Thema:
Mal ein ernsthafter Beitrag flat
Autor: token
Datum:01.08.19 11:20
Antwort auf:Mein Name ist Pezking, und ich habe keinen Bock mehr... von Pezking

Mir geht es nicht unähnlich, wobei ich eigentlich nie diese Form von Verbindung zum physischen Medium Videospiel hatte. Also nicht so dass es für mich integral zum Gamingerlebnis dazu gehört hat.
Ein wenig war da schon da, der Schrank mit den Games war ein Schmuckstück, der war mir irgendwie wichtig.

Wo ich diese Faszinition wie du sie beschreibst aber hundertprozentig gefühlt habe, war Hardware. Das war nicht einfach Mittel zum Zweck, das war schon für sich eine Instanz. Das Erlebnis sie zu kaufen, sie auszupacken, sie zu riechen, ihre Form, das war immer mehr als einfach nur Metall und Plastik die man halt braucht um gamen zu können. Das war wie ein eigenes Kunstwerk und jedes mal auf's Neue ein tolles Erlebnis sich da was anzuschaffen, dessen Faszination weit über das heraus reichte, was über das Videokabel herausgespeist wurde.

Und da kann ich auch mitfühlen. In beiden Fällen ist diese Faszination komplett weg. Games sind nur noch Konsumware, mir ist egal was diese abspielt, und mir ist egal wo die Daten liegen. Das ganze drumherum berührt mich nicht mehr. Es ist mir wurscht. Es geht mir fast nur noch um den Konsum, wobei die Switch eine Sonderrolle hat, weil sie mir ermöglicht auch mobil und klassisch am TV zu konsumieren. Ich mag diese Flexibilität.

Davon ab reicht dieser Faszinationsverlust gar so weit dass sich die Wertschätzung von physischen Medien und der Hardware ins Gegenteil verkehrt hat. Ich empfinde das alles nur noch als belastenden Müll. Physische Discs hab ich neben der Konsole in einer Spindel, die Switchgames hab ich in einer Cartridgebox, die Spielhüllen sind allesamt verbannt und landen nur nicht im Müll um mir die Möglichkeit offen zu halten den Kram zu verkaufen oder Eintauschaktionen von Gamestop zu nutzen. Am liebsten würde ich immer digital kaufen, in erster Linie sind es monetäre (billiger, Gamestoptauschaktionen, Gebrauchtkauf) oder praktische Gründe (Verleihbarkeit) die das physische Medium als Kaufware am Leben halten.
Auch der ganze Hardwarefuhrpark nervt mich und ist ein Raumräuber.

Das sind eigentlich die Hauptantriebe aus denen ich Stadia attraktiv finde.
Ich bin voll okay mit Games als reiner Konsumware, Streaming finde ich dafür optimal, das einzige was dagegen spricht sind Exclusives die dich an Hardware binden, und eben die aktuelle Technik. Wobei ich schon sehr gespannt bin auf den Stadia-Start wie groß diese Gaps wie Lag oder Abbrüche oder Bildrate in der Praxis erweisen.

Meine Wunschkonsole der Zukunft wäre eine wertigere Switch mit Streamingapps zu allen Anbietern, wo ich für die Anbieter bezahle wo ich den Konsumcontent sehe den ich gerade nutzen möchte und da lustig wechseln kann, ohne an Hardware oder physische Medien gebunden zu sein. Auf Käufe könnte ich auch komplett verzichten, ein reines Mietmodell wäre mir durchaus genehm.


< antworten >