Thema:
Was für ein Scheiß.. flat
Autor: Slapshot
Datum:09.02.19 11:46
Antwort auf:Kingdom Come - First Person Medieval Sandbox RPG von Pfroebbel

Speichersystem? Am Arsch. Retterschnaps oder Spiel Speicher und Beenden. Ja, is klar.
Grafik? Texturen wie anno 2015, die auch noch ins Bild ploppen.
Schlösser knacken? Ja geh leck mich doch.
Bogen schießen? Das hat sich ein sadistischer Eunuch ausgedacht.
Sprechen auf der gleichen Taste wie Taschendiebstahl? Die Entwickler haben offensichtlich zu häufig am Becherovka genippt.
Der Schwertkampf? Finte, Ausdauer, Verteidigung... Geht schon irgendwie, aber so richtiger Flow kommt da nicht auf.
Reiten? Das Pferd steuert sich wie ein Panzer. Gut, das ist jetzt manchmal gar nicht sooo schlecht, wenn es von 100 auf 0 genau einen Meter braucht und dass es mit gedrückter Kreistaste den Weg hält. Und das funktioniert sogar etwas besser als bei RDR.

Aber hey, was soll ich sagen. Jetzt nach 46 Stunden muss ich sagen, dass mir das alles egal ist. Die Stimmung ist großartig. Die mittelalterliche Welt Böhmens wird so überzeugend dargestellt, dass ich beim spielen wahre Freude empfinde. Wenn ich eine Burg/ein Haus betrete und die Räume so aussehen, wie ich mir das aufgrund von echten Burgen oder Bauernhofmuseen so vorstelle. Wenn der Kerker in Rattay quasi eins zu eins dem Kerker in Burghausen entspricht, dann ist das der Atmosphäre einfach super zuträglich. Nicht, weil Burghausen Rattay ist, sondern weil es halt die eigene Erwartungshaltung trifft.

Dazu noch so viele kleine Details. Grafisch weniger. Nach RDR2 schaut das teilweise wirklich nach 2015 aus. Sitzt man sich z. B. in eine Wirtschaft, dann kommt es vor, dass sich ein Dorf-/Stadtbewohner dazusitzt. Der packt seinen Bierkrug aus, und schreit der Maid. Die geht mit dem Krug zum Fass, füllt ihn auf, kommt zum Tisch und füllt damit den Bierkrug. Eine Kleinigkeit, aber allein das zu beobachten eine wahre Freude.

Bisheriges Highlight war aber ganz klar die Sauftour mit . Ich hab ja schon lang nicht mehr bei einem Spiel laut gelacht, aber das und das darauf folgende, war saukomisch. Auch wenn ich die Mission verbaselt hab, das war es mir wert. Und zum Glück gibt's dann noch einen zweiten Lösungsstrang.

Überhaupt die Story. Die ist zwar relativ simpel , motiviert aber ausreichend. Auch, weil einem die Leute ans Herz wachsen. Der Herr Radzig zum Beispiel, oder der Herr Hanusch. . Aber trotzdem.

Tjoa, und obwohl das Spiel unnötig sperrig und nervig ist, macht es unglaublich viel Spaß. Und warum dann der harsche Einstieg? Weil ich wegen eines Beitrags im OT mal schauen wollte, ob man mit einer harschen Meinung mehr Antworten bekommt. Für Sockenpapst! :-)


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