Thema:
Der Einstieg ist und bleibt scheiße flat
Autor: Slapshot
Datum:15.04.19 09:55
Antwort auf:Conan Exiles (Multi) von Purple Motion

...aber irgendwann wird's dann.

Jetzt rante ich erstmal noch ein wenig. Zum Beispiel könnte das Spiel einem sagen, dass man mit Viereck Rohstoffe aufnehmen kann, die lose am Boden liegen. Tut es aber nicht. Wenn man dann selbst mal zufällig dahinter kommt, ist die Freude groß. Der Frust bis dahin aber größer.

Hat man dann endlich eine erste Basisausstattung (Schwert, Spieß, Pickel, Axt), sind die ersten Gegner auch kein Problem mehr und man kann sich daran machen, Vorräte zu horten.

Aber oh je, das Essen. Klar, man findet jede Menge Insekten und Beeren, aber so _richtig_ satt wird man davon nicht. Das Spiel gibt mir das Ziel, ein prächtiges Mahl zu genießen, aber ich weiß nicht wie. Also mach ich das, was ich eigentlich nicht wollte und bemühe Google. Die ersten Tipps sind recht eindeutig: Tiere oder Menschen töten und Fleisch! Gut, so schlau war ich auch schon. Menschen kann ich looten, Tiere nicht. Kein Fleisch für mich. Ich verzweifle. Schaue Youtube-Tutorials, verhungere, starte neu, schaue Youtube-Tutorials, verhungere, starte neu, schaue Youtube-Tutorials... Bis ich auf eins stoße, bei der sich der Fucker herablässt zu erklären, dass man die Axt ausrüsten muss, um Fleisch zu "ernten".

Ja, da brat mir doch einer einen Storch.

Plötzlich hab ich Fleisch. In Massen. Und Tierhäute. Also will ich das Fleisch braten.

Die nette Grafik sagt zu mir: lege Holz und Zutaten (Fleisch oder Pflanzenfasern und Samen (für lecker Schleimsuppe!!!)) ins Feuerinventar und drücke den Knopf mit dem Pfeil drauf. Ja toll. Dat geht nicht. Egal wie ich diesen verfickten Knopf ansteuern will, das Spiel lässt mich nicht. Also fress ich das Fleisch roh. Und sterbe erneut.

Also wieder Youtube. Die meisten Tutorials sind dort von PC-Spielern. Das Leid eines PS4-Spielers verhallt zwischen hunderten so genannten Tutorial-Videos.

Zwischendurch sterbe ich natürlich noch einige male.

Irgendwann ... irgendwann ... drücke ich einfach alle Buttons und oh ... siehe da: das Feuer ... es kocht. Die Erklärung ist ganz einfach: nicht der Button wird geklick0rt, sondern man drückt "L2" um den Kochvorgang zu starten. Hurra. Endlich brutzelt das Fleisch in der Pfanne und mein Krieger hat Nahrung.

Also mach ich mich auf, die nähere Umgebung zu erkunden. Und mein Haus zu bauen. Denn plötzlich auftretende Sandstürme sind mein schneller Untergang. Dabei lerne ich schnell eins: man braucht eine Menge Rohstoffe. Wirklich eine Menge. Also hacke ich und picke ich und irgendwann hab ich zumindest einen Rohbau, der mich vor den Elementen schützt.

Ein paar Kisten gezimmert und alles verstaut, was keine Miete zahlt (haha, und das war er, der zweite Kalauer des Tages).

So erleichtert geh ich in meinen Augen gut ausgerüstet daran, die nähere Umgebung zu erkunden. Mit meinem mächtigen Stein-Zweihand-Schwert hau ich alles um, was mir in den Weg kommt. Außer dieser Hyäne mit dem Totenschädel über der Energieanzeige. Also Rückwärtsgang eingelegt und gerade noch meine Haut gerettet.

Nun gut, dieser Erkundungstour folgten weitere. Meinen Fleischvorrat fülle ich immer bei der nahe gelegenen Menschensiedlung auf. Ja, ich bin Kannibale. Aber: Menschen geben mehr "Fell", als Tiere. So gesehen sind sie die beste Rohstoffquelle. Außerdem tragen sie Steine und Holz, das ich dann nicht mehr abbauen muss.

Auf einer meiner Entdeckungstouren finde ich hoch oben eine Art Tempel. Davor zwei Skelette und eine blau schimmernde Gestalt. Als mein erster Schlag keinen erkennbaren Schaden ausrichtet, nehme ich die Beine in die Hand und mach mich auf den Rückweg. Aber ach, mein Krieger jammert, dass er Durst hat. Zum Glück hab ich eine Flasche mit Wasser eingepackt. Doof: selbst wenn man die Flasche komplett geleert hat, wird maximal ein Drittel wieder aufgefüllt. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Der Fluss ist weit. Zu weit. Also nehme ich die Beine in die Hand. Zum Glück hab ich noch ein paar Eier. Neben Hunger stillen die auch ein wenig Durst. Und ich schaffe es zu einem Fluss. Der ist noch nicht tief genug, um dort meinen Durst zu stillen (man muss schwimmen!), also folge ich dem Flussverlauf. Dort unten, dort scheint das Wasser tief genug zu sein, also lasse ich mich fallen und ... bin tot. Fallschaden. Ach Gott... Zum Glück kann man sein Zeug wieder aufsammeln.

Auch nervig: hinter dem schon oben erwähnten Lager bin ich auf eine grüne Barriere gestoßen. Was wohl passiert, wenn man die berührt? Kurzfassung: man ist tot. Mausetot. Also neu ausgerüstet und los, um meine tolle Ausrüstung zu holen. Durch das Lager gekämpft, Leiche gelootet und ... Sandsturm. Kannst du dir nicht ausdenken. Also verrecke ich mitten im feindlichen Lager.

Wer brav mitgezählt hat, der weiß, dass das jetzt mein zweiter Versuch ist, meine Ausrüstung wieder zu holen. Was auch bedeutet, dass die Ausrüstungsteile langsam knapp werden. Also zieh ich mit meiner C-Ausrüstung los, um meine A-Ausrüstung wieder zu bekommen. Und muss einen Haufen zurücklassen, weil ich hoffnungslos überladen bin. Ach...

Nun gut, bei der grünen Barriere war ich wohl selber schuld. Die Sandstürme sind mir aber noch zu zufällig, um dagegen gewappnet zu sein.

Wie auch immer: jetzt hab ich jede Menge gebaut, was man mit Stein, Holz und Spucke so bauen kann. Langsam benötige ich Eisen. Ein paar Eisenbarren konnte ich looten, mit meinem Ofen konnte ich ein paar Eisenkristalle zu Eisenbarren craften. Aber halt echt wenig. Und es gibt Ausrüstung, die sehr viel Eisen benötigt. Bisher hab ich ein paar Minuten entfernt ein paar Steine mit Eisenerz gefunden. Aber das waren so ... acht? Was dann wiederum afair zwei Eisenbarren gibt. Wenn ich also tolle neue Sachen bauen will, brauche ich Eisen. Viel Eisen. Und ich hab keinen Plan, wo ich die Scheiße her bekomme. Von Ziegeln ganz zu schweigen. Da hab ich ja gleich gar keinen Plan, wo ich die herbekommen soll.

Also ja, ich hab mich da am Wochenende echt nochmal reingehängt. Und mich nervt, dass Ausrüstung zum Teil abartig viel Rohstoffe braucht. Das läuft doch auf nerviges Grinding raus (überzeugt mich vom Gegenteil. Bitte!). Oh, und es dauert _ewig_, bis man durch Fähigkeitenpunkte spürbare Verbesserungen an seinem Charakter hat. Vor allem sind die meisten eher nutzlos. Bis auf die Fähigkeit, rohes Fleisch zu essen. Wobei dank Feuerstelle ist das jetzt auch kein Problem mehr. Aber so Sachen wie 10 % mehr Gewicht tragen können, oder weniger Kondition beim Laufen verbrauchen... das kommt erst spät. Und irgendwann benötigt man mehrere Fähigkeitenpunkte, um sich dem nächsten Ziel zu nähern. Zur Erklärung: man investiert in einen Fähigkeitenstrang und erst nach weiß nicht, 10 investierten Verbesserungen schaltet man eine neue Fähigkeit frei. Bis dahin sind die investierten Punkte ganz einfach für die Katz. Das nervt.

Aber gut, wer bis hierhin mitgelesen hat, der ist sicher Fan vom Spiel und/oder will sich an meinem Leid ergötzen. Aber wenn ihr schon mal da seid: wie nehme ich Gegner gefangen? Ja, ich habe ein Seil gecraftet, mit dem ich die wohl fesseln kann, aber tote Gegner zu fesseln erscheint mir nicht wirklich sinnvoll. Und lebend hab ich keinen Plan, wie ich die überzeugen könnte, sich von mir fesseln zu lassen.

Was machen die Leibeigenen dann? Kann man die auch auf Rohstoffsuche schicken? Eisen zum Beispiel?

Achja, das Folterdings hab ich noch nicht gebaut. Afair braucht man dafür 40 Eisenbarren. Ja geh leck mich doch... So wie ich das verstanden hab, braucht man das aber, um Gefangen zu "überreden" für einen zu arbeiten.

Ach, noch ein kurzes Wort zur Grafik: die bleibt scheiße. Es gibt ein paar tolle monumentale Bauwerke zu sehen, zwei riesige Wächter aus Stein, alte Tempel, Brücken, Bögen, Ruinen. Aber von nahme wird's halt scheiße.

Bis jetzt wirken die meisten dieser Bauwerke aber recht zufällig platziert. Mir fehlt da noch irgendwie die Logik dahinter. Wer hat diese Bauwerke gebaut. Und warum? Welche Geschichte hat dieser Ort?

Und ich bin gestern einem Menschen begegnet, mit dem ich reden konnte. Der hat mich auch vor der Barriere gewarnt (danke für nichts) und er erwähnte eine Menschensiedlung. Eine Stadt. Einen Ort, der nicht voller Verrückter ist. Irgendwo im Norden. Vielleicht besuch ich den Ort noch. Eventuell. Wenn ich bis dahin genug Eisen hab.


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