Thema:
Re:Detroid Become Human (spoiler) flat
Autor: phaxy
Datum:23.12.18 00:31
Antwort auf:Re:Detroid Become Human (spoiler) von Yasai

>>Welche ist die 5. Szene? ^^
>
>Die, wo er auf der Suche nach Jericho ist.


Stimmt.

>
>>Ich muss sagen mir ist die ganze Prämisse unklar.
>>
>>Androiden könnte man in dieser Umsetzung doch auch gegen schwarze Sklaven im 19. Jahrhundert ersetzen. Das Thema wäre dort halt erheblich stärker. Detroid möchte gerne große Bilder und Choräle, fässt aber heiße Eisen lieber nicht an.
>
>Also wenn das nicht fiktiv wäre und stattdessen von der US-Sklaverei im 19. Jahrhundert handeln würde, hätte ich dieses heiße Eisen namens Videospiel aber ganz sicher auch nicht angefasst :-). Da wäre nichts Frisches für mich an dem Produkt gewesen und kaum eine Szene hätte so funktioniert bzw. wäre wie im Spiel dargestellt möglich gewesen. Z.B. würde man jedem "Android" ja direkt ansehen, dass er ein Android ist.  


Deswegen meine Behauptung ;)
Für eine "fully fledged" Androidenemanzipation fehlen Anworten auf die Fragen, oder zumindest eine subtilere Perspektive auf das, was Menschen und Maschinen oder in einem weiteren Rahmen Lebewesen ausmachen.

>
>>Denn was sind denn jetzt Androiden in deren Welt?
>>Warum werden sie von fast allen verachtet?
>>Sowas ist halt wichtig.
>
>Um kurz bei den Sklaven aus dem 19. Jahrhundert zu bleiben. Wrum wurden die denn von fast allen verachtet? ;)


Rassismus?

>
>>Wenn sie strikt ihrem Programm folgen, auch emotional, warum sind sie dann auf einmal eigenständige Wesen? Oder lebt unter den Befehlen eigene Entität, die unabhängig davon Gefühle entwickelt hatte, sich selbst wahr nimmt und einen Konflikt zwischen Programm und Gefühl empfindet?
>>Haben alle Andoiden aus irgendeinem Grund Gefühle entwickelt und können diese nun "ausführen" weil sie von Markus befreit wurden? Oder stehen sie nun im Zweifelsfall einfach ohne Befehlsgeber und ohne Programmfolge da?
>
>Das sind alles Fragen, für die man i.d.R. mehrere Playthroughs braucht (und z.T. Extra-Videos aud dem Startmenü schauen muss) und sehr aufmerksam sein muss. Und selbst dann bleibt da dem Spieler Spielraum für eine eigene Interpretation. Wie man es vom guten Arthous-Kino gewohnt ist ;-)


Arthouse :D :D
Ist das tatsächlich so?
Das sind aber dann die falschen Voraussetzungen. Es sei denn David Cage möchte ein ganz bestimmtes und eindimenionales Bild von der Story zeichnen: Sind Menschen etwa die bösen Unterdrücker!?
Das Bild sollte grundsätzlich ein ambivalenteres sein. Stattdessen sind sich sogar die Polizisten einig, als sie die erschießen, die auf der Straße aufgegriffen werden und um ihr Leben flehen: Es sind "scheiss Androiden". Es gibt leider keinen Ansatz, nicht mal ein Funken, den Cage in sein Thema entzündet hat. Und das meine ich mit meiner Einleitung.
Wenn ich mir im Gegensatz dazu z.B. SOMA ansehe, dann war das "what if" dort auch nicht grundsätzlich neu, aber dort wurde aus einer kleinen Situation ein großer Gedanke gemacht, der einen so schnell auch nicht losgelassen hat.
Detroit ist halt im Grunde Popcorn-Kino. Da ist am Ende einfach nicht nichts dahinter. Es lässt dich mit Charakteren zurück, mit denen ich entweder mitgefiebert habe, oder nicht, aber ansonsten ist Detroit ein luftleerer Raum, aus dem ich nichts mitnehmen kann.
Haben Androiden den alten Rassismus einfach komplett ersetzt?
Wissen Androiden was "Freiheit" ist, wenn sogar jeder Mensch ein eigenes Verständnis davon hat?
Wenn Androiden plötzlich die gleichen Rechte haben, was ist dann mit Tieren?
Ich könnte ewig so weiter machen.. ;)


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