Thema:
Re:Ich blicke dann wohl nicht zwischen die Zeilen... flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:03.07.19 13:13
Antwort auf:Ich blicke dann wohl nicht zwischen die Zeilen... von BOBELE

>Vor "Kreditkartenbetrug" und ähnlichem lese ich da nichts. Was ich lese, ist:
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>"If you can't afford or don't want to buy our games full-price, please pirate them rather than buying them from a key reseller,"
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>aka Bitte zahlt den von uns für Eure Region und Kaufkraft vorgegebenen Vollpreis und nutzt nicht die Möglichkeiten der Globalisierung, wenn es mal für Euch günstiger ist, denn...
>
>"G2A has developed a reputation over the years for enabling grey market key reselling, whereby users buy game keys in bulk from cheaper territories and sell them for profit in more expensive markets"
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>... was ja genau das ist. Ich kann hier nicht rauslesen, dass das geklaute Keys sind oder so... Nur, dass die unterschiedlichen Preise in den verschiedenen Regionen genutzt werden.
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>Okay, warum da steht "with no share of each sale going to the original developer" verstehe ich nicht. Das sind ja Keys, die irgendwann mal irgendwo zu welch niedrigem Preis auch immer verkauft wurden. Und den hat der Hersteller ja irgendwie selber mal festgelegt. Und der Gewinn aus diesem Verkauf muss ihm zugeflossen sein. Es entgeht ihm also nur die Differenz zum Aufpreis in den reicheren Ländern. Und da macht sich ggf. der Keyhändler noch die Taschen voll, weil es nicht alles weitergibt. Aber daran kann ich nun nichts finden. Das meine ich eben mit dem Ausnutzen der Globalisierung, wenns der Industrie passt... aber regulieren wollen, wenn die Kunden es nutzen.
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>Spannend ist ja vor allem der abgehende Link da:
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>[https://www.gamesindustry.biz/articles/2017-04-20-g2a-were-not-a-grey-marketplace-people-just-dont-understand-our-business]
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>Die spannendste Aussage dort finde ich die:
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>Of course, grey market is simply a term used to describe the legal sale of products through distribution channels not intended by the manufacturer. G2A has a reputation for enabling people to buy keys in bulk from other countries (where the price is cheaper) and sell them for a profit in more expensive territories. That's pretty much the definition of 'grey market'.
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>Dass die Hersteller jetzt rumheulen, dass ihr Distributionsprinzip mit Lizenzkeys keine Sicherheit vor Diebstahl bietet, und dass dann dem Reseller anlasten wollen, kann ich nicht nachvollziehen. Gehen die auch so gegen Ebay vor, weil da jemand Retail-Games verkauft, die in einem Kaufhaus geklaut wurden? Ach ne, da haben die ja ihr Geld schon vom Zwischenhändler bekommen und das Risiko des Klauschwundes liegt beim Einzelhandel... da muss man sich ja nicht aufregen.
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>Was soll mir das also sagen? Weil die Hersteller jetzt plötzlich selber an der Stelle dessen sitzen, der die Auswirkungen kriminellen Handels zu spüren bekommt, regulieren wir den Markt dergestalt, dass nur noch bei Hersteller selber oder eben über von ihm vorgesehenen und kontrollierten Vertriebswegen zu den von ihm lokal festgelegten Preisen gekauft werden kann? Ja, das würde denen so passen. Die ganze Entwicklung des Vertriebs geht doch eh in diese Richtung. Streaming my ass.
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>Und dass da jetzt ein "kleiner Indie" jörmelt, machts für mich nicht herzzerreißender.
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>Aber vielleicht übersehe ich da ja Details. Ist ja kein Geheimnis, dass ich eine gewisse "Präferenz" habe, was den Vertrieb von Videospielen angeht, und darum reg ich mich sicher sehr gerne exakt zwischenn der einen und der anderen Scheuklappe auf. Wenn also jemand eine fundierte Gegenrede halten möchte, dann würde ich mich freuen und die gerne lesen.


Stimme dir komplett zu. Im Wesentlichen wollen diese Indies, dass niemand die Keys kauft, die sie selbst bereits billig verkauft haben, sondern stattdessen weiter teuer woanders einkauft, wo sie noch keine Keys verkauft haben. Ein Problem, was sich ganz einfach löst, indem man keine Keys in Regionen verkauft, wo der Preis so niedrig ist, dass man offenbar eh nichts verdient. Aber da zeigt sich mal wieder die übliche Doppelmoral. Denn natürlich will man beides, Spiele teuer verkaufen und gleichzeitig 100.000 Dollar mit dem Verkauf von 50.000 Keys nach Russland oder Brasilien verdienen.

Natürlich ist es nicht ok, wenn der Käufer dieser Keys diese dann weltweit anbietet. Aber es gibt regionale Preise. Sollen sie halt in den Regionen auf Steam oder Epic Store entsprechend niedriger bepreisen, dann ist das Problem auch erledigt. Aber wer heute noch einen Haufen Keys generiert und verkauft, der kann die Verantwortung für die Folgen nicht auf G2A oder sonst jemanden abwälzen, der hat sich ganz alleine in diese Situation gebracht. Es ist nicht so, dass das jetzt ein neues Thema wäre.


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