Thema:
RE:Zero, RE HD Remastered, RE4 (GC) mit Text flat
Autor: cxcxd
Datum:11.01.19 19:31
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

In Vorfreude auf das baldige Erscheinen des Resident Evil 2 Remakes habe ich in den letzten Tagen einen Teil nachgeholt(RE:0), einen erneut durchgespielt (RE:1 HD) und einen endlich mal fertig gespielt(RE4).

Vorweg: Ich habe beide klassischen Resis mit Doorskip und daher nicht Vanilla gespielt, mir jedoch im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, ob ich das "darf"/möchte. Immerhin sind die Türanimationen für mich ja ein essentielles Charakteristikum und das, obwohl sie damals bestimmt nur eingebaut wurden, um die notwendigen Ladezeiten der Renderhintergründe zu überbrücken. Nach reiflicher Überlegung hab ich beim erneuten Durchspielen auf diesen, dann doch nicht so kurzen Moment der Vorfreude/Nichtwissens, was sich hinter dieser antiken oder jenen modernen, druckbetriebenen Labortür verbirgt, verzichtet. Ich habe nix gegen die Animationen, doch dürften sie generell kürzer sein oder nur bei neu betretenen Räumen vorkommen.

Eine gute Entscheidung, die beim ausufernden Backtracking den Nervfaktor erträglich gering gehalten hat und letztlich doch nicht zum gefürchteten Stimmungskiller wurde.

Jedenfalls finde ich die Türanimation in Resi ein sehr interessantes Beispiel, für Designentscheidungen,die aufgrund technischer Limitationen ins Spiel eingebaut werden mussten, in der Folge dann starken Einfluss auf Spielgefühl und Pacing haben! Bin gespannt, wie und ob die Entwickler das prägende Element des Türöffnens im Resi 2 Remake eingebaut haben. Ganz drauf verzichten möchte ich beim Remake dann doch nicht drauf. Kenne noch fast kein Videomaterial und halte mich bis 25.1. fern davon; also bitte keine Spoiler;)

RE:0
Kannte ich bis dato null und fand den Teil gut bis sehr gut, was wohl auch daran liegt, dass es ein klassisches Resi ist, wie ich es liebe. Die Mechanik mit den beiden wechselnden Charakteren fand ich fresh und erstaunlicherweise viel weniger nervig als z.B. in Resi 4, was aber wohl an Ashley und ihrer Hilflosigkeit lag.

Die HD-Hintergrundgrafiken machen auch 2019 was her. Schön, dass sie im Gegensatz zu RE1 HD in FullHD nachgerendert werden konnten. Die Settings schwanken zwischen neu und interessant bis altbewährt und zweckdienlich.

Blöd nur, dass das Balancing für meinen Geschmack nicht gut war: Am Anfang findet man zu wenige Extras trotz nerviger Madenmänner (Gruß an Bimon;) und im letzten Drittel dann fast schon zu viele Extras. Ich weiß, Survival Horror beinhaltet auch knappe Resourcen, doch hätte ich es besser gefunden, wenn es sich zum Ende hin eher immer mehr zugespitzt hätte.

Einige Stellen waren unfair, was zu unzähligen Wiederholungen führte, was wiederum den Horror und die Suspens unnötig killte. Auch, dass einige Feinde schneller als man selbst zum erneuten Angriff übergehen konnten, halte ich für dezent unfair: hier ein kleiner Verweis auf Bimons Rage Quit aus dem RB Let´s Play zu Zero;)

Die moderne Steuerung ging besser von der Hand, als die klassische Panzersteuerung, doch gab es Kamerawechsel/ Kamerafallen im Spiel, wo man dann schnell im Kreis umherlief und nicht mehr so einfach rauskam.

Das Item-System ohne Truhen war mal was Neues, nur war es in einigen Räumen nervig, Gegenstände wieder aufzuheben, da man oft nicht richtig stand oder die Gegenstände dank der fixen Kamerawinkel nicht zu sehen waren.

Alles in allem ein schönes, klassisches Resi mit nervigen Macken, knackigem Schwierigkeitsgrad und ansehnlichen Backgroundmotiven!
7/10


RE 1 HD
Zum nun mehr zweiten Mal nach dem ersten klassischen Playstation-Teil durchgespielt.

Damals das Remake auf dem Cube zwar angefangen, doch irgendwann nach dem ersten Drittel nicht mehr weitergespielt. Die Grafik aus dem GC-Trailer hat mich damals weggeblasen;) Ausser einigen BG-Grafiken wusste ich aber fast nix mehr vom ersten Durchspielen! (Wartete die ganze Zeit und vergeblich auf den Alligator;)
Jetzt im Steam-Sale für wenige Euro nochmal für PC gekauft und nach Zero nahtlos damit weitergemacht.

Was soll man sagen: nach wie vor ein Klassiker. Spielt sich dank ähnlich moderner Steuerung wie in Zero recht flüssig. Leider sind die Hintergründe noch nicht HD, was im direkten Vergleich mit Zero deutlich schlechter aussieht. Ist aber verschmerzbar. Das Playstation Original würde ich jedenfalls nicht mehr anfassen wollen;)

Dem Architekten des Herrenhauses müsste man wegen der unlogischen Laufwege und der verhunzten Aufteilung der Flügel jedenfalls selbst den T-Virus injizieren. So ein Haus dürfte sich trotz angespannten Wohnungsmarktes in Racoon City jedenfalls nicht leicht verkaufen lassen. Vielleicht eher noch das Interieur bei Bares für Rares!

8,5/10


Resident Evil 4 /GC
Nach Durchspielen des ersten Teils packte es mich und ich war schon kurz davor, mir auch den vierten Teil für den Backlog auf Steam zu holen. Den hätte ich auf PC allerdings wieder von vorne anfangen müssen, worauf ich nicht so Bock hatte.
Daher kramte ich meinen GC aus dem Keller, entstaubte ihn und schloss ihn an den 4k Fernseher an. Er lief noch! Nach Suchen der Speicherkarten fand ich meinen letzten RE4 Spielstand von gefühlt 2008.

Ich wusste noch grob an welcher Stelle ich damals hing und nicht weiterkam: Nach 5 Versuchen gings dann doch erstaunlich schnell und weiter zum nächsten Kapitel. Wie sich nach gut 3 Stunden herausgestellt hat, war ich gar nicht so weit vom Ende entfernt und brauchte bei der Szene jedenfalls mehr Versuche, als beim Endboss. Wft?! Cool war beim letzten Bosskampf ! Coole Idee.

Grafisch ist die GC Version natürlich für heutige Verhältnisse schon etwas gewöhnungsbedürftig und nach den beiden smoothen HD-Remakes in 60 fps echt ne Umstellung. Wobei mich wohl eher die geringe Framerate rausgerissen hat. 32-Bit-Titel in 60 fps könnte ich heute noch gut spielen.

Witzigerweise habe ich hier die Türanimationen als kurzen Brake und Ungewissheit, was im nächsten Raum wartet, vermisst. Sie sind ja hier nicht existent. Das Auftreten der Türen passt natürlich zum Aktion-Anstrich von Resi4, doch geht das Element der Suspens völlig flöten. Rätselpassagen gibt es zwar, doch müssen diese fast immer während der Balleraktion gemacht werden. Ein Wechsel zwischen laut stressigen Aktionpassagen mit leisen, gruseligen Rätselpassagen hätte meinen Geschmack besser getroffen.

Was ich beim Spielablauf auch nicht so gut fand, war die Einteilung in einzelne Abschnitte, nach denen man gleich eine Ergebnistafel präsentiert bekommt, wieviel Zeit man gebraucht hat, wieviele Gegner man getötet hat etc. Das hat gleich was Kompetititves und reißt mich dank der "knallharten Facts" immer aus der Welt raus, die das Game doch imo aufbauen soll. Am Ende ok, doch zwischen den Abschnitten für mich ein No-Go. Ähnlich ergeht es mir gerade in RRD2 mit den Missionsabschlüssen, die in ihren Anforderungen echt nur checkbuch-mässiges Erfüllen von Pflichten sind. Kann aber auch daran liegen, dass ich kein Achievment-Hunter bin und mich davon eher genervt fühle. Ich würde sowas lieber in einen Extra-Modus auslagern wollen.


Unterm Strich werde ich hier jetzt geteert und gefedert, wenn ich sage, dass mir die beiden klassischen Resis mehr Spass gemacht haben als der vierte Teil, der seinen Horror ja weniger aus Suspens sondern aus Non-Stop (Massen-)Aktion bezieht. Mir ist der Horror, den man nicht sieht, sondern eher die Angst davor, dass etwas lauern und passieren kann lieber.  Trotzdem ein sehr guter Action-Titel mit massig Stressmomenten in aufreibender Soundkulisse!


8/10





Generell bleibt bei allen Teilen für mich festzustellen, dass ich den Grusel und die Suspens inklusive Jumpscares der älteren Resi-Teile lieber mag als den Aktionansatz der Serie. Daher hab ich wohl Teil 5 nur zum Drittel und Teil 6 gleich gar nicht gespielt. Erst der 7. hat mich wieder überzeugt! Vielleicht sollten sie die Serie in 2 Hauptstränge spalten: eine aktionbasierte und eine gruseligere Linie.

Zum anderen hätte ich bitte bitte bitte gerne eine etwas gehaltvollere, vorwärtsschreitende und konsistentere Geschichte, die weniger trashig und cheesy ist und wie ein Kammerspiel wirkt, was auch für die holzschnittartigen Charaktere gilt.
Nichtssagende Dialoge seien hier mit eingeschlossen, die man weiterführen kann, ohne sie vorher zu kennen. Bei der Art und Weise, wie mir zum ersten Mal der Hauptgegner von Zero präsentiert wurde, musste ich mich sehr zusammenreißen und war schon kurz davor wieder auszuschalten.
Dabei mochte ich die hemmungslos überdrehten Creeps in Code Veronica zumindest damals ganz gerne. Ob ich die heute noch trotz angeschaltetem Ironiemodus ertragen könnte, ist fraglich.

Als Positivbeispiel sei hier auch der 7te Teil genannt, der zum ersten Mal mit ernstzunehmendem Voice-Acting auf Niveau guter Serien und keinen ultra überzeichneten Figuren überzeugen konnte.

Freu mich jedenfalls wie Bolle auf das Remake und fühle mich nach den obigen 3 Teilen gut eingestimmt!!:)
My body is ready!!

Gruß
Chris


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