Thema:
Re:Nicht normal, sondern widerlich flat
Autor: spinatihero
Datum:13.02.19 10:41
Antwort auf:Nicht normal, sondern widerlich von Gadon

>Nur weil es gängiges Handeln ist, macht es nicht weniger widerlich und abstoßend, wenn wenige viel verdienen. ein Unternehmen, dem es gut geht und Gewinne macht, dennoch leute entlässt, sollte man KRÄFTIGST zur Ader lassen und es nicht akzeptieren.

Reichlich naiv, auch weil der Markt an solchen Entwicklungen nicht unschuldig ist. Ich sehe es aufgrund meines Berufs eher wirtschaftlich und kann es weder als widerlich noch abstoßend ansehen. Das heißt nicht dass ich solche Entscheidungen gut finde, aber es ist alltäglich. Umstrukturierungen sind ein Muss um erfolgreich zu sein. Und Activision ist wie im Thread erwähnt nicht so erfolgreich wie gewünscht.

>Genau das ist es, was sozialen unfrieden verursacht und die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufklaffen lässt.

Logisch. Aber wie passt diese Haltung dann umgekehrt wenn es auch hier Spieler gibt die Fehler in digitalen Shops ausnutzen, wodurch Spiele kostenlos erscheinen, oder grundsätzlich ein Problem haben für ein Spiel einen angemessenen Preis zu zahlen?

High Moon hat tatsächlich an Destiny 2 und Forsaken gearbeitet. Destiny 2 verkaufte sich nicht sonderlich gut gemessen an der Masse an Mitarbeiter die daran arbeiteten. Aus dem Grund hat sich Activision bereitwillig von Bungie getrennt und für die High Moon Studios ist kein Platz neben Treyarch, Infinity Wards, Sledge Hammer und Raven. Soll Activision denen ein neues Transformers Projekt geben? Waren keine schlechten Spiele, hat nur kaum jemand gekauft. Oder Deadpool 2? Teil 1 war mies und hat sich schlecht verkauft.

>ich kotze im strahl, dass man sowas normal findet. es ist NICHT normal.

Es ist normal. Unabhängig davon ob die Führungsetage sich nun Bonis einstreicht aber Stellen streicht ist das auch in unserer Gesellschaft normal dass jeder an seinen eigenen Vorteil denkt. Ob nun in Umweltfragen, im sozialen oder wirtschaftlichen.

Wir können nun Wochen darüber diskutieren ob die Führungsetage falsch handelt, wie sie handelt. Es gab vor Jahren aber in dieser Hinsicht einen guten Artikel der Maniac dass es nicht die Frage des ob sondern wann ist, dass sich der Markt entschlackt. Es gibt einfach zu viele Spiele die immer mehr Content bieten wodurch weniger Spiele bei gleichbleibenden Preisen und steigenden Produktionskosten weniger verkauft werden. Über kurz oder lang werden weniger Spiele entwickelt was weniger Mitarbeiter braucht. Auch Sony hat in einem frischen Interview gesagt sie machen weniger Spiele, dafür mit höherem Budget.

Wie nun Aktiengesellschaften Verträge mit ihrer Führungsetage abwickeln steht mir mangels Einblicke nicht zu irgendwie zu kritisieren. Schaut man sich Activision vor Bobby Kotick und heute an, war zumindest die Aktie exorbitant erfolgreich über die Jahre und seine unpopulären Entscheidungen haben auch anderen Mitarbeitern den Arbeitsplatz gesichert. Wer weiß wie das bei EA nun weiterläuft. Dank miesen BF V Verkäufen und Verlusten an der Börse gibt es dank Apex Legends einen Aufwärtstrend. Alles dürfte aber nun am Erfolg von Anthem abhängen ob auch EA in naher Zukunft wieder Studios dicht macht. BF V ist wie wahrscheinlich Anthem kein schlechtes Spiel, wenn es aber weniger kaufen darf man sich als Spieler am Ende nicht wundern wenn Leute entlassen werden oder Publisher neue Wege wie Bethesda mit Fallout 76 gehen.

Dann ist es am Ende natürlich eher kontraproduktiv ein Spiel wie Sekiro zu boykottieren, weil man mit der Geschäftsform nicht einverstanden ist.

Im übrigen ist es ja auch bei unseren Politikern so dass sie sich, egal ob das Geld da ist, die schwarze Null zählt oder Schulen, Straßen dahinbröckeln oder Wohnungen wie ein besseres Netz fehlt, die Diäten erhöhen - und das Parteiunabhängig. Wenn dann Politiker wie Gysi oder Gabriel trotz zeitlicher Anwesenheitspflicht mit Vorträgen durch Deutschland tingeln oder im Ausland ihren gelernten Job nachgehen um 2faches Gehalt zu beziehen ist das alles andere als gute Signalkraft an Wirtschaftsunternehmen doch bitte sozialer zu denken.
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