Thema:
Missionsdesign teils unter aller Sau flat
Autor: TroyMcClure
Datum:13.07.19 15:39
Antwort auf:Red Dead Redemption 2 #5 - Open World im Rockstar Style von JPS

Paradebeispiel eben: ich reite mit nem Camp-Kollegen (Lenny) um etwas auszuspionieren. Oh, da vorne, eine Kutsche. Lass sie uns verfolgen. Aber reite bloß nicht zu nah ran. Ich reite anscheinend nen Tick zu nah ran - Mission gescheitert. Ohne, dass man evtl. einen anderen Ausgang herbeiführen kann (Feuergefecht). Nochmal das Ganze. Diesmal nicht mal ne Warnung bekommen und wieder zu nah dran gewesen - Mission failed. Dritter Versuch, meilenweit Abstand genommen. Ok, geht, endlich am Anwesen angekommen. Dort dann die Wahl direkt anzugreifen oder Möglichkeit B. Scheiß auf Möglichkeit B. Dynamit angeschossen, große Explosion, viel Geballer. Ich und mein Partner arbeiten sich nach vorne, haben ca. 80% der Gegner erschossen. Da so wenige übrig sind wage ich es einen der Gefallenen zu looten - großer Fehler. Lenny died - Mission gescheitert. Ernsthaft? Also retry checkpoint ... von wegen. Das Spiel ist mehr als 3 Minuten in endloser Ladeschleife, also neu booten. Und das 9 Monate nach Release bei ner Singleplayer Kampagne - ganz stark ... - nochmal den ganzen Scheiß, diesmal sicherheitshalber alle umgenietet und mit der geklauten Kutsche auf dem Rückweg ins Camp. Dann kommen aber die 3 Reiter der Apokalypse und halten mich an. "Was ich denn hier habe" fragen sie, "ich seh doch nicht ganz koscher aus". Ich versuche sie zu beruhigen, klappt aber nicht. Sie ziehen ihre Waffen und ohne dass ich reagieren kann bin ich in weniger als einer Sekunde tot. Hallo? Retry checkpoint. Die 3 Reiter sind wieder da. Ohne ein Wort zu verlieren gehe ich direkt in den Deadeye-Modus und verteile 3 Kopfschüsse. Wir reiten kurz weiter, Cutscene, Mission geschafft.

Diese unfassbare Eingeschränktheit während Missionen ist teilweise echt so mies. Alles für das cineastische Erlebnis. Dagegen hat Uncharted Handlungsfreiheit wie ich an einem Samstag. Ich liebe Rockstar-Spiele, GTA ist für mich das beste Franchise aller Zeiten, aber was RDR2 hier teilweise auffährt ist nur noch scheiße. Seit GTA Vice City Stories war ich während eines R*-Spiels nicht mehr so gelangweilt. Vor allem auch, weil alles auf so realistisch getrimmt ist, dass man teils Minuten/Stunden mit irgendwelchem Scheiß verbringt. Es spricht für sich, dass man in vielen Fällen einfach einen Wegpunkt setzt, in den Cinematic-Mode schaltet und das Spiel sich selbst spielen lässt. Ich kann zwar den Aufwand, den man sich hier macht, loben, aber manchmal zeigt das Spiel, dass sie hier einfach zu viel wollten. Sehr, sehr schade.


< antworten >