| Draugen (Mystery-First-Person-Adventure, 2019) |  |
Unverbrauchtes Setting: ihr spielt Edward, den es zusammen mit einer ominösen Lissie bei der Suche nach seiner verschollenen Schwester Elisabeth auf eine kleine, abgelegene Insel irgendwo in Norwegen in den 1920er Jahren verschlägt. Nach und nach gilt es heraus zu finden warum diese Insel scheinbar verlassen ist und was es mit einer ominösen Mine und einer Bruder-Feindschaft so auf sich hat, bzw. was das alles miteinander zu tun hat.
Grafisch ziemlich hübsch gestaltet (vor allem das Lightning) beschränken sich die Rätsel auf das Nötigste, während die Geschichte anhand von Briefen, Zeitungsartikeln, aber auch Bildern und der Spielwelt an sich erzählt wird. Kein klassisches Point'n'Click-Adventure also, sondern eher eine moderne, digitale Graphic-Novel mit eher gemächlichem Erzähltempo in dichter und meist düsterer Atmosphäre. Die Narration lebt dabei von den tiefgründigen wie pointierten Unterhaltungen zwischen Edward und Lissie sowie von ihrer logischen, aber eher ungewöhnlichen Struktur. Unterschnitten wird dies vom Schauplatz des Geschehens: zwar ist Graavik technisch nicht besonders beeindruckend, dafür stylistisch sehr stimmig und passend gestaltet, der atmosphärisch dichte und sehr aufwendig komponierter Orchester-Soundtrack findet zudem immer die richtige Betonung zur aktuellen Stimmung und darf durchaus als Highlight gelten.
Leider ist der Titel mit knapp drei Stunden Spielzeit alles andere als opulent, die drei Stunden vergehen dafür wie im Flug und gerade zum Ende hin wird es sehr spannend. Für 20 Euro*, die es aktuell kostet, sicherlich nicht ohne Einschränkungen zu empfehlen, aber der nächste Steam-Sale kommt bestimmt. Einen Nachfolger soll es zudem auch geben.
Hier mein Playthrough von heute nachmittag: [https://www.twitch.tv/videos/440320261]
Hier der Link zur offizielle Seite: [https://www.draugen.com/]
*Solltet ihr zum UVP kaufen sollte euch klar sein, dass ihr damit einen norwegischen Independent-Entwickler unterstützt.