Thema:
Schön war‘s flat
Autor: Pitsburgh
Datum:01.05.19 23:28
Antwort auf:SteamWorld Quest [Multi] von Fred LaBosch

Gestern die Quest beendet und heute die restlichen Prozente geholt sowie das Colosseum bis auf den letzten Cup (hart!) durchgenommen – Zeit für ein paar Gedanken

Seit der Ankündigung des Titels bin ich heiß auf das Game gewesen. Ein RPG mit Kartenmechanik im Steamworld-Universum? Shut up an take my money!! Daher in den sauren Apfel gebissen und am Erscheinungstag den Vollpreis für den Download bezahlt, obwohl meine Schmerzgrenze bei digitalen Produkten eigentlich bei Zwanzig Talern erreicht ist. Aber im Urlaub ist man ja sowieso spendabler! ;) Außerdem habe ich mir nach Steamworld Heist und Dig 2 vorgenommen, die Image & Form-Titel blind zu kaufen.

Knapp 25 Stunden später möchte ich dann doch ein paar Worte zum Spiel verlieren – ganz Spoilersensible lesen mit halb zugekniffenen Augen!
Es handelt sich um ein 2D (light) RPG mit runden- und kartenbasierten Kämpfen.
Ganz am Anfang besteht die Party nur aus zwei Protagonisten, schnell gesellt sich der dritte hinzu. Im Laufe des Spiels kommen noch zwei weitere Charakteren ins Spiel. Wie so oft können nur drei Akteure gleichzeitig aktiv sein, zum Glück leveln die Banksitzer aber mit, wenn auch nicht ganz so schnell.
Das Spiel teilt sich in 19 Kapitel, passend zur Märchenbuchpräsentation.
Die „Story“ ist nicht sehr anspruchsvoll, das Kampfsystem trägt das Spiel. Jede Runde zieht man zufällig sechs Karten, von denen man zwei wieder austauschen kann (man kann die selbe Karte aber wieder zufallsbedingt ziehen). Drei Karten kann man dann in Wunschreihenfolge ausspielen, und die Figuren führen dann die Aktionen aus. Danach werden die Karten wieder ins Gesamtdeck gemischt und erneut gezogen. Rinse & repeat. Das ganze hat mehr mit Deckbuildern wie Ascension und Dominion gemein als mit Hearthstone m. E.
Spielt man drei Karten eines Charakters, gibt es am Ende eine Bonusaktion, welche durch die Waffe bestimmt wird. Manche Karten profitieren auch davon, wenn zuvor eine des Kollegen gespielt wurde. Jede Figur hat einen Kartenpool (welcher im Laufe des Spiels größer wird), aus welchem ein Deck mit genau acht Karten zusammengestellt werden muss. Macht bei drei Figuren einen Kartenpool von 24 Karten im Kampf. Das Deck kann natürlich nur außerhalb eines Kampfes modifiert werden. Im Laufe des Spiels kann man bei einer Händlerin nicht nur neue Karten kaufen (gegen gewonnenen oder gefundenes Gold), sondern auch aufwerten (gegen im gewonnen Rohstoffe). So wächst der Kartenpool bis zum Ende stetig an und die Kombinationsmöglichkeiten bei fünf Charakteren ebenso.
Die Dialoge sind steamworldmäßig nicht komplett humorbefreit, auch wenn sie imo nicht das „Niveau“ der beiden vorangegangenen Titeln erreichen.

Wie der Titel bereits verrät – mir hat es Spaß gemacht. Unterm Strich hätte ich gerne mehr von allem gehabt: Story, Figuren, Umfang, Kartenpool, Deckgröße sowie Wiederspielwert. Ich habe zwar zwischendurch mal gewechselt, aber den Hauptteil des Spiels mit den drei Hauptprotagonisten vom Anfang bestritten. Vor allem Copernica ist sehr vielseitig und ihre stark.
Man kann den Titel ein wenig mit Battlechasers vergleichen, auch wenn dessen Umfang nicht erreicht wird.
Image & Form haben mal wieder etwas Neues abgeliefert, alleine dafür muss man die Nordmänner mögen. Allerdings war meine Erwartungshaltung nach Heist und Dig 2 wohl ein wenig zu hoch, deren Klasse wird imo nicht erreicht.
Für Fans wie mich eine 8, für alle anderen ggf. nur eine 7.
Auf jeden Fall aber wieder viel Liebe im Spiel.

Gruß
Pit


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