Thema:
Re:Verstehe ich zwar im Prinzip, aber ... flat
Autor: spinatihero
Datum:13.02.19 12:07
Antwort auf:Re:Verstehe ich zwar im Prinzip, aber ... von alex3d

>Was du schreibst ist doch nicht wirklich Ursache hier?

Natürlich ist es eine Ursache.

> (b) ist normal, die Welt ändert sich nunmal ständig.

Das ist eine einfache Darstellung für Dinge ändern sich, worunter auch das Kaufverhalten läuft. Wenn es stimmt wurde neben Service Mitarbeitern auch die High Moon Studios geschlossen. Die waren mit Bungie und 2 anderen Activision Teams an Destiny 2 und Forsaken beteiligt. Destiny 2 hat sich, unabhängig von Erwartungen, schlechter verkauft. Daraufhin hat sich Bungie und Activision getrennt womit auch für das Team wohl die Lichter aus sind da deren Transformers Spiele kaum Erfolg am Markt hatten.

>Insofern sehe ich nicht, warum hier ausgerechnet die Spieler eine Schuld treffen sollte. Auch wenn es zweifellos eine Billig-Mentalität gibt.

Weil der Spieler immer an Entwicklungen Schuld ist. Wobei Schuld hier etwas negativ ist, schließlich kann kein Spieler jedes Spiel kaufen. Aber es ist logisch dass Personal abgebaut wird wenn es keinen Bedarf gibt. Eventuell wird stattdessen Outsourcing betrieben was günstiger ist um dann Produktionen rentabel zu halten.

Ich finde dennoch der Spieler ist meist an vielen negativen Entwicklungen Mitschuld. Bestes Beispiel bleibt Bethesda, die jahrelang sehr gute hochwertige Single Player Spiele entwickelt haben die trotz guter bis sehr guter Kritiken nicht gekauft wurden. Nun bekommen wir Fallout 76, ein Versuch auf einen erfolgreichen Zug aufzuspringen der daneben ging

Andere haben aber Erfolg mit solchen Spielen. David Jaffe brachte es in einem seiner Streams auf den Punkt: Entwicklungen wie GaaS, MTX oder Lootboxen gibt es weil die Kunden das wollen. Die lauten Kritiker sind eine krasse Minderheit und die Masse hat das längst akzeptiert. Der Entwickler oder Publisher sitzt Videos wie von Jim Sterling aus oder akzeptiert dann halt Lootbox Verbote wie EA in Belgien (belgische Spieler sind jedenfalls ziemlich angepisst dass sie aktuell in Apex Legends keine Skins dank der Verbote kriegen) machen aber dennoch den Umsatz der andere Projekte und Mitarbeiter finanziert.

Ein gutes Beispiel aus einer anderen Branche habe ich weiter unten angeführt. Der Kunde ist sicher nicht unschuldig wenn Paketzusteller zu viel arbeiten und zu wenig verdienen weil das Amazon Schnäppchen möglicht schnell da sein soll- und bitte ohne Versandkosten inkl kostenloser Retoure Möglichkeit. Die Reihe lässt sich mit Unternehmen wie Apple, Google, Facebook, Kik usw endlos füllen wo Kunden natürlich nicht unschuldig an Ausbeutung etc sind. Der Fall Rockstar und Crunchtime ist auch wieder schnell in Vergessenheit geraten.

Es gibt ja auch einige hier die ausschliesslich in UK Shops bestellen um Sachen günstiger zu kriegen. Wenn dann aber das Thema Fachhandel in Deutschland Thema ist sind solche schnell mit dem Zeigefinger dabei und zielen wiederum lieber auf die großen Händler wie Amazon, statt das eigene Kaufverhalten zu hinterfragen.

Und bevor die Frage kommt. Auch ich bin nicht frei von dem Geiz ist geil Virus. Seit mein Stammhändler vor 10 Jahren auf Comics umgesattelt ist kaufe ich ausschließlich digital oder selten bei Amazon. Entwickler die ich mag unterstütze ich mit Day 1 Kauf, was aber bei der Masse an Spielen auch immer schwieriger wird. Grundsätzlich kaufe ich dann auch immer die teuerste digitale Version weil ich 70 Euro für Spiele wie AC Odyssey, RDR2 oder God of War als viel zu niedrig halte was Produktionskosten und Umfang angeht. Im Umkehrschluss finde ich aber dass Beatem Ups, was einige hier anders sehen, auch 60 oder 70 Euro wert sind.

Jedenfalls schwieriges Thema bei dem ich den Konsumenten aber eine Teilschuld nicht anspreche.
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