Thema:
Re:Ich sags gerne nochmals: Glaubt ihr wirklich flat
Autor: JPS
Datum:21.03.19 13:58
Antwort auf:Re:Ich sags gerne nochmals: Glaubt ihr wirklich von Rocco

>Das scheitert denke ich eher an den Inhalten als an Technik/Juristischem. Klar ist doch, dass wir hier vermutlich keine, wenige oder abgespeckte Marken von Nintendo, Microsoft und Sony sehen werden. Das nächste GTAV wird nicht gestreamed, außer Google überweist Rockstar 400 Millionen.

Bei Sony und Nintendo glaube ich auch nicht, dass diese den Service mit eigenen Titeln unterstützen. Bei Microsoft wäre das eigentlich schon zu erwarten, wobei diese aber einen eigenen Dienst hochziehen möchten und daher aus dem Grund vor einer Unterstützung zurückschrecken werden.

Warum sollte aber Rockstar nicht mitmachen, so lange sie genügend Geld dafür bekommen? Klar im Abo-Komplettpaket wird das Spiel zum Launch wohl nicht zu finden sein (außer Google zahlt die Differenz zu Werbezwecken aus eigener Tasche), aber warum nicht mit einem anderen Zahlungsmodell für aktuelle AAA-Spiele oder eben nach 1-2 Jahren zur Zweit/Drittverwertung und um noch mehr Leuten in GTA-Online MTX verkaufen zu können?

>Ich seh ehrlich gesagt auch nicht den geilen Vorteil mit diesem frictionless Gaming durch Klick auf Links. Das hatten wir ja schon zu HTML5-Zeiten bzw. bei Facebook-Games oder den Asiaten.  

Hat doch auch eingeschränkt gut funktioniert? Geschadet hat die einfache Zugänglichkeit den Facebook-Games sicher nicht.

>Mal davon abgesehen, dass völlig unklar ist, wie die Spielehersteller hier Geld verdienen sollen. A la Amazon Underground (Pay per Minute)? Das wäre schon ein Sargnagel imho. Abo a la Netflix? Zu welchem Preis?? Niemand weiss es.

Langfristig glaube ich auch, dass das für intensivere Spieler (denn am Ende müssen die ja immer noch die Party bezahlen) eher teurer als günstiger wird. Kurzfristig über subventionierte Preise evtl. nicht. Ist bei anderen Cloud-Angeboten ja auch so, dass diese nur auf den ersten Blick so toll günstig sind, später kommen dann die Preiserhöhungen oder man zahlt umgerechnet auf die Jahre eben doch ähnlich viel oder mehr als vorher.

Außerdem steht zu befürchten, dass die Verweigerer noch höherer Preise für ihre PC-Hardware bezahlen müssen, da davon dann entsprechend weniger und nur noch in gehobenen Leistungsklassen produziert wird. Das ist eigentlich meine größte Sorge - dass dann ein Gaming PC plötzlich das doppelte kostet, weil die geringeren Stückzahlen abgefangen werden müssen - wobei vorher kommen IMO erst Mal die Konsolen unter die Räder (siehe unten) - evtl. können die dadurch zum PC wechselnden Spieler das ein wenig abfangen.

>Das Thema Datenschutz (was wird an wen übertragen) ist natürlich auch gerade für die EU interessant und kritisch zu sehen.

Wo soll hier der Unterschied zu anderen Cloud-Diensten sein? Im Gegenteil fallen bei Spielen doch eher weniger schützenswerte Daten an als im geschäftlichen Einsatz von Cloud-Services.

Langfristig scheitern kann das IMO nur an der Technik, wenn diese nicht gut genug ist, um zumindest genügsamere Spieler zufriedenzustellen.

Wenn ich mir manche Spiele anschaue, die den Spielverlauf bzw. die Framerate bei Online-Partien an die Latenz gebunden haben, dann ist das IMO schon ein ganz guter Ersteindruck, wie negativ sich eine nicht optimale Internetanbindung auf den Spielspaß auswirken kann. Bei solchen Spielen merkt man halt oft schon im optimalen Fall die etwas trägere Reaktion im Vergleich zum Single-Player und wenn es mal stockt, dann wird es schnell unspielbar schlecht.

Da muss Google auf jeden Fall alles dafür tun um Probleme auf ihrer Seite gering zu halten und gleichzeitig noch auf eine möglichst schnelle, flächendeckende Verbesserung des Internets hoffen. Langfristig betrachtet, sollte das aber (bis zu einem gewissen Punkt) immer besser und damit für mehr User interessant werden.


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