| Fazit nach dem Durchspielen (genau 4 Stunden Spielzeit) |  |
Habe im letzten Kapitel ca. 10-15 Minuten nach dem Weg gesucht. Von daher kann man es evtl. in 3,5 Stunden schaffen, wenn man es sehr strikt durchzieht - ernsthaft gehangen bin ich ansonsten nie.
Insgesamt ist das Spiel eine echte Indie Perle mit überschaubarer Spielzeit, die leider durch den Erscheinungstermin an fast allen GOTY-Wahlen vorbeigehen wird.
Das Spiel legt nach dem ersten Drittel erst richtig los und bietet dann eine Inszenierung und Sounduntermalung (Soundtrack + Soundeffekte) auf allerhöchstem Niveau (hier lohnen sich auch Kopfhörer), die bei den Game Awards wohl 1-2 Nebenkategorien gewinnen hätten können, mindestens aber nominiert gewesen wären. Was da in den letzten zwei Spieldritteln aufgefahren wurde ist Referenz-Klasse.
Für die M! GOTY Wahl ziehe ich es ernsthaft in Betracht - gegen einen Platz in den Top 3 spricht eigentlich nur die im Vergleich zu anderen Indie-Highlights eher kurze Spielzeit. In die Top 10 gehört es auf jeden Fall, vermutlich sogar in die Top 5.
Was den spielerischen Anspruch angeht, bietet das Spiel deutlich mehr als nur ein selbstablaufendes Kunstwerk, bei dem man alle paar Minuten ein wenig Herumspringen muss. In dem Punkt war ich auf Grund des künstlerischen Ansatzes sogar recht positiv überrascht.
Die Rätsel sind nicht übermäßig komplex, aber gut durchdacht und bis auf ein paar Basics wiederholungsfrei. Die Jump&Run Einlagen sind zumindest so anspruchsvoll, dass man das passende Timing braucht und stellenweise mehrere Fähigkeiten in Folge einsetzen muss - alles aber auf einem einsteiger-freundlichen Niveau, das nur sehr grundlegende Joypad-Skills voraussetzt. Spielerfahrung ist trotzdem hilfreich, um die Lösung schnell zu erfassen.
Die Steuerung ist auch einwandfrei - das habe ich in anderen Spielen, die darauf eigentlich ihren Schwerpunkt gelegt haben, schon deutlich schlechter gesehen. Die mit der Zeit erworbenen Fähigkeiten gehen gut von der Hand und sind wie die Sprünge immer problemlos und sehr genau kontrollierbar.
Die Story sollte man sich besser nicht spoilern und daher auch Reviews meiden - manche die ich gesehen habe, enthielten Szenen aus dem letzten Drittel und damit für den aufmerksamen Beobachter auch Story-Spoiler.
Ich habe die PC Version gespielt, in der Hoffnung, dass diese der Switch Version grafisch überlegen ist, da die Hintergründe aber nicht immer 100%ig smooth bewegt wurden, würde ich fast vermuten, dass man auf der Switch keine Abstriche hat, sofern der Port nicht irgendwie versaut wurde.