Thema:
Re:Gibt ja auch nix anderes bei dem Thema. flat
Autor: G'Kyl
Datum:03.07.19 12:36
Antwort auf:Re:Gibt ja auch nix anderes bei dem Thema. von Fox

>Ja stimmt, sorry ich musste auf den Zug hetzen und hatte nur sehr wenig Zeit zum Antworten.

Tehe, kein Ding. Ich finde das eh gar nicht so schlimm. War nur.. unglücklich, dass direkt hintereinander zu lesen. :)


>Ich fand das Video halt gut, weil ich noch nie gesehen habe, wie da jemand von uns als Walen spricht. Und Jim holt ja ordentlich aus und kommt über die Spielsucht zum Thema. Klar artet es in Rant aus, hey, es ist YouTube! :)

Njaaa, aber auch auf YT gibt es wirklich gute, sachliche Aufarbeitungen von Themen aller Art. Sterling poltert hingegen schon seit Jahren gegen IAP ganz allgemein, was ich weder argumentativ noch emotional je nachvollziehen konnte. Im Wesentlichen ist er halt aus Prinzip gegen moderne Vertreibswege... joa... warum auch nicht, ehrlich. Da ich aber sehe, dass mit diesen nicht nur schlechte, sondern auch gute Sachen verbunden sind, finde ich sein "Ich will aber nicht!" eher anstrengend als aufschlussreich.


>Er führt ja auch die Argumente der Gegenseite auf, welche die Verhältnisse beschönigen und die Verantwortung allein auf den Spieler schieben.

Hm. U.a. darauf hätte er durchaus genauer eingehen können. Er hat sich ja nicht mal selbst mit mehreren Vertretern unterhalten - weder von der einen noch der anderen Seite. Er hätte viel mehr tun können, die Skrupellosigkeit hinter verschiedenen Geschäftspraktiken zu entlarven und gleichzeitig genauer beleuchten können, welche Personen bzw. Positionen jeweils wofür eigentlich verantwortlich sind. Hätte ich zumindest interessanter gefunden als eine Präsentation, von deren Typ es längst mehrere gibt. Auch wenn er sich auf die psychologischen Effekte beschränkt hätte, hätte ich gerne mehr erfahren, u.a. von Experten und nicht nur irgendeiner mal irgendwo zitierten Formel. Mir war insgesamt halt zu wenig Konkretes dabei.

Nun kannte ich praktisch alles im Video Gesagte schon, das macht natürlich einen Unterschied. Um überhaupt mal auf derartige Sachen aufmerksam zu machen, erfüllt es sicherlich seinen Zweck. Wobei ich auch sagen muss, dass mich so ein Schnösel wie der Wal-Mensch relativ wenig tangiert. Sollen er und seine Kumpels mich kategorisieren, wie es ihnen recht ist. Die Wirtschaft denkt ohnehin nur in Excel-Tabellen, weshalb sie Spiele auch als "Produkte" bezeichnet. (Ich finde es viel schlimmer, wenn Journalisten diese Marktanalyse-Semantik übernehmen, aber das ist ein anderes Thema.) Geld bekommen Entwickler jedenfalls nur für gute Spiele von mir und nicht für tausende Freischalt/kaufsachen - womit ich nach deren Definition immerhin kein Wal bin. :) Von daher kann mir deren Gerede egal sein.

Dass man was gegen diese Denke tun sollte, steht freilich auf einem anderen Blatt. Aber das dann halt sachlich, z.B. indem man entsprechende Personen mit dem Thema "Wale vs. Empathie" konfrontiert, z.B. mit einem Haufen an Beispielen.


>Du sprichst dich dafür aus, das Thema grundlegend an zu gehen statt mit Wut Löcher zu stopfen. Was meintest du damit? Vielleicht, dass man die Mechaniken als Glücksspiel verbucht und für alle unter 18 Jahren unzugänglich macht?

Das könnte zumindest ein wichtiger erster Schritt sein. Allerdings würde man dann den einen von Sterling zitierten Fall nicht abdecken, wo eine Frau (?) ihren Komplettierungszwang ausgelebt hat, indem sie kosmetische Inhalte kaufte. Da ging es nicht um Lootboxen, wenn ich mich recht entsinne. Was übrigens einer der Gründe ist, weshalb ich deutlicher als Sterling zwischen verschiedenen Arten von IAP unterscheiden würde - auch ein imho wichtiges qualitatives Merkmal, das sein Beitrag nicht erfüllt.

Wobei Lootboxen und anderer Sammelkram außerdem nicht nur als kaufbare Inhalte problematisch sein können, sondern auch als normale Spielelemente (sei es als klassische Diablo-Beutekisten, als Boxen mit sonstigen Inhalten oder wasweißich) mitunter zwanghaftes Spielen verstärken. Das könnte man in dem Zusammenhang auch gerne mal unabhängig vom Gegenstand des Vertreibswegs betrachten, aber daran scheint Sterling kein Interesse zu haben. Wobei ich natürlich nicht jedes seiner Videos gesehen habe.


>Wir sind Wale, verdammt, das geht mir echt nicht runter. Was für ein menschenverachtender Scheisskerl.

Die gesamte Wirtschaft ist ein menschenverachtendes Scheißsystem. Das ist halt der andere Punkt, den ich angehen würde: Ganz generell ein viel größeres Bewusstsein dafür schaffen, was hinter den Dingen steckt, die wir kaufen.


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