Thema:
Die Spiele sind nicht schwer... flat
Autor: Corben Dallas
Datum:14.03.19 08:17
Antwort auf:Sieht wunderbar aus, aber sicher sackeschwer!? von Purple Motion

...im Sinne von unschaffbar. Dark Souls, Bloodbourne und jetzt vermutlich auch Sekiro setzen voraus, das man sich mit ihnen auseinandersetzt. Hier geht es nicht um’s „Durchspielen“ oder „Das Ende auch sehen können“. Der Weg ist das Ziel. Gegner und Umgebung wollen studiert, eigene Skills überlegt eingesetzt und geübt werden. Wer schon nach dreimaligem Scheitern an einem Boss frustriert das Handtuch wirft, ist bei diesen Spielen schlicht und einfach an der falschen Adresse. Scheitern gehört zum Konzept. Sterben ist hier das Mittel zum Zweck. Lernen durch leiden ist der Kern, der dem Geschehen zu Grunde liegt.

Ich bin kein Freund des Genres. Mich nerven so Sachen wie „Der Händler mit der tollen Waffe erscheint nur, wenn du bei Vollmond den Ritter mit dem singenden Schwert auf der Brücke der Leiden mit der Axt besiegt hast.“ Das ist mir zu verschwurbelt. Trotzdem habe ich Dark Souls durchgespielt. Obwohl meine Skills bei so etwas bestenfalls überschaubar sind, bin ich gut durchgekommen. Ja - ich habe gelitten, habe geflucht und bin oft gestorben. Aber der Payoff nach einem gewonnen Kampf war und ist unvergleichlich befriedigend. Wenn sich anschließend Wege in der Architektur auftun, auf einmal alles einen Sinn ergibt, was zuvor noch verworren und fremd erschienen ist, dann ist das unbezahlbar. Dann habe ich etwas, das es in unserem Hobby viel zu selten gibt: Ein Erlebnis, an das ich auch nach Jahren noch zurückdenke. Was kann es Schöneres geben?

Corben


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