Thema:
Danke für die detaillieren Ausführungen. flat
Autor: Fox
Datum:16.11.18 22:37
Antwort auf:Re:Ist das was für mich? von lovecraft

>Vorweg: Ich habe Civ 6 für die Switch noch nicht. Deshalb ohne Gewähr, das vielleicht einiges von dem was ich schreibe von der Switch-Version abweicht. Aber das Prinzip der Civ-Reihe ist ja eigentlich immer gleich.
>
>
>>Ich mag strategisches Denken, wenn die Planung einfach und die Wirkung sofort sichtbar ist. Ich mag keine Statistiken und tausend Parameter zu irgendwas und mich wie auf der Arbeit statt in einem Spiel zu fühlen.
>
>Bei Civ gibt es keine trockenen Statistiken und Parameter. In erster Linie verwaltet man seine verschiedenen Städte, d.h. die Planung seiner Strategie findet in den Städtemenüs statt - welche Bauwerke errichte ich um welchen Nutzen daraus zu ziehen? Beispiel: Baue ich Kasernen, um bessere Soldaten produzieren zu können? Oder eine Kirche, damit meine Bevölkerung zufrieden ist? Um solche Entscheidungen geht es hauptsächlich. Das ist genauso simpel und intuitiv wie es sich anhört und wird auch optisch so dargestellt - ohne Textwüsten etc.
>
>>Risiko liebe ich, ebenso Advance Wars.
>
>Ich würde Civ durchaus als eine Variante von Risiko bezeichnen, bei der man viel mehr Möglichkeiten hat. Mit Advance Wars hat es weniger zu tun. Krieg und Einheitenmanagement spielt bei Civ meiner Meinung nach nur eine untergeordnete Rolle, kommt aber auch darauf an, wie man spielt.
>
>>Ich habe mir nun Tutorials angesehen und bis der da alles erklärt hat sind locker 40 Minuten ins Land gezogen. Kann man auch Spass haben, wenn man nicht so in die Tiefe geht, oder spielt man das nur so? Liegt der Fokus auf den Zügen und Kämpfen auf der Karte oder liegt der Fokus extrem im Detail und man muss von jedem Feld immer genauestens wissen, was man davon hat?
>
>Man kann das Spiel meiner Meinung nach prima spielen, ohne in die Tiefe zu gehen. Ich würde sogar sagen, gerade bei Civ klappt das sehr gut. Man kann sehr viel automatisieren: Man kann in Städten z.B. einen Gouverneur einsetzen, der entscheidet dann für dich, was da gebaut wird. Oder man kann die Einheiten, die um deine Städte herum Felder und Bergwerke errichten, automatisieren.
>Es gibt ja auch mehrere Schwierigkeitsgrade. Auf den einfacheren lässt es sich entspannt spielen. Man beginnt mit einer Siedlereinheit, gründet eine Stadt, baut diese ein bisschen aus, baut zwei, drei Militäreinheiten, um Barbaren zu jagen, die Umgebung zu erkunden und seine Stadt zu schützen. Dann baut man eine zweite Siedlereinheit um eine nächste Stadt zu gründen und so weiter. Zwischendurch entscheidet man sich, in welche Richtung man die Forschung vorantreiben will - Beispiel: Erforsche ich erst das Rad oder die Schrift? Das bedeutet, dass man sich entscheidet, ob man z.B. schnellere Kriegswagen produzieren kann oder ob man eine Bibliothek bauen kann und so mehr Forschungspunkte generiert. Irgendwann wird man auf eine andere Zivilisation stoßen und kann dann entscheiden: Krieg, Zerstörung und Annexion oder Friede, Handel und Diplomatie. Es ist wirklich so simpel wie es sich anhört.
>
>>Oder ist das gar nicht so ein Kampf-Spiel?
>
>Kommt wie gesagt darauf an, wie man es spielt. Es gibt sehr viele verschiedene Einheiten, aber diese veralten recht schnell, wenn man in ein neues Zeitalter eintritt. So hat man im Mittelalter z.B. Ritter, Katapulte und Koggen, in der frühen Neuzeit Musketiere, Kanonen und Galleonen, und in der Moderne dann Infanterie, Artillerie und Kriegsschiffe. Der Clou ist, dass man durch seine eigene Forschung bestimmt, wie schnell man in ein neues Zeitalter gelangt. D.h. wenn man selbst in der frühen Neuzeit ist und auf eine Zivilisation trifft, die noch im Mittelalter steckt, ist man dieser natürlich haushoch überlegen. Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad ist es gar nicht so unwahrscheinlich, mit Atomraketen auf Reiterei zu schießen. Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall. In den Kämpfen geht es meiner Erfahrung nach also hauptsächlich darum, mit überlegener Technik zu trumpfen, weniger um Strategie und Taktik (zumindest auf den unteren Schwierigkeitsgraden).
>
>>Wie ‚verliert‘ man? Hat es ein Tutorial?
>
>Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu siegen: Militärisch (die anderen plattmachen), kulturell (mehr kulturelle Bauwerke bauen als die anderen Zivilisationen und eine bestimmte kulturelle Stufe zu erreichen) und natürlich das "Space Race" - die Nation gewinnt, die als erstes eine Weltraumexpedition zur Besiedlung Alpha Centauris losschickt (dafür muss natürlich die notwendige Technik erforscht sein). Es gibt glaube ich auch noch politische und religiöse Möglichkeiten zu gewinnen. Umgekehrt verliert man halt, wenn eine andere Zivilisation eines dieser Ziele vor dir erreicht.
>
>>Gibt es Level, welche aufeinander aufbauen, oder sind das einzelne und halt längere Matches?
>
>Das sind einzelne, längere Matches. Man gründet eine Zivilisation und führt diese durch die Jahrhunderte bis zum Sieg - oder bis zum Untergang. Je nach Größe der eingestellten Karte, der Anzahl der Gegner und der Wahl des Schwierigkeitsgrades dauert ein Spiel unterschiedlich lang.
>
>
>Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde es an deiner Stelle unbedingt ausprobieren. Es eignet sich meiner Meinung nach perfekt für Spieler, die keinen Bock darauf haben, strategisch sonderlich in die Tiefe zu gehen. Besonders tiefgründig ist Civ sowieso nicht. Verglichen mit Paradox-Spielen ist es z.B. lachhaft simpel. Aber auch das macht die Genialität und den Erfolg der Civ-Reihe aus.
>Fang auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad an und spiel einfach drauflos. Nach und nach lernst du dann die Feinheiten kennen und kannst immer mehr in die Tiefe des Spiels gehen. In Arbeit ausarten tut es dabei nie.
>
>So, jetzt habe ich beim Schreiben so Lust auf Civ bekommen, dass ich mir jetzt die Switch-Version runterlade:-)


Hehe. :)
Ich muss das unbedingt mal spielen. Du hast mir ein wenig die Furcht genommen, dass es schnell zu Komplex wird oder man sich in 1000 Untermenüs verliert statt zu spielen.
Vielen Dank auch dir, dass du dir die Zeit genommen hast, mir Civ-Noob zu antworten. :D


< antworten >