetitiven Shooter spielt der Sound eine solch tragende, fundamentale Rolle.

Ach, ich könnte hier jetzt einen Roman schreiben, aber der gute Alex hat in seinem Artikel eigentlich alles Wissenswerte erwähnt.

Um aber noch ein Detail zu erwähnen, das Hunt von allen anderen Coop-Shootern abhebt: In keinem anderen Spiel habe ich bereits nach drei, vier Minuten so einen fiesen Achselschweiß. Das ist wirklich völlig abgefahren, was dieses Kleinod mit meinem Nervenkostüm anstellt.


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