Thema:
Re:SZ Kolumne: Spiele als Kulturgut nicht ernst genommen flat
Autor: Mampf
Datum:04.03.19 18:32
Antwort auf:Re:SZ Kolumne: Spiele als Kulturgut nicht ernst genommen von phaxy

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>>>"Es gibt natürlich auch gute Gründe für diese noch immer weit verbreitete Skepsis gegenüber Computerspielen. Viele Spiele sind übertrieben gewalttätig und sexistisch. Dazu kommt, dass die Computerspielerszene ein großes Rassismus- und ein noch größeres Mobbingproblem hat."
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>>Hmm, ja, dass stimmt leider zu grossen Teilen noch. Aber so zu tun, als wären die anderen Aufgezählten medien davon befreit ist ziemlich dämlich.
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>Genau deswegen habe ich das Zitat genannt, weil diese "Szene" auch nur einen aktuellen Querschnitt der Gesellschaft darstellt. Es ist keine abgeschlossene Blase, nur weil man es Szene nennt, sozusagen als verschrobenes Sammelbecken.
>Dass diverse Fälle zurecht negativ auffallen, hängt ja auch damit zusammen, dass bei keinem anderen Freizeitmedium der Konsument so öffentlich wahrgenommen wird, wie bei diesem. Internet sei dank.
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>>>"In vielen Punkten ist die Gamerszene nicht sehr reif. Sie verlässt sich auf eine Art gesellschaftlichen Welpenschutz, unter dem aber inzwischen nicht mehr jugendlicher Leichtsinn toleriert wird, sondern so ziemlich alles, von sinnloser Splatter-Gewalt bis zu offenem Hass. Wenn die Menschen hinter den Spielen stärker in den Vordergrund träten, würde sich das natürlich nicht sofort ändern. Aber es wäre ein wichtiger Schritt, Spiele als Kulturgut ernster zu nehmen und es würde auch den Entwicklern helfen, ihre gesellschaftliche Rolle ernster zu nehmen: Sie sollten an Debatten teilnehmen und sie sollten in den Medien präsenter werden, um, wie andere Künstler auch, ihre Werke zu diskutieren."
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>>Dem muss ihc leider teilweise zustimmen. Wie oft wurde auch hier im Forum viele Diskussionen um Werte mit dem Hinweis auf "das ist doch nur Unterhaltung" oder "Ich bin erwachsen, ich will mir nichts vorschreiben lassen" rausgehauen und Versucht Diskussionen um solche Thematiken im Keim zu ersticken?
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>Durchaus, jedoch ziehen bestimmte Spiele auch ein bestimmtes Publikum an. So wie das auch bei Filmen und Büchern der Fall ist.
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>Ich sehe ersteinmal den Werdegang anders.
>Spiele kamen (so alt bin ich aber noch nicht) aus Ecke für jene, die Faszination an der neuen Technologie verspürten. Durch Qualitätsprobleme, den Crash und den Wiederaufbau durch Nintendo wurden sie lange Zeit, bis weit in die 90er ja erstmal als reines Kinderspielzeug wahrgenommen und auch so behandelt. Sie wurden inhaltlich ignoriert. Bis sie dann plötzlich für Amokläufe und Tote verantwortlich sein sollten. Wo ist also der hier postulierte "Welpenschutz"?
>Noch immer tun sich traditionelle Medienhäuser schwer, sich irgendwie mit der Materie auseinanderzusetzen. Ich würde behaupten, es liegt in erster Linie an der bornierten Unfähigkeit der Feuilletons, aber nicht an den Spielen selbst.




Hmm, ich sehe es schon so, dass einfach viele Videospieler gerne kritiken abweisen, weil sie ihr Hobby angegriffen sehen, und nicht in der Lage sind, das ganze Objektiv zu bewerten. Was der Autor mit welpenschutz meint, verstehe ich auch nicht so recht.


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