Thema:
Missionsdesign extrem unbefriedigend (Minispoiler) flat
Autor: heffer
Datum:04.12.18 01:25
Antwort auf:Red Dead Redemption 2 #5 - Open World im Rockstar Style von JPS

Bin jetzt in Kapitel 3 angekommen, Spielstand 23,5 %. Den Simulationskram ignorier ich komplett, aber auch die Missionen sind ziemlich schwach designed. Davon abgesehen, dass es nervt, immer 5 Minuten zum Ort des Geschehens hin und später nochmal 5 Minuten zurück zu reiten, sind die Missionen trotz teils interessanter Ansätze mE nie richtig ausgearbeitet.

Mal ein paar Beispiele:

- Ich soll in ein Haus einbrechen und irgendwas stehlen. Cooler Ansatz eigentlich, man könnte zig Ideen einbringen: ZB dass man erst auf den Balkon klettern und dort durch ein offenes Fenster eindringen, innen dann einen Wachhund beruhigen und nicht auf die falschen Bretter treten darf. Vielleicht kann man im Haus noch ein bisschen Unheil anrichten oder Streiche spielen, ähnlich wie im Film "Kill the boss". Davon gibt es in der Mission aber absolut nichts: Stattdessen geht man durch die offene Tür, nimmt sich irgendwas aus der Schublade und reitet wieder zurück. Mission zu Ende.

- Ich soll für eine Ex-Geliebte ein Familienmitglied aus der Sekte befreien. Der hält sich die Waffe an den Kopf und ich soll sie mit Dead Eye aus der Hand schießen. Coole Idee eigentlich. Problem nur, dass das innerhalb von ein paar Sekunden erledigt und absolut null herausfordernd ist. Warum macht man es nicht so, dass ich 3 oder 4 der Sektenmitglieder gleichzeitig die Waffe aus der Hand schießen muss. Oder zumindest das eine Mitglied es noch ein weiteres Mal versucht.

- Ich soll - Anfang Kapitel 3 - innerhalb eines großen Anwesens an den Wachen vorbeischleichen, um irgendwo hinten im Garten eine Frau zu treffen. Total spannend auf den ersten Blick. Vielleicht könnte man mal auf irgendeine Scheune klettern und von dort aus die Wachen ausspähen oder ähnliches. Vielleicht auch ein paar K.O. schlagen (geht noch nicht einmal). Stattdessen latsch ich stumpf geradeaus (!) durch das Grundstück und bin schon nach gefühlt ein paar Sekunden am Ziel.

- Man muss auf einen Zug aufspringen und Häftlinge verprügeln. Eigentlich cool, aber warum ist nach drei Schlägereien schon Schluss?

Generell: Die Schießereien sind gefühlt nach einigen Sekunden schon vorbei, der Weg dahin und zurück dauert aber immer eine halbe Ewigkeit. Wenn (!) die Reitwege schon so lang sind, sollte doch wenigstens das Verhältnis zur Action passen.

Es ist einfach durch und durch unbefriedigend, so als könne man nie wirklich loslegen. Alles ist zu kurz, zu anspruchslos, zu stumpf und einfallslos. Die Ideen sind teilweise da, aber sie sind nie wirklich zu Ende gedacht oder zumindest nicht zu Ende ausgeführt.


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