| Guacamelee! 2 |  |
Das Spiel sagt ich hätte 13 Stunden gebraucht, der Abschluss steht bei 68%.
Interessanter hätte ich gefunden zu sehen wie viele Tode ich gestorben bin, das war nämlich sicher dreistellig, und das nicht im niedrigen Bereich :)
Ich denke die meisten kennen schon den Erstling. Metroidvania mit viel Gekloppe bei dem Kloppelemente gerne mal Mauern in einem Screen setzen, und diese aufgelöst werden sobald man die Gegner gecleared hat. Teil 1 hat bei mir nicht direkt gezündet und war eher Liebe auf den zweiten Blick. Es hat ein wenig gedauert bis ich mich mit dem Look und den Mechaniken angefreundet hatte, aber dann hat es Zoom gemacht.
Bzgl. der Kämpfe muss man erstmal ein wenig in das Kombosystem reinkommen, sitzen da paar Grundlagen fliegen die Gegner nur noch durch die Luft. Im Erstling haben mich manche Fights noch vor Hürden gestellt die so manchen Retry erfordert haben, mit der Komponente hatte ich hier allerdings gar keine Probleme mehr, lediglich ein Endgegner hat mich zu 3-4 Versuchen gezwungen bis er lag. Keine Ahnung ob das daran lag dass ich die Basics schon vom Start weg abrufen konnte, oder ob die Kämpfe im Vergleich zum Erstling einfacher geworden sind.
Beim Platforming hingegen, uiuiui. Da zieht der zweite Teil spürbar an und fordert einem einiges ab. Die fitzeligsten Geschichten sind optional, aber auch auf dem roten Faden hatte ich hier und dort zu knabbern.
Im Grunde ist Teil 2 der Erstling in grün, wandelt jedoch die Spielstruktur spürbar ab. Während man im Erstling noch das Gefühl hat eine Welt zu erkunden und es immer wieder Exploring-Leerläufe gibt, ist Teil 2 deutlich dichter im Pacing. Im Grunde reiht sich da Challenge an Challenge, alles in kleinen portionierten Häppchen. Damit kommt die Struktur Spielern die immer wieder kurze Sessions einlegen möchten entgegen, man ist schnell drin in der Action und hat direkt eine klare Herausforderung vor der Brust die es zu meistern gilt.
Diese Herausforderungen sind hierbei zu 95% recht kurze Etappen die keine langen Konzentrationsphasen einfordern, so dass eine Retry-Schleife entsteht bei der kaum Zeit für Frust aufkommt und man schnell sein Erfolgserlebnis hat und dann vor dem nächsten Problem steht. Das hat mich von den Abläufen und der Faszination schon stark an Titel wie Super Meat Boy oder Celeste erinnert.
Der Unterschied zu diesen Titeln ist am ehesten das Interface, haben die erstgenannten eine extrem simple Steuerung die mit wenigen Aktionen auskommt, geht es in Guacamelee! eher darum die richtigen Knöpfe zu drücken und man hat im Hinblick auf Timing und Präzision etwas größere Spielräume.
Ich bin jedenfalls motiviert die 100% in Angriff zu nehmen, kann mir aber vorstellen dass mich so manche der Endgame-Challenges an meine Grenzen bringen wird, das ist teils schon knüppelhart was einem da abverlangt wird.
Guacamelee! 2 ist jedenfalls ein sehr sehr gutes Spiel das Dinge macht für die es hier gefühlt ein sehr großes Publikum gibt. Da erstaunt es mich schon ein wenig wie wenig Beachtung der Titel erhält. Gehört für mich klar zur Creme de la Creme des Indieportfolios.