Thema:
Re:Geiles Spiel, aber so meeeeega verbugt :( flat
Autor: strid3r
Datum:29.06.19 10:17
Antwort auf:Re:Geiles Spiel, aber so meeeeega verbugt :( von Gendo

>>>Gegenstände die nicht einsammelbar sind, plötzlich kann das Mädel nicht mehr aus dem Wasser springen, ok...
>>
>>Das mit den Gegenständen hatte ich gen Ende schon verdrängt bzw. gar nicht mehr wahrgenommen, weil es so häufig passiert. Man merkt an sowas, dass sie es definitiv wissentlich verbuggt und sicherlich unter Zeitdruck rausgehauen haben, da es teilweise viel zu offensichtliche Dinge sind. Und der Switch Port scheint ja aktuell eine halbe Katastrophe zu sein, inklusive häufiger Abstürze und massivem input lag.
>>
>>Dass man im Wasser nicht mehr springen kann passiert btw. wenn man mit einem Slide in's Wasser gerutscht ist. Also das möglichst vermeiden, wenn man den Bug umgehen will. Zum Beheben hilft u.a. sich von einem Gegner Treffen zu lassen.
>
>Das ist so eine unglaubliche Frechheit. Letztes Jahr Secret of Mana Remake, Shenmue Remastered, jetzt Bloodstained... allesamt unfertig released!!
>
>Ich könnt kotzen!


Ich find's bei einem Indie/Kickstarter Projekt allerdings noch vertretbarer, als bei low budget cash ins von größeren Publishern. Und Square ist da wirklich extrem scheiße, was die Regelmäßigkeit solcher Veröffentlichungen angeht. Natürlich auch im Falle von Bloodstained aber ungeil, gerade angesichts der wohl wirklich inakzeptablen Performance der Switch Version.

Geschwafel incoming:
Bei Bloodstained kam das allerdings imo auch nicht gerade unerwartet, wenn man sich die Entwicklung (speziell der Grafik) nochmal vergegenwärtigt und wie es angefangen hat. Letztendlich war der Ansatz verkorkst/überambitioniert, weil für eine solche grafische Ausrichtung ziemlich offensichtlich zu unerfahrene Leute dran gesessen und die grafische Herangehensweise "konzipiert" haben - ohne einen richtigen Plan.
Die Assets - vor allem der frühen Locations - sahen von Anfang an mit Blick auf die anvisierte 2,5D-Perspektive teilweise im Detailgrad absurd verschwenderisch aus, erzielten aber oft absolut keinen dafür angemessenen ästhetischen Effekt und man wusste sich letztendlich nur damit zu helfen, den Detailgrad von Shadern und Texturen weiter hochzuschrauben und zu optimieren, was zwar teilweise aufgegangen ist, aber auch leicht hilflos wirkte. Man ist da imo schlicht falsch herangegangen und so, als würde man Assets und Umgebungen für ein normales, grafisch mittelklassiges 3D Spiel erstellen. Das wirkt sich dann natürlich nicht nur negativ auf die Optik aus und verursacht sehr viel mehr Arbeit, als nötig, sondern führt auch dazu, dass das Spiel am Ende viel Hardware-hungriger ist, als es sein sollte. Mal davon abgesehen, dass man hier vermutlich eh nicht gerade die besten UE4-Devs sitzen hatte, die sich dann noch weniger um eben derartige (und auch u.a. durch diesen Ansatz verursachte) Bugs kümmern konnten, weil man sicherlich genug mit der Performance und anderen Dingen zu tun hatte.
Man muss das Spiel eigentlich nur mal mit z. B. sowas wie Half-Genie Hero vergleichen und mit wieviel weniger Aufwand man bei diesem Spiel eine zwar technisch nicht so beeindruckende, aber wesentlich stimmigere Optik erzielt hat. Und jeder Entwickler bei Sinnen trickst halt bei 2,5D und verwendet entsprechende Assets und viele 2D Objekte. Bei Bloodstained hingegen gibt's vermutlich etliche Räume, in denen man locker frei herumlaufen könnte. Vermutlich wäre der Arbeitsprozess überspitzt in etwa damit vergleichbar, als würde man ein 3D-Zelda bauen, nur um am Ende eine top-down Perspektive zu nutzen. Was weder effizient ist, noch zur gewünschten Ästhetik führt.*

So zumindest hat sich das Ganze für mich dargestellt und vor dem Hintergrund war ich positiv überrascht, dass am Ende ein doch vergleichsweise gutes und visuell letztendlich stimmiges Spiel dabei herumgekommen ist, welches zumindest auf der PS4 keine völlige Katastrophe in Sachen Performance ist. Und dank Mighty No 9 weiß man, wieviel schlimmer es geht und auch aussehen kann.


*Edit: Dass eine Herangehensweise bei der Optik im Stile von Bloodstained für 2,5D durchaus möglich ist, auch mit vergleichsweise kleinem Budget finanziert werden und zu einem schönen Resultat führen kann, zeigen allerdings z. B. die Trine Spiele fällt mir gerade ein. Wo man das grafische Niveau von Bloodstained wohl am ehesten mit dem vom zweiten Teil (von 2011…) vergleichen könnte, ohne jedoch, dass BS imo zu irgendeinem Zeitpunkt dessen Detailgrad und künstlerische Finesse erreichen würde. Braucht halt die richtigen Leute.


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