Thema:
Re:also ich freue mich grad flat
Autor: Slochy
Datum:05.04.19 15:12
Antwort auf:Re:also ich freue mich grad von spinatihero

>Ein Streamer ist gestern auch auf das Thema eingegangen und versteht die Aufregung nicht. Ob man ein Spiel nun bei Steam oder Epic kauft ändert aus Sicht des Spieler erstmal wenig.

Da fängt es doch aber schon an. Du kannst dir im Falle von Epic nicht einmal mehr aussuchen, wo du deinen Stoff kaufen willst. Steam, Ubi, EA, MS, sie ALLE bieten ihre Spiele/Keys auf zig diversen Plattformen an zu Konditionen, die bereits vor dem Release teils deutlich unter dem eigenen Store-Preis liegen. Ob nun der Retail-Handel mit Amazon & Co oder Key-Reseller. Als du damals dein Fallout oder Civilization im Saturn oder sonstwo gekauft hast, hattest du ebenfalls diese Wahl. Und die fällt jetzt komplett weg. Und das "ändert wenig"? Man muss schon mit einer bemerkenswerten Kurzsicht gesegnet sein, um diesen Punkt zu ignorieren und "die Aufregung" nicht zu verstehen. Für den Endkunden und sein Portemonnaie, die Komfortwüste des Clients mal außen vor gelassen, ist Epic ein riesengroßer Scheiß.

>Ein gutes Argument von ihm war sicherlich dass Fans von Borderlands und Gearbox doch froh sein können dass sie mit dem Deal und den Verkäufen mehr verdienen.

Mit den Verkäufen allein wird Gearbox einen Furz verdienen. Wenig von 88% ist nämlich trotzdem nicht mehr als 70% von mutmaßlich viel mehr.

Wie krass die Epic-Deals sind, hat vor kurzem erst einer der Entwickler von "Phoenix Point" rausposaunt: Das Ding wurde über die Crowdfunding-Plattform "Fig" finanziert und hat knapp 800.000$ durch über 10.000 Backer eingenommen. Nachdem bekannt wurde, dass es nicht mehr auf Steam erscheinen wird und die Backer die Möglichkeit hätten, Refunds zu veranlassen, hieß es im O-Ton: Selbst dann, wenn jeder einzelne Backer seine Knete zurückfordern würde, sei die (Weiter-)Entwicklung des Titels über Jahre hinaus gesichert. Für Entwickler natürlich eine (kurzfristig) gute Sache, und auch Gearbox wird da mit Sicherheit Zahlen präsentiert bekommen, bei denen es völlig irrelevant sein wird, wie gut oder schlecht sich Borderlands 3 am PC letzten Endes verkaufen wird. Interessant wird aber sein, wie lang sich diese Art der Publisher-Akquise tatsächlich halten wird, ohne dabei zu große Verluste zu machen.


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