Thema:
Re:Jeder soll gerne seine Meinung haben... flat
Autor: Derrick
Datum:10.12.18 17:47
Antwort auf:Jeder soll gerne seine Meinung haben... von mike_za

>Aber folgendes stimmt meiner Meinung nach einfach nicht:
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>> Für mich betrachtet hat RDR2 (zumindestens im spielerischen Bereich, aber imo auch in der Story) nicht die abschließende Weiterentwicklung und Perfektion erfahren, die man nach RDR1 und GTAV hätte erwarten können.
>> Stattdessen ist es wohlwollend gesprochen einfach nur Stillstand, eigentlich aber doch ein Schritt zurück.
>
>RDR2 trifft bewusste erzählerische und spielerische Entscheidungen. Bspw. zieht es das spielerische Korsett in den Story-Missionen recht eng zusammen, damit eine (meiner Meinung nach) spannende und dichte Geschichte erzählt werden kann. Zwischen den Missionen löst sich das Spiel aber vom Korsett und bietet sehr viele spielerische Freiräume, die ich persönlich so (im Grad der Immersion und in dem Detailgrad) noch nicht erlebt habe. Und rein faktisch gab es eine solche Welt (meinem bescheidenen Kenntnisstand nach) auch noch nicht!


Gerade letzteres ist aber ja eher ein technischer Aspekt. Und das Spiel bietet halt das was man von Rockstar Spielen abseits der Story kennt. Fremde und all sowas wie Sammelaktivitäten gab es halt bei RDR1 auch schon. Dann so Sachen wie jagen oder pokern. Das ist halt technisch jetzt auf einem neuen Rockstar Niveau. Wobei man selbst hier sagen könnte das es eventuell Rückschritte gab. Zum Beispiel wie Nebel oder Wetter manchmal innerhalb von wenigen Sekunden komplett umschlägt. Das hat schon teils Mafia 3 Anleihen. So unnatürlich wie hier war das weder bei RDR1 noch bei GTA5. Aber geschenkt, daran will ich mich gar nicht aufhängen.

>Wie man da von Rückschritt reden kann, ist mir ehrlich gesagt nicht verständlich. Verstehen kann ich, dass man ob der Designentscheidungen das Spiel nicht mag. Aber so ein Urteil über das Spiel zu fällen ist meiner Meinung nach nicht richtig.

Spielerisch seh ich leider auch eher einen Rückschritt. Ich habe mehr Optionen und fragmentiertere Spielelemente aber einiges davon ist inkonsequent oder komisch integriert und einfach nur aufgesetzt. Oder bringt für mich einfach keinen spielerischen Spaß. Aber was zum Beispiel diese Linearität der Story angeht, war GTA 5 imo besser. Da waren die Missionen auch linear. Aber durch die 3 Charaktere zu denen man wechseln konnte, wirkte alles etwas freier und frischer. Mit Michael an der Front oder mit Trevor schön snipern? Und mit Trevor schön mim Auto abhauen und seine Spezialfähigkeit nutzen. Das war ein originelles Feature im Open World Bereich. Gerade bei einem Spiel wo es um eine Gang geht, seh ich es echt als vertane Chance hier nicht an dieser Struktur festzuhalten. Und dann beschneidet das Spiel zusätzlich QoL Features.

Aber das ist halt wieder die "alte" RDR2 Diskussion. Die einen stört das weniger, die anderen mehr. Ich bin mir aber ziemlich sicher dass wenn GTA 5 nach RDR 2 rausgekommen wäre mit der aktuellen Technik und den grafischen Details von RDR 2, würde der Titel als spielerisch moderner und besser angesehen werden. Aber das ist halt ne "Was wäre wenn..."-Diskussion die nichts mehr als Spekulatius ist.


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