Thema:
Downward Spiral - Horus Station [PSVR] flat
Autor: Marukka
Datum:21.11.18 13:06
Antwort auf:Durchgezockt Nr. 36 von wantan

In Downward Spiral - Horus Station spielt man einen Astronauten, der die defekte Horus Station wieder in Gang bringen soll. Dabei muss man ein paar kleinere Rätsel und Geschicklichkeitsübungen absolvieren, sowie gegen feindliche Roboter kämpfen (wenn man dies wünscht).

Der Hauptfocus liegt hierbei auf der Art der Fortbewegung. Da man zu 100% ohne Schwerkraft spielt, muss man sich am Anfang mit den Händen an Wänden oder Gegenständen festhalten und abstossen um durch die Gegend zu schweben. Dies war die ersten 3 bis 5 Minuten für mich absolut frustrierend, und einmal bin ich sogar mitten im Raum, ohne einen Gegenstand in meiner Nähe zu haben, stehengeblieben. Zum Glück ist der erste nutzbare Gegenstand den man findet eine Grappel-Gun, mit der man sich dann schnell zu anviesierten Flächen hin ziehen kann. Dann machte das Vorankommen auch Spass!

Spielen tut man den VR-Modus mit zwei Move Controllern, was an sich sehr gut umgesetzt ist. Man kann nur sich festhalten und/oder Gegenstände nutzen und sich mit Druck auf Dreieck oder Quadrat in festen Winkeln nach rechts bzw. links drehen. Leider ist es scheinbar mit der VR Anpassung noch nicht so weit her, denn es muss immer ein Dualschock Controller angeschlossen sein um das Spiel spielen zu können. Ich habe an meiner Konsole eingestellt, dass nicht benutzte Controller sich nach 10 Minuten Inaktivität von selber ausschalten, und so hat das Spiel mir nach 10 Minuten gesagt, ich müsse den Controller neu verbinden um weiterspielen zu können. Es ist nur ein kleiner Meckerpunkt, aber ich würde mich freuen, wenn das rausgepatcht werden könnte. Auch die Pause im Spiel ist etwas suboptimal gelöst. Es gibt zwar einen Button (am rechten Arm) den man jederzeit drücken kann um in ein Pausemenue zu gelangen, jedoch macht das Spiel keine Pause. Ich bin nachdem ich eine Weile vergeblich versucht hatte, die Musik auszustellen  ins Spiel zurückgekeht und fand, dass ich schon einen Raum weitergedriftet war und mich erstmal "wiederfinden" musste.

Und ja, die Musik hat mich an einigen Stellen exterm genervt. Das Menue dafür ist allerdings kaum mit dem Move-Controller bedienbar. Was ein Glück, dass mein DS noch angeschaltet in Reichweite lag...
Auch die Grafik ist nicht das Beste, was VR bieten kann, aber vermutlich war ich durch Déraciné etwas verwöhnt. Insgesamt ist sie aber auch weit davon entfernt wirklich schlecht zu sein.

Weitere Negativpunkte wären da auch noch das völlige Fehlen von klaren Anweisungen oder echten Hinweisen, was denn geschehen ist. So ein wenig ist die Geschichte allerdings schon klar, aber im Gegensatz zu dem was hier vorhanden ist war Déraciné geradezu eine klare Erzählung.
Da der Spielverlauf allerdings sehr linear ist, macht das Fehlen von Anweisungen nicht so viel aus, oft finden sich optische Hinweise, welche Tür denn weiter führt oder welchen Gegenstand man benötigt. Ich habe mich an die Art des Spielflusses sehr schnell gewöhnt und irgendwie machte es schon was von der Atmosphäre aus, so völlig auf sich allein gestellt zu sein. Und das ist auch der allergrößte positive Punkt des Spiels: Die Atmosphäre. Es ist einfach atemberaubend, wenn man eine Tür öffnet und plötzlich durchs freie Weltall schwebt. Es passiert leider nicht häufig im Spiel, aber die gigantische Größe kann an vielen Stellen sehr beklemmend wirken.

Insgesamt bietet das Spiel auch eine ganze Menge, von der ich leider noch nicht alles ausprobiert hab. Wenn man die Story spielt, so kann man sich entscheiden, ob man mit oder ohne Gegner spielen will. Ich habe mich fürs Erste gegen die Gegner entschieden, was für mich auch richtig war, denn ich brauchte eine Weile, bis ich die Fortbewegung gut genug intus hatte. Ich werde aber auf jeden Fall noch einmal durchspielen, da ich 2 Collectibles verpasst hab. Da werde ich dann mal austesten, wie gut das Schiessen funktioniert. Auch kann man die ganze Story im Co-Op durchspielen, was ich ebenfalls noch nicht gestestet hab. Wenn hier irgendwer Lust auf eine Runde hat, kann man sich gerne bei mir per PN melden. Gilt auch für den Multiplayer Teil, der immerhin auch zwei Modi hat.

Für das alleinige Durchspielen der Story habe ich ca. 4 Stunden gebraucht. Bestimmt wird es mit Feinden länger dauern. Automatische Speicherpunkte gibt es übrigens in fast jedem Raum. Das ist auch sehr gut, denn die Fortbewegungsart kann zunächst Probleme bereiten. Ich bin nicht sehr anfällig für Motion Sickness in VR, aber hier musste ich nach der ersten halben Stunde eine Pause einlegen. Danach hatte ich mich gewöhnt, aber wer anfällig dafür ist, kann theoretisch jeden Raum eine Pause einlegen und das Spiel ausschalten, bis es ihm besser geht.

Insgesamt hatte ich ganz gut Spass auf der Horus Station und werde das Spiel eben auch lange noch nicht zur Seite legen, aber durch die aufgeführten kleinen, nervigen Sachen würde ich nicht unbedingt eine allgemeingültige Empfehlung aussprechen. Schon gar nicht, wenn man schnell Probleme mit Motion Sickness hat! Aber wenn man mal "wirklich" Schwerelosigkeit im Weltall erleben will, dann ist das Spiel schon umwerfend! Ich vergebe 7 von 10 creepy Winkekatzen.


< antworten >