Thema:
Hellblade flat
Autor: phaxy
Datum:12.03.19 12:46
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 37 - 0/10 oder GOTY? von wantan

Ich habe ja lange gebraucht, mich in das Spiel reinzugewöhnen, hab Hellblade weggelegt und bin dann wieder eingestiegen...

Meh:
- Die Lore-Infodumps fand ich völlig unnötig für die Story, ablenkend und verwirrend
- Die Kämpfe waren oft viel zu viel des Guten. Das hat nicht nur genervt und war schlecht für's Pacing, hat aber auch die Schwächen der Mechaniken zu Tage gefördert
- Die Rätsel waren an sich okay designt aber eintönig  

Aber auf der anderen Seite:
Es erfordert Mut das Spiel ohne HUD, Tutorials, Marker oder Ähnliches auszustatten
Es erfordert Mut keine aufblähende Meta-Features und Skilltrees einzubauen
Es erfordert leider auch immer noch Mut eine erwachsene Protagonistin zu etablieren
Es erfordert Mut den 'inneren' Kampf in Form von psychischen Erkrankungen zu thematisieren und glaubhaft darzustellen. Solche "Kontrollverluste" gibt es in der Charakterisierung von Videospielfiguren einfach viel zu selten.

Hellblade ist eine Streckenweise phantastische audiovisuelle Erfahrung mit coolen Ideen und einer packenden Performance, welche durch den Fokus auf lange und extrem nahe Einstellungen besonders viel Gewicht hat.
Ob es der Grundthematik gerecht wird? An der Frage stößt das Medium, das ja noch als "Unterhaltungsprodukt" funktionieren muss, wohl etwas an seine Grenzen.
Spielmechanisch hätte es aber noch einige Zeit benötigt.

wohlwollend auf 7/10


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