Thema:
Teil 4 der Chroniken derer de Aragón (948-966) flat
Autor: hoover2701
Datum:08.05.19 20:10
Antwort auf:Crusader Kings 2 - Nur 380 Euro bei Steam (unrabattiert) von hoover2701

Es folgt einmal wieder eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse in der Zeit von 948 bis 966. Dieses Mal nicht chronologisch, sondern eher themenbezogen...

Kaiser Galindo II "Der Philosoph" von Navarra

Alleine der Titel verrät, dass in den letzten 18 Jahren viele Dinge passiert sind. Zunächst einmal herrscht Galindo II mittlerweile über drei Königreiche (Navarra, León und Galizien). Dies hat ihm die Möglichkeit gegeben, ein Kaiserreich zu gründen. Da zu diesem Zeitpunkt der Haupttitel noch König von León war, wurde zunächst der Haupttitel wieder nach Navarra verschifft, denn dort liegen unsere Wurzeln und die zweckgebundene Entscheidung, León mit dem Haupttitel zu belegen, ist durch die erfolgreiche Zerschlagung der navarresischen Revolte und der anschließenden "Säuberung" unter den Abtrünnigen Vasallen hinfällig geworden. So also ist Galindo II im Jahre des Herrn 955 zum Kaiser von Navarra geworden.

Ihr erinnert Euch auch vielleicht noch, dass Galindo II bereits im jungen Alter den Beinamen "Der Große" trug, da es ihm ohne allzu aggressives Vorgehen gelungen war, einen Großteil der nördlichen Iberischen Halbinsel unter seinem Banner zu einen. Nun aber ist er bekannt als "Der Philosoph". In den langen Friedensjahren nach dem "Heiligen Krieg um Galizien" (dazu später mehr) hat Galindo nichts unversucht gelassen, seinen Ruf als Förderer der Wissenschaften und der Künste weiter auszubauen. Ein mühsamer Weg ist es bis zur Anerkennung seiner Verdienste gewesen. Es wurden Schulden gemacht, über Jahre das Militär und dessen Ausbau vernachlässigt und viele Steuergelder für die Investition in Galindos Ideen abgezweigt. Das wurde nicht nur mit Wohlwollen durch seine Vasallen und die Kirche gesehen, so dass auch viele Beziehungen jahrelang unter diesen Anstrengungen gelitten haben. Doch am Ende hat es sich ausgezahlt. Im Jahre 965 wird ihm endlich die öffentliche Anerkennung gewährt, auf die er so lange hingearbeitet hat.

Galindo II, Patron der Künste
[https://i.imgur.com/3K9LA8I.png]

Neben seinem neuen "Spitznamen" "Der Philosoph" trägt dieses Ereignis auch noch zur Gründung einer Blutlinie bei. Das heißt, daß zukünftig auch alle direkten Nachfahren Galindos mit den Statusboni des "Patron der Künste" gesegnet sind. Das Begründen einer Blutlinie ist mir bislang in meinen Spielen nicht geglückt, insofern freue ich mich, dass es nun endlich mal geklappt hat. Das hängt natürlich auch mit der langen Regentschaft Galindos und seiner nach wie vor sehr guten gesundheitlichen Verfassung zusammen.

Blutlinie Kaiser Galindos II
[https://i.imgur.com/YOPrlbA.png]

Familienbande

Wir erinnern uns, dass Galindo mit seiner Frau Elin sechs Kinder gezeugt hat. Dies hatte noch zu Bedenken geführt, dass die Wahrscheinlichkeit von Erbfolgestreitigkeiten bei seinem Ableben sehr hoch sein würde. Nun, mittlerweile sind vier der Kinder gestorben. Lediglich unsere Tochter Herzogin Belaskita "Die Heilige" von Brabant sowie Bischof Bermudo von Nules sind noch am Leben. Galindo hatte in weiser Voraussicht und unter Auswirkung starken Drucks auf seinen Hofrat die Erbfolgeregeln im Kaiserreich Navarra ändern können. Nun gilt dort die "Primogenitur". Es erbt also der Älteste alles. Dann sind jedoch in kurzer Folge sowohl der Erstgeborene Erramun an den Pocken sowie dessen Bruder Piarres an den Folgen eines nächtlichen Beischlafs mit seiner Gattin (dem dicken Ungeheuer) gestorben. Thronfolger ist also wieder einmal ein Enkelsohn, nämlich der momentan 15-jährige Herzog Gilen von Kastilien, ein Sohn des Zweitgeborenen Piarres.

Galindos Frau Elin ist 955 im Alter von 62 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Um aber Gesellschaft (und noch viel wichtiger Statusboni) zu erhalten, hat Galindo ein weiteres Mal den Gang vor den Altar gewagt. Er ist nun mit Kaiserin Valence von Navarra und Prinzessin von Burgund liiert. Bei der Wahl einer Gattin kam es Galindo dabei sehr zu Pass, dass Valence homosexuell ist und somit weitere Kinder eher unwahrscheinlich sein sollten, auch weil Galindo zu diesem Zeitpunkt bereits 56 Jahre alt war. Doch weit gefehlt. In kürzester Zeit entwickelte sich das frischgetraute Ehepaar zu lüsternen und sehr ausdauernden Liebespartnern. Vier Kinder hat diese zweite Ehe bereits hervorgebracht und ein Ende des Rentnersex (Galindo 67, Valence 44) ist derzeit noch nicht abzusehen. Der im "Navarrischen Garten" gebaute Jungbrunnen, aus dem Galindo gelegentlich ein Schlückchen trinkt, hat wohl auch ein wenig zur nicht nachlassenden Manneskraft des "Philosophen" geführt. Eine Amtszeit von derzeit 56 Jahren, zehn Kinder, zwei Frauen, Kaiser, König, Heerführer, Heiliger Krieger, Magus des Hermetischen Ordens und Patron der Künste - Galindo II ist jetzt schon einer DER herausragendsten und erinnerungswürdigsten Charaktere meiner bisherigen Crusader Kings-Spiele. Der folgende Screenshot zeigt den Charakterbildschirm Galindos. Ich habe die Kinder mal gelb eingekreist...

Kaiser Galindo II "Der Philosoph" von Navarra
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Der "Heilige Krieg um das Königreich Galizien" (950-955)

Dem Zeitalter Galindos "Des Philosophen" ging das Zeitalter Galindos "Des Heiligen Kriegers" voraus. In seinem ersten und bis dato einzigen großen aggressiven Expansionskrieg kreuzte Galindo II im Jahre 950 mit dem Königreich Lusitanien unter dem Kalifen Aires die Klingen. Objekt der Begierde war das Königreich Galizien im äußersten Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Da es sich hierbei um immerhin sieben Provinzen handelt, war abzusehen, dass es ein erbitterter und langwieriger Kampf sein würde - und so kam es dann auch. Direkt nach Anbruch des Krieges machte sich Galindo mit dem Hauptheer in Richtung Mérida, dem Stammsitz von Kalif Aires auf, während eine kleinere Armee, von Söldnern verstärkt, dem Hauptheer den Rücken freihielt. Zunächst konnten ohne Gegenwehr wichtige Burgen und Städte eingenommen werden, da Aires auch noch mit Unabhängigkeitsbestrebungen in anderen Teilen seines Reichs beschäftigt war.

Ab dem Jahr 952 allerdings verbündete sich Aires mit dem Reich der Idrisiden in Nordafrika und hatte auch die innerländischen Revolten niedergeschlagen. Nur mit viel taktischem Hin- und Herziehen der beiden Armeen und viel Glück gelang es Galindo, den Feind immer dann anzugreifen, wenn dieser zahlenmäßig in der Unterzahl war. Hätten die Lusitanier und die Idrisiden auch nur einmal vernünftig ihre Kräfte gebündelt, hätte das Reconquista-Heer Galindos vernichtet werden können. So aber wurden die Streitkräfte der Moslems nach und nach dezimiert und ab 954 war dann keine echte Gegenwehr mehr zu verzeichnen. Trotzdem hatte Galindo herbe Verluste erlitten und auch die langwierigen Belagerungen forderten ihren Tribut. Als im Jahr 955 durch die Einnahme der Stadt Morón der Warscore endlich auf 100% kletterte, konnte Galindo Aires seine Konditionen aufzwingen. Das Königreich Galizien war erobert und nun Teil des Navarresischen König- bzw. Kaiserreichs.

Die belagerten und durch Navarresische Truppen besetzten Gebiete im Jahr 955
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Der "Heilige Krieg um das Königreich Galizien" kostete mehr als 4.000 Goldmünzen und mehr als 10.000 Soldaten aus Navarra das Leben. Das waren Dimensionen, welche Galindo bei Kriegsbeginn nicht unbedingt hatte kommen sehen. Die Entstehung des Kaiserreichs Navarra und der Zusammenschluss aller nördlichen Provinzen Iberiens sind jedoch die Belohnungen dieses massiven Aderlasses. Das Königreich Lusitanien kann nun nicht mehr aus dem Norden in Navarra einfallen und auch das Kräfteverhältnis auf der Halbinsel dürfte durch diesen Krieg entscheidend zu Gunsten Navarras verschoben worden sein. Ein Indiz hierfür ist, dass es seit 955, also seit 12 Jahren, kein moslemischer Soldat mehr gewagt hat, seinen Fuß auf den Nordteil der Iberischen Halbinsel zu setzen.

Das Kaiserreich Navarra seit 955
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Ein Blick in die Zukunft

Galindo II ist mittlerweile 67 Jahre alt und so sehr ein Jungbrunnen und guter Sex auch das Leben verlängern mögen, so ist doch abzusehen, dass die Tage des "Philosophen" gezählt sind. Es gilt nun, das Erreichte zu festigen und sich insbesondere vermehrt der Verbesserung der Infrastruktur zu widmen, denn dies ist in den letzten 18 Jahren nicht so vorangetrieben worden, wie es wünschenswert gewesen wäre. Der teure Krieg gegen Kalif Aires von Lusitanien und die horrenden Investitionen in Wissenschaft und die Künste haben dies verhindert.

Bei den häufigen und kaum vorherzusehenden Todesfällen in der Familie derer de Aragóns ist es kaum möglich zu sagen, wer Galindo nachfolgen wird. Eines steht fest: Die Fußstapfen, in die der kommende Herrscher tritt, sind riesig und das macht die Sache sicherlich nicht einfacher.

Hinzu kommen Navarra-interne Probleme wie der erste sunnitische Herzog im Norden Galiziens. Die Durchmischung der Bevölkerung mit verschiedenen Glaubensrichtungen lässt sich aufgrund der sehr speziellen Situation auf der Iberischen Halbinsel kaum vermeiden und auch wenn Galindo ein toleranter Herrscher in seinem eigenen Königreich sein möchte, so heißt das noch lange nicht, dass er bei den navarresischen Moslems beliebt ist. Der besagte Herzog Johan von Galizien ist zudem noch Galindos Cousin, hat ein Anrecht auf das Königreich Galizien und ist sehr ehrgeizig, so dass Ärger hier vorbestimmt scheint.

Auch die Gründung des Ritterordens von Santiago, dem Galindo gestattet hat, die Burg Pontevedra und das Bistum Santiago zu erwerben, könnte noch zum Bumerang werden. Zwar ist Großmeister Guillaume vom Orden der Ritter Santiagos ein enger und loyaler Freund des Kaisers und eine militärische Verstärkung Navarras, doch ist er eben auch ein mächtiger Kriegsherr, der im Falle des Ablebens von Galindo zu einem Risikofaktor für das gesamte Kaiserreich werden könnte.

Zu guter Letzt ist auf internationaler Ebene die unfassbare Größe des Heiligen Römischen Reiches (Nachfolger West- bzw. Ostfrankens) besorgniserregend. Die Besitzungen reichen vom Osten Böhmens bis zum Süden Spaniens und nur wenige Reiche wie Lothringen oder Burgund können sich des unstillbaren territorialen Hungers dieses Giganten erwehren. Die Expansion Navarras gen Osten jedenfalls ist so gut wie ausgeschlossen. Ein Krieg gegen das Reich wäre Selbstmord. Derzeit wird der Koloss vom starken und mit 32 Jahren noch relativ jungen Kaiser Alois von Würzburg aus regiert. Er schafft es bis dato, innere Unruhen zu vermeiden und verrennt sich nicht in dutzendfachen Kriegen. Sollte er sterben, würde er das Reich derzeit einem vierjährigen Erben hinterlassen. Ein Tumult im europäischen Zentrum wäre hiermit so gut wie vorprogrammiert. Allerdings könnte hierin zukünftig auch eine Chance für Navarra liegen, denn sollten sich Regionen vom Heiligen Römischen Reich abspalten, könnte das auch für das Baskenland gelten und eventuell wäre dann sogar eine friedliche Vasallisierung dieser Region für Navarra denkbar. So kämen auch die Balearen in Griffweite, die zur Stärkung der navarresischen Macht im Mittelmmeerraum sehr interessant wären.

Ich verabschiede mich mit einem Blick auf den Europäischen Kontinent im Jahre 966 und hoffe, der ein oder andere hat seine Freude an diesen Ausführungen. Mir selber bereitet das sehr großen Spaß, denn da ich weiß, dass ich hier immer mal wieder ein bisschen Buch führe, nehme ich mein Spiel um einiges ernster und habe so (nach mittlerweile mehr als 360 Stunden CK2 - offline nicht dazugezählt - laut Steam-Bibliothek) auch noch Dinge herausgefunden, die mir bislang unbekannt waren. Also in diesem Sinne bis zum nächsten Beitrag!

Europa im Jahr 966
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