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Autor: Sloane (deaktiviert)
Datum:16.12.18 10:53
Antwort auf:GOTY 2018 Diskussions Thread von suicuique

CrossCode: Hab den SNES-Look eigentlich ziemlich über, aber sieht hier wirklich schick aus, die Umgebungen sind abwechslungsreich und toll gestaltet, die Fake-MMO-Welt ist 'ne interessante Kulisse, hebt sich angenehm von dem üblichen Fantasy-Quark ab. Vor allem bietet das Spiel aber ein wirklich starkes Kampfsystem, wie ich's so in noch keinem 2D-Rollenspiel gesehen habe.

Detroit: Ich mag den Kram von David Cage irgendwie. Detroit macht zwar auch nicht viel mehr als Fahrenheit (Indigo Prophecy my ass!!1) vor 15 Jahren, aber zur Berieselung isses für die zehn, zwölf Stunden oder so schon ganz nett, auch wenn ich immer Situationen erreiche, die die Immersion brechen, weil ich irgendwann fast alle Figuren hasse und nicht tun kann, was ich will oder mir logisch erscheint. Trotzdem -- dass heute noch von der Telltale-Formel gesprochen wird, ist 'ne Schande, denn Quantic Dreams hat solche Spiele schon früher und - bis auf die erste Staffel von TWD - auch immer besser gemacht.

Into the Breach: Das beste Strategiespiel des Jahres. Auf kleinstem Raum agieren zu müssen, den nächsten Move jedes Gegners im Voraus zu wissen und trotzdem - oder gerade deshalb - stets in der Defensive zu sein, motiviert unglaublich, weil es keinen Zufall, keine Ungereimtheiten gibt. Alles, was man tut, tut man bewusst und im Wissen der Konsequenzen. Gibt kaum was Vergleichbares.

Kingdom Come Deliverance: Eines der wenigen Spiele in diesem Jahr mit echten Ambitionen und dem Bestreben, wirklich etwas anders zu machen. Hat natürlich ein paar Macken, aber Idee, Held und Szenario sind super interessant trotz Euro-Jank.

Overcooked 2: Führt das fort, was Overcooked schon so gut gemacht hat, auch wenn es hier und da die falschen Schwerpunkte setzt. (Diese Geschicklichkeitslevels, arrrrgh!11) Davon abgesehen, knüpft's aber nahtlos an den Vorgänger an, der Ablauf ist immer der gleiche und doch jedes Level eine eigene Herausforderung. Außerdem freu ich mich eh über jedes Spiel mit Local Multiplayer und in dem man in einer ihm eigenen Sprache kommuniziert. Ich glaube, ich hab's schon beim ersten Overcooked geschrieben, aber was soll's: Eine Spielidee, auf die Nintendo vor 15-20 Jahren hätte kommen und stolz sein können.

Parkitect: PlanetCoaster war nett, aber Parkitect ist für mich der erste wirklich legitime Nachfolger, nicht zuletzt dank der besseren Lesbarkeit des Parks und des stärkeren Wuselfaktors. Großartiges Spiel mit überraschender Kampagne, in der jedes Szenario - anders als beispielsweise bei Two Point Hospital - eine andere Herangehensweise erfordert.

Return of the Obra Dinn: Papers, Please war mein GOTY 2013 und Obra Dinn kommt da verdammt nah dran. Während die Sherlock-Reihe oder ganz alte Titel wie Discworld Noir die Ermittlungsarbeit in den Adventure-Mantel zwängen, macht Obra Dinn sein eigenes Ding und lässt mich selbst nachdenken, kombinieren, schlau fühlen. Der Grafikstil mag Geschmacksache sein, aber das Gesamtwerk ist so faszinierend wie einzigartig. Ein echtes Detektivspiel, bei dem man nichts anderes macht als beobachten und schlussfolgern. Pope ist ein Genie.

SpyParty: Das Spiel, mit dem ich in diesem Jahr mit Abstand die meiste Zeit verbracht habe und neben Rocket League für mich das beste Multiplayer-Game der letzten zehn Jahre. Interessiert leider keine Sau!

Star Traders Frontiers: Pirates meets Patrizier im Weltall? Schwer in Worte zu fassen und die Art Direction ist echt schäbig, aber gibt außer vielleicht FTL kein Spiel, das mehr Star-Trek- / Firefly-Flair bietet.

Vampyr: Erinnert positiv an die frühen 2000er. Eines der wenigen AA-Spiele, was es ihm erlaubt, eine große, weitgehend nett anzuschauende Welt zu erschaffen, ohne das Gameplay in die üblichen Schablonen zu pressen. Gelingt nicht ganz fehlerfrei - die Kämpfe sind im Grunde überflüssig -, aber Kulisse, Atmosphäre und Charaktere machen das sowas von wett.

Enttäuschungen: Nintendos Line-Up war lame, aber da sag ich ja nichts Neues. Ansonsten... Ich fürchte, Hitman 2? Den Vorgänger fand ich großartig und ich dachte, wenn der Nachfolger nicht viel mehr als ein Level-Pack ist, wird mir das schon reichen. Nope. Die erste echte Mission (Miami) ist noch ganz witzig, aber insgesamt bietet mir das Spiel einfach nichts, das es wirklich spielenswert machen würde. Vielleicht konnte IO nicht viel mehr machen oder wollte kein Risiko eingehen, aber so ein starkes Gefühl von "Das kenne ich doch alles schon!" hatte ich wirklich selten.

2019: Viel versprechend. Disco Elysium sieht großartig aus, Phoenix Point, The Sinking City, At the Gates, Heaven's Vault, Truberbrook, Overland, Pathway, Tunic, Jenny LeClue, Unheard, Wargroove, Ooblets, 3 Minutes to Midnight, The Occupation, Desperados 3, Neo Cab, The Outer Worlds und Witchbrook machen einen guten Eindruck. In the Valley of the Gods, wenn's denn kommt, wird sicher super. Spelunky 2 sowieso. Und auf Tropico, Anno und Siedler hab ich auch Bock. Hauptsache, Nintendo versaut Animal Crossing nicht!1


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