Thema:
Good, Bad, Ugly Demoeindrücke flat
Autor: token
Datum:26.01.19 10:05
Antwort auf:ANTHEM - Bioware neues Spiel (der Messe?) von magus

The Good:
Anthem zu zocken macht Bock. Simple as that. Ich war zuletzt recht skeptisch ob mich der Titel wirklich abholen kann, aber das Groundwork des Gameplays hat mich sehr schnell angemacht. Das Aiming sitzt und fühlt sich erstaunlich griffig und präzise an, auf so einem Niveau hab ich das nicht erwartet. Und auch das Gesamtpaket macht richtig Laune, laufen, rennen, springen, fliegen, schweben, die flüssigen Übergänge, es macht mechanisch alles verdammt viel Spaß und fühlt sich geil an.

Optisch ist Anthem nicht so opulent geworden um einen Wow-Effekt wie beim E3-Reveal zu erzeugen, aber das hab ich auch nicht erwartet und es ist nichtsdestotrotz schick und ansehnlich.

Das Customizing und Lootsystem wirkt vielversprechend. Das kosmetische Shadersystem ist vorbildlich, da die einzelnen Beschichtungen zu wechseln und entsprechenden Lackfarben frei zu wählen hat schon was von Garagen-Carporn.

Story und Szenario machen den Eindruck als ob sie tatsächlich was bieten könnten.

The Bad:
Anthem hat innerhalb von Missionen Ladezeiten zwischen bestimmten Bereichsübergängen, gutes altes Half-Life-Feeling. Scheiße.
Es gibt weder einen 360-Grad-Radar noch ein Highlighting von Gegnern beim Zielen, dadurch fand ich es im Gunplay extrem unübersichtlich. Wenn ich das richtig verstehe kann man innerhalb einer Mission keine Waffen wechseln, entsprechend frage ich mich wie ich vernünftig Waffen testen soll, es ist doch bitte nicht so dass ich erst innerhalb einer Mission merke dass ich Kackwaffen angelegt habe wegen höherem Level und dann mit ihnen durch muss. So richtig grün bin ich mit dem Lootscoring nicht, am Abschluss einer Mission eine Tapete mit Belohnungen zu bekommen triggert jetzt nicht gerade mein Lootendorphinzentrum. Fähigkeiten werden hochfrequent eingesetzt aber es gibt kein prägnantes Feedback wenn ein Cooldown vorbei ist und die Fähigkeit wieder verfügbar ist, so dass es in der Hektik untergeht.

The Ugly:
Technisch machte das Spiel einen sehr unfertigen Eindruck, so unfertig dass ich dezente Zweifel habe dass man hier zum Release ein ausgereiftes Produkt haben wird. Es ging los mit Netzwerkclusterfuck, wie sich EA gestern die Server weggeschossen hat war ja nicht nur für Anthem-Spieler ein Vergnügen.
Im Hub zuckelt die Framerate wie nix gutes, in der Welt weitestegehend stabil, in bestimmten Höhlenbereichen mit viel Effektklimbim wieder gezuckel.
Dazu kommen Lagphänome die nichts gutes ob der Netzwerktechnik erahnen lassen, sie treten auch im SP mit einer privaten Session auf. Gegner auf die geschossen wird schauen sich das unbeeindruckt an ohne dass sich deren Balken bewegt, zwei Sekunden später kippen sie aus heiterem Himmel um. Gegner materialisieren sich aus der Luft. Gegner verschwinden einfach. Beim Laufen wird man immer wieder 1,5 Sekunden in die Vergangenheit gespawned. Leute sind in einer Gruppe, ein Gruppenmitglied landet, die anderen hängen in einem Ladescreenlimbo. Generell lange Ladezeiten vom Hub zur Mission. Das komplette Spiel friert ein während man wie in einem Fotomodus die Kamera weiter bewegen kann.

Das ist alles nicht nonstop, es lief phasenweise auch absolut rund. Aber das ist doch ein wenig viel für 6 Wochen Patchwork :/


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