Thema:
1/2 OT: Mich macht die Entwicklung etwas wehmütig... flat
Autor: FWE
Datum:20.03.19 13:31
Antwort auf:Stadia: Google steigt ins Videospiele-Geschäft ein von Kilian

Die Streaming-Geschichte ist nur die logische Konsequenz aus einer Entwicklung weg vom physischen Medium hin zur Digitalisiereung. Erst hat es die Videotheken getroffen, mit Stadia wischt es - wenn es denn voll durchschlägt - andere Wirtschaftszweige/Unternehmen weg. Schon immer sind alte Technologien durch neue ersetzt worden und schon immer blieben dabei Leute oder liebgewonnene Gewohnheiten auf der Strecke. Aber das Tempo hat durch den rasanten technischen Fortschritt zugenommen.

Wenn ich unter "positive Aspekte" für Stadia lese: Überall verfügbar, zuhause zocken - im Hotel weiterzocken usw. graust es mir. Ich finde den Trend zum "immer erreichbar sein" überhaupt nicht cool und mag auch, wenn ich zum Spielen bewusst eine Konsole einschalte und nicht jederzeit, in jeder Sekunde Leerlauf, z.B. auf dem Tablet zocken kann. Social Media und solche Always on- / Games as a Service-Konzepte ziehen mir zu viel Aufmerksamkeit. Spieleentwickler versuchen uns so viel wie möglich an ihre Spiele zu binden, sie immer wieder einzuschalten weil irgendeine Season läuft und man was verpassen könnte. Ich denke, dieser Trend wird durch einen Service wie Stadia verstärkt.

Klar, das ist jetzt mehr Kultur-Kritik als alles andere und man kann immer argumentieren mit: Du brauchst es ja nicht zu nutzen! Die Sogwirkung eines so vernetzten Mediums ist aber immens und ich sehe, wie schwer es für Jugendliche ist, sich dem auch mal zu entziehen. Ich mag es, wenn es Räume für bestimmte Aktivitäten gibt, die man bewusst aufsucht. Die gute alte Konsole ist für mich so etwas und ich bin froh, dass Fortnite noch nicht am Mittagstisch oder im Hotelzimmer im Urlaub verfügbar ist.

Jaja, OMYAC...


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