| Re:Uff, das wird groß |  |
>>>Weil ich Minecraft nicht verstehe.
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>>Du bist ja jetzt nicht gerade der Aufdenkopfgefallenste. Insofern verwundert mich die Aussage etwas.
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>Vielleicht hätte er seine Aussage etwas spezifieren sollen: Ich denke mal er versteht einfach nicht, warum man das spielen sollte.
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Jein. Ich verstehe es theoretisch schon, mir fehlt aber emotional der Zugang zu dieser Faszination. Und ich denke dass wenn man eine Faszination auf der Ebene des persönlichen Zugangs dazu nicht wirklich begreifen kann, stößt man bei Einwertungen, ob Derivate so einer Faszination wirklich funktionieren, an Grenzen.
Beispiel, diese komischen Spiele die Slapshot zockt, diese staubtrockenen Strategiegames. Gib mir zwei solcher Spiele und ich glaube ich täte mich schwer darin einzuwerten welches dieser beiden für das Zielpublikum höhere Qualitäten mitbringt, weil bei diesen Games nichts in meinem Kopf passiert.
Insofern wüsste ich jetzt nicht genau wie gut der Ansatz AR für die Marke Minecraft ziehen kann, eben weil dieser persönliche Zugang fehlt.
Aber, ich bin mir absolut sicher dass es nicht in der Nähe der Zugkraft der Pokemänner landen wird. Weil ich diese Faszination sehr gut verstehe, und auch warum das ein Massending war. Und das war es nur, weil AR keine Rolle gespielt hat. AR ist Gimmick das schnell seinen Reiz verliert und mit den heutigen AR-Fenstern immer fummelig ist. Ja, es war lustig auf dem 3DS, aber da hat man schon irgendwie gesehen, hmm, was will man denn damit machen das langfristig motiviert. AR als etwas das wirklich aktiv genutzt werden will und wo Umwelt und VR nicht losgelöst voneinander funktionieren und das ganze mit einer kleinen Scheibe umständlich gesteuert muss, das hat imo ganz klar keine Zukunft.
AR war für Pokemon ein gutes Marketingvehikel um das Spiel vom Werbeeffekt her zu inszenieren und ein cooles Gimmick mit Showeffekt für den Start zu haben. Es ging aber nicht um Pokemons die über die Wiese oder durch den Aldi rannten. Da bin ich klar bei gameflow, auch ohne Statistiken dazu.
Das echte Potenzial von AR für den Massenmarkt ist nicht, dass man eine Realität in der Realtität baut, sondern dass man die Realität mit einem HUD versehen kann. Dazu wird es obligatorisch sein, dass diese HUDs integral im jederzeit aktiven Blick ein und ausgeblendet werden können, und nicht aus der Hosentasche gezogen werden müssen. Nehmen wir ein Auto, eine Autoscheibe könnte sowas leisten und dir zum Navigieren ähnlich wie bei OW-Games den Weg der zum Ziel gefahren werden soll über die Straße blenden. Oder eine Brille die Zusatzinfos einlädt, seien es touristische Dinge wie Infos zu einer Kathedrale, oder auch einfache Interfaces, etwa eine Fahrkarte kaufen wenn man am Bahnhof steht.
Diese Smartphone-AR-Funktionen sind punktuell schon heute da, werden aber trotz der irrsinnigen Verbreitungen von Smartphones trotz ihrer praxisnähe kaum genutzt. Eben weil sie nicht jederzeit verfügbar und umständlich sind. Entsprechend wirst du immer eine zugeschnittene fokussierte App nutzen um deine Fahrkarte zu kaufen, und keine AR-App die dir einen Fahrkartenautomaten in die Umwelt blendet.
Minecraft setzt nun genau darauf was der Massenmarkt trotz diverser Versuche nicht angenommen hat. Und auch mit Minecraft nicht annehmen wird. Es will genau darüber faszinieren was nachweislich nicht funktioniert.
Was ich mir aber nicht zutraue ist einzuwerten wie stark sich Minecraft-Fans davon beirren lassen werden, also ob da nicht doch ein Achtungserfolg möglich ist, eben weil mir der emotionale Zugang zum Spaß hinter Minecraft fehlt und ich so kaum antizipieren kann welche Strahlkraft das Gimmick AR hat, und wie stark sich die Probleme von AR für diese Zielgruppe niederschlagen werden.