Thema:
Ohrgeldjäger flat
Autor: Slapshot
Datum:15.02.19 10:35
Antwort auf:Kingdom Come - First Person Medieval Sandbox RPG von Pfroebbel

Mittlerweile hab ich mich auf die Ohrgeldjagd spezialisiert. Wer jetzt nicht weiß, wovon ich rede, braucht sich jetzt nicht gespoilert zu fühlen. Wer es gespielt hat, weiß aber wahrscheinlich, wovon ich rede.

Gerade, als die Banditen von Rattay kein Problem mehr für mich waren, hatte ich alle Nester ausgehoben und wurde nach Talmberg geschickt. Dort bin ich mittlerweile Jägermeister (hurra). Meine erste Aufgabe lautete dem Kämmerer 180 Stück Hirschfleisch zu bringen. Als ich tatsächlich mal einen Hirsch erlegen konnte und mit 99 Stück Fleisch in der Burg stand, weigerte sich das kleine Arschloch aber meine Beute anzunehmen. War ihm vielleicht schon zu spät, aber ich hatte keine Option mit ihm zu sprechen. Also notgedrungen den nächsten Tag abgewartet. Tjoa, und dann stand er gemütlich auf den Zinnen der Burg und weigerte sich weiter standhaft, das beschissene Fleisch anzunehmen. Also wart ich eine weitere Stunde. Und was soll ich sagen? Der Arsch weigert sich weiterhin. Mittlerweile war das aber auch egal, weil das Zeug sein MHD von einem Tag überschritten hatte. Mein Trank, um das Fleich haltbar zu machen, konnte auch nur auf eins von 99 angewendet werden. Also hab ich ihm die gammlige Scheiße in seine Kammer geschmissen und bin von dannen gestapft.

Und dann hab ich mich wieder auf die Ohrgeldjagd konzentriert.

Ab Talmberg jagt man ja keine Banditen mehr, sondern wird auf Kumanen-Banden angesetzt. Und Hölle, die können mitunter ganz schön lästig sein. Nein, das mit dem Bogen funktioniert bei mir immer noch nicht, und bei mehr als drei Gegnern ist das schon immer noch ein ganz schönes Gefummel. Ich find das Kampfsystem bei mehreren Gegnern auch furchtbar unflexibel. Viel zu häufig fokussiert es sich auf den am weitesten entfernten Gegner. Ja, man kann den Lock manuell lösen, aber bringt im Gewusel zu häufig auch nicht den gewünschten Erfolg. Also geh ich immer schön rückwärts, bis sich ein Gegner so weit an die Spitze gewagt hat, bis ich ihn bekämpfen kann. Solang man nicht eingekreist wird, funktioniert das ganz gut. Auch gut sind Engstellen, oder um Hindernisse zu kreisen. Hindernisse sind auch gut bei gegnerischen Bogenschützen. Die halten zwar kaum was aus, aber im Fernkampf sind die maximal lästig.

Aber es läuft. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich dabei überhaupt keine Probleme hab und viel zu häufig muss ich noch Schläge einstecken, aber im Grunde ist es schaffbar. Es zieht sich halt. Für mich hätte das Kampfsystem ruhig etwas arcadiger sein dürfen.

Die Story lass ich derweil etwas schleifen. Die langen Questreihen sind für kurze Spielsessions etwas anstrengend. "Geh dahin und hau alles um" lässt sich viel leichter in 30 Minuten Spielzeit quetschen als "Geh dahin, hör dich um, such nach XY, geh dorthin, such nach YZ, verfolge AB, durchsuche Gebiet A, kämpfe gegen Gruppe X, suche nach B, gehe nach C, suche BC, rede mit DE..."

Das heißt jetzt nicht, dass ich die langen Quests perse nicht mag, aber die Ohrgeldjagden sind halt kurze generische Gemetzel, mit denen man einerseits seine Kampfskills trainieren kann und andererseits noch Groschen verdient. Also eigentlich klassisches Grinding. Aber ich mag das. Vielleicht auch gerade deswegen, weil die Kämpfe eine Herausforderung und nicht nur simples Gekloppe sind. Also vielleicht doch gut, dass die Kämpfe nicht arcadiger sind. Hmtja.


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