| Cool, danke :) |  |
Freut mich, weil ich hab mich echt schwer getan. Ich hab soviele Gedanken zu dem Spiel im Kopf, dass ich noch zig Sachen hätte reinpacken können, aber es ist ja so schon zu lang.
Ich hatte sogar ein Dokument angelegt, das hieß "Sekiro Gedanken", weil mir immer wieder was dazu eingefallen ist - zum Kampfsystem aber auch zum Rest des Spiels. Zum Beispiel auch, dass ein Entwickler nur begrenzt dazu beitragen kann, dass man Spaß mit nem Spiel hat, ein bisschen was muss man auch dazutun. Und je mehr man dazutun muss, desto größer der Fun! Ich mag's auch, wenn ich schnell Erfolge habe, nur fühlen diese Erfolge sich meist leer an, man musste ja nix leisten. Aber in Sekiro nen fiesen Boss zu knacken verschafft einem richtig gute Laune! Sowas hatte ich nur mal ganz früher bei Guitar Freaks, da hatte ich irgendwann ein schweres Lied hinbekommen und war danach euphorisch benebelt... richtig gut drauf war ich da.
Und mal ernsthaft, wie geil ist From Software, hier einfach mal so das Melee Combat zu revolutionieren? Ich hab damals auf der E3 zum ersten Mal ne Präsentation gezeigt bekommen, wo mir der Satz "We wanted to create a combat system with a true metal-on-metal-feeling" wie PR-Bla vorkam, naja, klar wars PR, aber eben kein BLA. Nie hätte ich gedacht, dass sich das so gut anfühlen würde und auch noch spielbar sein würde. Ich hab ja auch noch mal Dark Souls und Bloodborne eingeschmissen und meine Fresse, das könnt ich nicht mehr spielen. Stimmung, Atmo, Originalität is alles noch unerreicht, und natürlich sind das auch die besseren Rollenspiele, aber die Kämpfe dort sind jetzt extrem unbefriedigend. Sie folgen einem diesem schrecklich simplen System, wo man einfach nen Schlag provoziert, ausweicht und bestraft. Beinahe primitiv.
Und weil auch kürzlich DMC5 rauskam: Das mag ich auch sehr, aber da sind die Kämpfe auch so extrem "abwechselnd"... Am liebsten hab ich da immer gegen die Ritter mit den Schilden gekämpft, weil da manchmal durch gleichzeitige Treffer sowas wie ein Parry entstehen konnte, richtig geil fand ich das! Sekiro macht genau das zum Kernelement, und ich steh voll drauf - Klang, Klang, Kling... das gibt den Gegnern auch ne gewisse Persönlichkeit. Sie rennen nich einfach dumm in nen Schlag rein, sondern versuchen genau wie ich selbst, auszuteilen ohne einzustecken.
An Kritik ging mir auch noch was durch den Kopf, nämlich dass einige Gebiete doch sehr klein sind. Oft dachte ich "Oh geil, neues Setting", nur um dann so 20 Mins später zu merken: "Och das wars schon :("
Aber dann wieder: Wie geil ist dieser Ninja ey? Es hat noch nie einen besseren Ninja gegeben. Er hat den coolen nach vorn gelehnten Tippelschritt, kann krasse Saltos, Mönchs-Kung-Fu-Shit, Teleport-Moves, er hat Shurikens, die er abwechselnd werfen kann, nen coolen Greifhaken zum stylisch rumschwingen, er sagt seinen Namen nie, wenn er danach gefragt wird und er wird "DER WOLF" genannt, ich mein was geht? Dazu noch dieses abgeranzte, originelle Outfit. Nen Mantel? Orange, lila und rot? Klingt ja megascheiße. Aber es sieht alles fett aus! Ich wein keine Sekunde der fehlenden Charaktererstellungsfunktion nach. Das waren eh alles hässliche Vögel, die man sich in DS und BB zusammenbauen konnte.
Man merkt, wie wirklich hinter JEDER Neuerung, Änderung oder generell jeder Entscheidung ein nachvollziehbarer Gedanke steckt, nix isn Zufall oder ein Versehen, und schon gar kein Fehler. Das zeugt von soviel Sachverstand, dass ich das unmöglich schlecht reden kann.
Gerade in letzter Zeit muss man so oft den Kopf schütteln, weil irgendwelche Riesenstudios den Eindruck erwecken, dass sie gar nicht wissen, was sie da machen. Letzt hatte ich wiedern Video zur Loot-Thematik in Anthem gesehen, wo man nach dicken Strongholds nur Scheiße kriegt - und das nachdem viele mit der "fehlerhaften" Vorgängerversion hochzufrieden waren. Oder auch, dass dem Balleraspekt anscheinend sowenig Beachtung geschenkt wurde und Ballern da lange nich soviel Bock macht wie die Skills (Hörensagen) - ich mein, WENN in nem Shooter was geil sein soll, dann BALLERN! Und super fand ich die Tatsache, dass man Loot nich aus dem Inventar löschen kann, und wenn vor dir ein Masterwork Item liegt, deine Tasche aber voll is, haste halt Pech. Wie kann sowas passieren?? Wie kriegen die Leute das hin?
Sekiro is konsequent, mutig und abolut durchdacht, ein richtiger Ausnahmetitel ist das. Es muss einem nicht gefallen, aber wenn man sich mal anschaut, wie selten mittlerweile solche cleveren, mit Leidenschaft produzierten Spiele rauskommen, dann fällt mir zu so mancher Kritik (auch hier) nix mehr ein: "Billig, für jeden Gegner gibts genau nur einen richtigen Weg, ihn plattzumachen", "Is eigentlich ein Bemani-Game", "Schlecht designte Midbosse", "Der hüpft blöd"... ja äh... nein?!
Hach ich denk aktuell echt viel an das Spiel und könnt ewig drüber labern.