| Ich kann den Reiz von Twitch & Co. schon verstehen |  |
Ein paar Mal bin ich tatsächlich auch schon mehrere Stunden bei Streamern hängengeblieben, weil die Interaktion gut und/oder die "Show" unterhaltsam war.
Dabei sind gerade die Nebengespräche oder die direkt spielefreien Streams auch durchaus lehrreich. Bei meinen seltenen Ausflügen in die Twitch-Welt habe ich einiges über die Welt erfahren - aus erster Hand, von Leuten die in den jeweiligen Ländern ihrem Leben nachgehen.
Und im Gegensatz zu passiven Youtube-Videos, Nachrichtensendungen oder Reportagen auch mit der Möglichkeit zu Details nachzufragen oder auch tiefgründigere Gespräche zu führen. Das hat im Optimalfall dann durchaus das inhaltliche Niveau, als würde man direkt Vor-Ort mit den Leuten sprechen - nur dass man dafür nicht extra ans andere Ende der Welt fliegen und Urlaub nehmen muss.
Aussagen von Streamern muss man natürlich als Einzelmeinungen verstehen und weiter verifizieren, aber das würde sich bei regelmäßigerer Nutzung von solchen Streaming-Portalen auch automatisch ergeben, wenn man erst Mal ein paar Beziehungen pro Land etabliert hat.
Ist eher ein Zeitproblem, da man da im Prinzip locker seine ganze Freitzeit aufbrauchen könnte, wenn man erst mal ein paar sympatische Streamer gefunden hat, die regelmäßig streamen. Wenn keiner Online ist sucht man stattdessen nach neuen Steamern und baut so seine Kontakte immer weiter aus - gerade das Finden kann dabei durchaus mehrere Stunden dauern, in denen man sich immer weiter klickt, bis man irgendwann plötzlich in einem Stream landet, bei dem Thema oder Streamer so interessant sind, dass man die Zeit vergisst.
Aus diesen Zeitgründen ist es bei mir noch nicht über 5-10 mehr oder weniger lange Twitch-Sitzungen hinausgegangen. Für Schüler, die wenig Geld aber deutlich mehr Freizeit haben, ist das für mich aber eine grundsätzlich nachvollziehbare und auch interessante Sache.
Nicht nachvollziehen kann ich den Hype um irgendwelche großen Streamer, bei denen es die ganze Zeit nur blitzt und blinkt und die so viele User im Chat haben, das eine Interaktion gar nicht mehr möglich ist, sofern man sie sich nicht mit hohen Spenden erkauft. Wobei nachvollziehen vielleicht schon, aber nur aus dem mitleidigen Blickwinkel eines Erwachsenen auf diese pubertären Erscheinungen.