Thema:
Joah, doch auf gutem Niveau relativ enttäuscht flat
Autor: denda
Datum:14.06.19 22:17
Antwort auf:Cadence of Hyrule bestätigt für Juni; JP Trailer von membran

Ich habe jetzt nach ca. 6 h zwei der vier Dungeons beendet, 100 Diamanten über 1500 Rubine, die Oberwelt fast komplett abgegrast, bin seit 2 h nicht mehr gestorben, und es stellt sich langsam doch Ernüchterung ein.
Es war als "Kuriosität" und als Zelda-Fan-Service wirklich gelungen, auch die Musikspiel-Komponente taugt ganz gut, die Symbiose geht aber mMn nicht vollends auf. Ich glaube man hat die Wurzeln dieses Spieles (Necrodancer) zu stark für die Zelda-Zielgruppe kompromittiert. Der Schwierigeitsgrad jedenfalls ist nur mehr Makulatur. Ich habe keine Motivation dieses Spiel erneut zu spielen- ich habe davon genug wenn ich durch bin. Dafür plätschert es mir zu sehr dahin, keine echten Rätsel, keine Besonderheiten in der Welt, das ist mir alles etwas zu schematisch.

Gleichzeitig sind viele Räume hoffnungslos überfüllt mit Monstern und die Lesbarkeit ihrer Attacken ist für ein solches Spiel imho nicht gut genug. Man hätte dieses so wichtige Feedback beispielsweise mit versch. Sounds so gut hinbekommen können, oder durch blinkende Sprites, oder bei _allen_ Feinden mit blinkenden Feldern (nicht nur bei wenigen Fernkampfattacken), alles wäre besser gewesen als Animationsphasen die sich im Eifer des Gefechts einfach nicht gut genug unterscheiden lassen. Dadurch habe ich ab einem gewissen Punkt im Spiel fast immer nur noch draufgeholzt (mit eine Waffe die diagonal trifft- und mich somit vor vielen Feindangriffen feit), völlig unbeeindruckt vom Schaden den ich nahm- die drei Flaschen mit Elixier haben mich immer passend versorgt. Und wenn sie leer waren, wurde kurz gewarpt, und das Ganze ging von vorne los. Weil es ging.

Wenn man jetzt sagen würde, dann könnte es ja die Lösung für mich sein es im Permadeath-Modus zu spielen, glaube ich nicht, dass ich dies wollte. Wozu? Es ist nichts dort was mich gerne zurück kommen lässt, außer vielleicht die schöne Grafik und die tolle Musik genießen. Aber das langt mir nicht. Wenn das Spiel hammerhart wäre könnte die Herausforderung selbst der Motivator Nr.1 sein, aber then again: Dafür ist mir das Spielprinzip einfach zu seicht auf der einen Seite, und zu chaotisch und unübersichtlich auf der anderen.
Für speedrunner stelle ich mir das alles sehr geeignet vor.
Aber ich werde es mir definitiv in den härteren Einstellungen für Feldstudien nochmal anschauen. Ich möchte wirklich wissen, wieviel das ausmacht, und wie viel besser dann evtl. manche Mechanikrädchen ineinander greifen.

Und zum "Bang for the bug": 15 Euro hätte ich dafür gerne bezahlt, und hätte mich absolut nicht beschwert. Diese 25 dafür aufgerufenen sind mMn definitv etwas zu viel. Tatsächlich bereue ich den Kauf daher sogar etwas, weil dann für Dragon Quest Builders 2 nächsten Monat mehr drin gewesen wäre.

Klingt jetzt sehr negativ alles, das ist in erster Linie auch der Erwatungshaltung geschuldet, viele der Wertungen haben mich den Indie-Überhit dieses Sommers erwarten lassen. Aber das ist es leider nicht, aber sicherlich ein guter bis sehr guter Titel. Vielleicht gut für Necromancer-Fans und sehr gut für Zelda fans? Oder vice versa? Irgend so ein Klumpatsch.

Ich zücke mal 7,5 von 10 Herzteile.

Beste Grüße
denda


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